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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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dass die meisten Politiker auf Wardhaven über die Absichten der United Sentients ebenso im Dunkeln tappen wie Sie.«
    »Es fällt mir doch schwer, das zu glauben«, sagte Senator Kui.
    »Sie sprechen von etwa achtzig souveränen Planeten«, gab Kris zu bedenken. »Jeder einzelne hat eine Stimme in der Legislative. Wie ich zuletzt gehört habe, wissen sie noch nicht mal, ob es letztlich auf ein Ein-, Zwei- oder Drei-Kammer-System hinauslaufen wird.«
    »Aber König Ray ist   …«, legte Dennis Showkowski los.
    Kris schnitt ihm das Wort ab. »Er verfügt weder über ein Vetorecht, noch kann er selbst Gesetzesvorschläge unterbreiten. Entscheidungsgewalt hat er nur über die eigenen Worte.«
    »Aber ich dachte, seine Ernennung zum König liefe darauf hinaus, dass alle politischen Maßnahmen, die er für die Societyof Humanity vorgeschlagen hatte, nun von diesen United Sapients aufgegriffen werden.«
    »Sentients«, korrigierte ihn Kris und schüttelte den Kopf. »Hören Sie, der einzige Grund, meinen Opa zum König zu machen, bestand in dem Wunsch, meine Familie und ihr Geld aus der U.S.-Politik herauszuhalten. Ist mein Vater vielleicht als Premierminister von Wardhaven zurückgetreten? Nein. Nennt irgendjemand auf Wardhaven ihn Prinz? Jedenfalls kein zweites Mal.« Dad hatte ganz schön getobt und gewütet, bis diese Prinzengeschichte fallengelassen wurde. Kris hatte für sich selbst das Gleiche versucht, vergebens jedoch. »Tatsache ist: Niemand weiß, was irgendetwas von diesen Dingen bedeutet. Man bezahlt den Fahrpreis und steigt ein«, zitierte sie einen der Lieblingssprüche ihres Vaters. »Und wenn man ein Mitspracherecht haben möchte, springt man am besten so schnell wie möglich auf den fahrenden Zug, ehe alles geregelt wurde und die Bürokraten schon sagen: ›Aber das haben wir schon immer so gemacht!‹«
    Damit entlockte sie den ganzen Senatoren ringsherum ein Lächeln.
    »Möchten Sie damit sagen, dass König Ray nicht versuchen wird, seinen Wardhavenvertrag diesem United-Wasimmer-Ding aufzuzwingen?«, fragte Dennis.
    Kris holte tief Luft. Das war ein Thema, zu dem sie Opa Rays Gedanken kannte. »Ich habe Opa Ray sagen hören, seiner Meinung nach wäre es an der Zeit, dass wir mehr Erkundungen durchführen. Der Iteeche-Krieg resultierte aus einer Menge Problemen. Wir begegneten diesen Außerirdischen, als menschliche Piraten über deren Randplaneten stolperten, die von deren Gesetzlosen regiert wurden. Menschen und die Iteeche werden sich nie Auge in Auge betrachten. Ich denke, Opa Ray befürwortet lizensierte, organisierte Erkundungsreisen des Weltraums in der Nähe unserer Randwelten. Wir sind sechshundert Planeten.Die Menschheit muss jetzt rascher expandieren. Es war falsch von der Erde, dass sie uns zu bremsen versucht hat.«
    »Sind Sie sicher, dass er so denkt?«, fragte Senatorin Krief.
    »Ja.«
    »Er hat jedoch, wie Sie selbst sagen, nicht die Vollmacht, diesem Standpunkt Geltung zu verschaffen«, wandte Senator Kui mit einem leisen Lächeln ein.
    Kris zuckte die Achseln. »Sie kennen meinen Opa Ray.«
    »Ja«, antworteten mehrere Senatoren.
    »Wenn wir es nur von ihm selbst hören könnten!«
    »Schicken Sie ihm eine Nachricht«, sagte Kris. »Ich bin sicher, dass er mir zustimmt.«
    »Geht nicht. Wir können niemandem eine Nachricht schicken!«, explodierte Dennis. »Ich muss Verträge erfüllen. Kann meine Waren nicht ausliefern. Kann niemanden informieren, dass ich mich damit verspäten werde. Kann niemanden informieren, wann ich zum Versand schreite. Verdammt, ist das ein Schlamassel!«
    »Die Lage schadet bereits dem Geschäftsleben«, sagte Senator LaCross. »Meine Kontakte melden mir, dass die Entlassungen morgen beginnen. Sobald das in den Nachrichten auftaucht, wird eine Panik nicht lange auf sich warten lassen.«
    »Und es kursieren schon Gerüchte, dass der Ebola-Ausbruch, gefolgt von dem Brand in der Kommunikationszentrale, einfach zu viel des Zufalls war«, warf Mel Krief ein und blickte sich in der Runde um. »Bei weitem zu viel.«
    Kris stimmte ihm ganz gewiss zu, aber was sie wusste, das würde sie hier nicht aussprechen. »Was bringt Sie auf diesen Gedanken?«
    »Die Konkurrenz mit unserem Nachbarn Hamilton hat sich in jüngster Zeit beinahe ins Mörderische entwickelt. Und seit einem oder zwei Jahren kursieren Gerüchte über etwas, das man schmutzige Tricks nennen könnte. Schiffskapitäne, die uns beliefern sollten, nahmen Bestechungsgelder, um lange Umwege zu fahren und

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