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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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Klingeln des Telefons auf seinem Schreibtisch hinter dem Wandschirm rief den Senator zu seinen Pflichten zurück, so daß Lynn ohne Unterbrechung Wayne weitere Erklärungen geben konnte. »Nach der Anzahl der paraboloiden Antennen auf dem Dach dieses Bauwerks zu urteilen, möchte ich sagen, daß das ganze einfach ein superempfindlicher Radioempfänger ist, der vom Saturn ausgestrahlte Kurzwellensignale auffängt. Es könnte sein, daß die Saturnbewohner durch irgendeine Art dreidimensionaler Skandierung in eine Energie-Wellenform verwandelt sind, wie beim Fernsehen, und diese Wellenform wird benutzt, um den Radiostrahl zu verändern.«
    »Das klingt logisch«, brummte Wayne.
    »Es bedeutet, daß feindliche Verstärkungen mit Lichtgeschwindigkeit vom Saturn zur Erde befördert werden.«
    »Vermutlich haben Sie recht«, sagte Wayne hoffnungslos.
    »Sie werden dann hier wieder zusammengefügt, in einem Tempo von etwa dreitausend in der Stunde, und wir können nichts tun, das zu verhindern. Wenn wir nicht etwas unternehmen, und zwar rasch, können morgen um diese Zeit mehr als hunderttausend Fremdlinge innerhalb der Sperrwand sein. Wir müssen schnell handeln, Wayne.«
    Jetzt kam Drazin, der den Telefonanruf erledigt hatte, wieder zum Vorschein. »Ich kann Ihnen nicht zustimmen, Dr. Farrow«, sagte er. »Wie können wir diese neue Entwicklung erklären, wenn wir die Geisteshaltung dieser Fremden nicht verstehen? Wie können wir annehmen, daß sie feindlich sind, wenn wir keine Beweise für ihre wirklichen Absichten haben?«
    »Dort haben Sie den Beweis, Senator!« unterbrach Wayne und deutete auf den Bildschirm.
    »Ich beschwöre Sie, die Dinge nicht zu überstürzen, indem Sie Aktionen unternehmen, die man später bedauern würde!« beharrte Drazin. »Warten Sie, bis Dr. Jollie eintrifft. Er wird uns sagen, was zu tun ist.«
    »Kyle wird uns sagen, was zu tun ist«, gab Wayne zurück.
    »Ich glaube nicht, daß Dr. Jollie rechtzeitig eintreffen wird«, sagte Lynn ruhig, »und selbst wenn er es täte, würde er wahrscheinlich als erster zugeben, daß die saturnischen Verstärkungen nur eines bedeuten können.«
    »Aber wir können nicht sicher sein …«, begann Drazin, doch Wayne unterbrach ihn schroff.
    »Reden Sie keinen Unsinn, Senator. Kyle muß hiervon benachrichtigt werden, und wir wissen alle verdammt genau, was er tun wird. Nach meiner Meinung: je eher, um so besser.«
    »Aber Kyle war damit einverstanden, daß … «
    »Die Abmachung war, daß Dr. Jollie verhandeln könne, falls die Doubles dazu bereit wären, unter der Voraussetzung, daß er heute einträfe und daß sich keine weiteren feindlichen Handlungen ereigneten. Nun, er ist nicht hier, und wir haben einen hundertprozentigen Beweis für eine Aggression!«
    Wayne ging mit schweren Schritten auf die Tür zu, und sein Gesicht war fahl in der Vorahnung des drohenden Schicksals. »Ich suche Oberst Kyle und Major Doakes auf. Jetzt ist es Zeit, zu handeln, nicht zu diskutieren.«
    Damit ging er geräuschlos aus dem Zimmer, während der Senator ihm mit halb geöffnetem Munde nachblickte. Das Schicksal hatte sich gegen ihn verschworen, dessen war er sicher. Die Sache des Friedens war eine bittere Aufgabe, bei der man sehr allein stand, eine mühevolle Arbeit, bei der man überall auf Opposition stieß. Er ballte die Fäuste, wie um seine verbissene Entschlossenheit symbolisch auszudrücken, und wandte sich Lynn Farrow zu.
    Sie ahnte seine Worte im voraus und sagte rasch: »Wayne hat recht, das wissen Sie, Senator. Warum kommen Sie nicht auf unsere Seite herüber, so daß wir diese Sache zusammen ausfechten können?«
    Das Telefon läutete schrill. Drazin hielt mitten in einer protestierenden Silbe inne, warf einen Blick auf den Bildschirm und kehrte dann mit einem Seufzer, der seine auf die Folter gespannte Geduld und seine Niederlage ausdrückte, müde zu seinem Platz an dem unerbittlichen Telefon zurück.
    Keine weiteren Nachrichten … keine Zutrittserlaubnis … keine weitere Entwicklung … nichts von Interesse … überhaupt nichts …

 
7.
     
    »Dieses ganze Gerede von einem Teletransport geht über meinen Verstand«, sagte Oberst Kyle einige Zeit später. Die fünf Männer, darunter Doakes, und Lynn Farrow waren um Waynes Schreibtisch im Büro versammelt. Wayne hatte eingehend die Lage dargestellt, wie sie sich jetzt abzeichnete, und Lynn hatte so einfach wie möglich die damit verbundenen technischen Probleme erklärt. Kyle aber, der im wesentlichen

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