Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
Vom Netzwerk:
vermittelte. Sie war sich nach wie vor nicht sicher, wie es Abby geschafft hatte, ihr einen schulter- und rückenfreien Push-up- BH anzuziehen, aber Klebstoff schien dabei eine Rolle zu spielen, und Kris freute sich eher nicht darauf, ihn wieder abzulegen. Die Front des Kleids schlang sich um ihren Hals, weitete sich gerade genug, um das Wesentliche zu bedecken, und fiel dann auf ihre Taille hinab. Kris war stolz auf diesen schmalen Vorzug; er gehörte ihr ganz allein. An der Taille wiederum hingen mehrere durchscheinende Röcke, die bereit schienen, jeweils eigene Wege zu gehen, während Kris dahinschritt. Falls Kris einen flotten Gang anschlug, wurde nackte Haut deutlich sichtbar. Die meiste Zeit breitete sich jedoch wenigstens eine dünne Schicht aus flammendem Rot zwischen ihr und der Welt aus. Das substanzvollste Material des ganzen Aufzugs war das Ordensband des Verwundeten Löwen, das sich von der rechten Brust zur linken Hüfte erstreckte.
    Noch interessanter als die Frage, wie die Modepolizei dieses Planeten morgen auf dieses Kleid reagierte, würde der Anblick von Sandfires Gesicht sein, sobald er sah, was sie sich verdient hatte, als sie seine jüngste Intrige aus dem Weltall pustete.
    »Und hier die Krönung«, kündigte Abby an und präsentierte die goldene Tiara, die Mutter gekauft hatte. Kris betrachtete sie finster. Mehrere dünne Stränge zogen sich rings um ein fein gehämmertes Netz. Die Patina zeigte die eigentlichen Hammerspuren   … oder behauptete, dies zu tun. Kris’ entdeckte ein sich wiederholendes Muster und betrachtete forschend die Rückseite der Krone. Ja, da war er: ein winziger Port für den Datenzugang. Das verflixte Ding bestand nicht nur aus Smart Metal, der Hersteller war sogar zu geizig gewesen, um eine Funkverbindung zu integrieren! So viel zu Mutters Behauptung, es stammte aus dem Erdmittelalter, also dem zwanzigsten Jahrhundert oder vorher. Abby senkte die Tiara auf Kris’ Haupt und holte dann noch eine Automatikpistole und Nelly.
    »Und hier bringen wir die beiden unter«, sagte Abby und platzierte sowohl die Waffe als auch den Computer um Kris’ Hüften. Ein dünner Draht, kosmetisch getarnt, verband Nelly mit Kris’ Implantat.
    »Hätte ich geahnt, dass ich regelmäßig derart herausgeputzt würde, hätte ich mir einen Reservestecker im Bauchnabel anbringen lassen.«
    »Keine gute Stelle«, wandte Abby ein und runzelte kenntnisreich die Stirn. »Eine meiner Arbeitgeberinnen hat das ausprobiert. Zu viel Bauchrumpeln, und wenn ihr ein Typ beim Tanzen zu nahe kam oder auf ihr landete, war der Empfang zum Teufel.«
    »Eine deiner früheren Arbeitgeberinnen«, sagte Kris.
    »Ich bleibe nicht lange bei den Dummen.«
    »Und ist auch meine Idee dumm, direkt zu Sandfire zu gehen?«
    Die Kammerdienerin wurde damit fertig, an Kris herumzufuhrwerken, musterte sie einen Augenblick lang und schüttelte dann kurz den Kopf. »Das erfahren wir erst, wenn wir es gemacht haben. Außerdem hat er dich ohnehin schon im Großen und Ganzen dort, wo er dich haben möchte, und du kannst nicht viel tun.« Abby schmunzelte. »Mr Sandfire wird vielleicht noch den Tag bedauern, an dem er dir nicht mehr die Möglichkeit ließ, viel zu tun.«
    »Wo doch leere Hände die Werkstatt des Teufels sind und all das«, pflichtete ihr Kris bei. Es gefiel ihr nicht, in irgendjemandes Falle zu tappen. Früher oder später würde sie daraus entrinnen. Kris ging einige Schritte weit, um die drei Zoll hohen Absätze zu erproben, die nach Abbys entschiedener Meinung perfekt zur Aufmachung passten. Das mehrlagige Kleid schimmerte und blitzte, und Kris hielt sich in aufrechter Haltung.
    Sie blieb unter der Tür ihres Zimmers stehen und nahm ihre Freunde in Augenschein. Tommy und Penny standen in Paradeuniformen bereit, seine schneidig, ihre schäbig. Jack sah im förmlichen Abendanzug richtig schick aus. »Okay, Crew, überzeugen wir uns mal davon, was das turantische Nachtleben im Top zu bieten hat.«
    »Ja klar«, sagte Tom und reichte Kris einen Arm. »Die Unterseite haben wir ja schon letzte Nacht gesehen.«
    An der Außentür stieß Kris auf vier humorlos wirkende Männer in Fracks und Ohrhörern sowie zwei Frauen in schwarzen Kleidern. »Sechs«, sagte sie über die Schulter zu Jack.
    »Das ist nur ein Anfang. Ich hätte mehr besorgt, wenn es möglich gewesen wäre.«
    Kris schluckte die Frage herunter, wer dafür aufkam; das durfte erst an letzter Stelle ihrer Prioritätenliste erscheinen. Lächelnd und mit

Weitere Kostenlose Bücher