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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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neun fuhr ein Mietauto vor dem Hoteleingang vor, und wenige Minuten später hatte Dexter eine mit der Maschine geschriebene Ermächtigung unterzeichnet und das Auto für die Dauer seines Aufenthaltes in Besitz genommen.
    Jenseits der Polizeisperre fuhren sie bald an dem Zeltlager vorbei, das im Laufe weniger Stunden wie durch Zauberei aus dem Boden gewachsen war. Dexter bemerkte die Panzer und Kanonen mit einem Lächeln der Befriedigung, der Senator dagegen verzog finster das Gesicht, sagte aber nichts. Drazin war nicht in Stimmung für Streitgespräche, denn das Problem Dr. Jollie bohrte unaufhörlich in seinem Schädel. In der Nacht hatte er das Polizeihauptquartier in Südkarolina angerufen, in der Hoffnung, eine endgültige Auskunft über Jollie zu bekommen, aber die Antwort war negativ ausgefallen.
    Im Büro waren Oberst Kyle und Wayne anwesend. Der erste Eindruck schien darauf hinzuweisen, daß sie die ganze Nacht wach gewesen waren, aber Dexter entdeckte später, daß sie sehr ruhig und bequem in den luxuriös eingerichteten Ruheräumen im zehnten Stock geschlafen hatten. Lynn Farrow war ebenfalls da und sah frisch aus wie ein Aprilmorgen. Sie und Wayne standen mit zwei Männern zusammen, Ingenieuren von der Installationsabteilung, und studierten einen großen Plan, der auf dem Schreibtisch ausgebreitet war.
    »Was gibt es?« fragte Dexter.
    Der Oberst begrüßte ihn aufgeweckt. Er schien von Optimismus erfüllt zu sein, wahrscheinlich weil er wußte, daß eine machtvolle Streitkraft in geringer Entfernung ihre Stellung bezogen hatte. Er sagte: »Nichts Neues, außer daß ich jetzt eine Armee und Luftstreitkräfte habe, auf die ich mich stützen kann. Der Feind hat sich nicht bewegt. Wayne glaubt, daß er den Bildschirm etwas anders einstellen kann, um uns etwas mehr vom Stadion zu zeigen. Wir wollen wissen, was hinter dem Schiff vor sich geht.«
    Dexter trat an den Schreibtisch und blickte verständnislos auf die Zeichen und Linien des Installationsplanes. Wayne und Lynn Farrow sprachen über irgendeine technische Frage, aber er nahm an, daß eine Anzahl der internen Fernsehleitungen noch nicht angeschlossen war und daß durch neue Leitungen die im Hintergrunde des Stadions schon aufgestellten Aufnahmeröhren in Tätigkeit gesetzt werden könnten, so daß man einen Gesamtüberblick über die Arena bekäme.
    Der Oberst nahm Dexter mit zum Armeelager und stellte ihn dem Befehlshaber der 24. Panzerabteilung, einem gewissen Major Doakes, vor, der an seinem Rock ebensoviele Ordensbänder zur Schau trug wie der Oberst.
    Sie saßen um einen kleinen Tisch im Zelt des Befehlshabers und sprachen über die Lage. Doakes holte eine Flasche Whisky und drei Gläser und bemerkte dazu in seinem langsamen Tonfall: »Reden ist eine trockene Arbeit. Ich kann nicht reden, ohne meine Kehle zu schmieren.« Er schenkte ein. »Auf unsere Frauen und Geliebten!« sagte er. »Mögen sie sich nie begegnen!« Dann ließ er sich unbeholfen in seinem Klappstuhl nieder und sah Kyle an.
    Der Oberst legte die springenden Punkte des saturnischen Problems dar und betonte die aggressive Natur der Feuerwand und ihre zerstörende Wirkung auf die Ausstellungsgebäude. Doakes sagte: »Eine Handvoll Doubles wird die 24. Panzerdivision nicht aufhalten, Oberst. Wir werden sie mit den neuen 75-Millimeter-Raketengranaten zur Ruhe bringen, und dann marschieren wir ein und besetzen das Gelände.«
    »Ausgezeichnet, Doakes«, sagte Kyle. »Aber in dieser Situation spricht die Politik mit. Ich muß warten, bis sich eine weitere feindliche Haltung entwickelt.«
    »Aber warum?« fragte Doakes. »Das Entwickeln könnten wir ja übernehmen. Es ist immer vorteilhaft, den ersten Schritt zu tun.«
    »Es gibt Anhänger einer gewissen Theorie«, erklärte Kyle, wobei er an Drazin dachte, »die der Meinung sind, daß die Saturnbewohner sich in friedlicher Absicht hierher begeben haben. Unglücklicherweise ist es eine recht einflußreiche Gruppe. Man behauptet, daß die Fremdlinge eine internationale Angelegenheit seien und daß die Vereinigten Staaten vorsichtig handeln müßten. Daher habe ich eine gewisse Rücksicht auf die Internationale Politik zu nehmen. Aber wenn keine weitere feindliche Handlung stattfinden sollte, dann schlage ich vor, ein Ultimatum zu stellen.«
    »Gut. Und dann?«
    »Falls die Feuerwand dann nicht beseitigt wird, brechen wir durch.«
    »Und wenn sie beseitigt wird?«
    »Dann brauchen wir nicht durchzubrechen.«
    »Mit andern Worten: dann wird

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