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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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sich alles beilegen, und wir kehren zu unserm Stützpunkt zurück.« Doakes seufzte resigniert. »Ein paar Tage in New York wären mir gerade jetzt willkommen. Meine Jungens würden Freude daran haben.«
    »Das läßt sich einrichten«, erwiderte Kyle. »Die Abteilung wird ohnehin eine Weile hier in der Nähe bleiben müssen, bis wir über die Absichten der Saturnbewohner unbedingt im klaren sind. Es gibt keinen Grund, warum die Soldaten nicht gruppenweise in die Stadt gehen dürften, aber erst wenn die Krise vorbei ist.«
    »Gut«, sagte Doakes phlegmatisch, »etwas Nachtleben wäre nicht fehl am Platz!«
    Sie verbrachten mehr als eine Stunde in einer planlosen Unterhaltung, die durch allerlei Erinnerungen Major Doakes’ belebt wurde, dann gingen sie im Lager umher und inspizierten Soldaten und Ausrüstung.
    Sie kehrten kurz nach elf Uhr zum Hauptquartier zurück, und Doakes begleitete sie auf Einladung des Obersten, um etwas über die Gruppierung der Ausstellungsbauten und die Organisation der verschiedenen Verbindungslinien zu erfahren. Wayne und Lynn Farrow waren im Büro, und der Senator hing am Telefon, mutlos und müde.
    Sie blieben nicht lange im Hauptquartier, sondern beschlossen, an der Sperrwand entlang um das Gelände herumzugehen, damit Doakes sich über die besten Einsatzpunkte für einen etwaigen Angriff informieren konnte. Und im Büro wartete Wayne auf eine Meldung seiner Ingenieure, daß die Arbeiten an den Fernsehleitungen beendet seien. Diese Meldung kam tatsächlich zehn Minuten später, und der Bildschirm, der den ganzen Vormittag wie ein blindes Auge gewesen war, leuchtete plötzlich in einem Gewirr unabgestimmter Farben auf. Wayne drehte an den Knöpfen auf seinem Schreibtisch, und auf einmal stand das Bild klar im Brennpunkt. Die Szenerie hatte sich nicht verändert; die silberne Scheibe lag noch immer unbeweglich vor dem grüngrauen Hintergrund der Arena, vor dem Saturnschiff aber war jetzt ein großes Metallgerüst sichtbar. Der neue Gesichtswinkel ließ es klar und scharf erkennen.
    Wayne machte die nötigen Einstellungen, um den Mittelpunkt des Bildes zu vergrößern. Das Gerät schien aus dem gleichen Metall zu bestehen wie die Scheibe, hatte aber die Form eines ungleichseitigen Vierecks. Es sah merkwürdig schief und unwirklich aus. Auf dem winzigen Dach waren eine Anzahl kleiner Geräte angebracht, die die Sonnenstrahlen in Regenbogenfarben zurückwarfen. Aus einer ovalen Öffnung unten im Trapezoid kamen in regelmäßigen Zwischenräumen Doubles hervor.
    Wayne betrachtete das Bild einige Minuten mit ziemlicher Enttäuschung. Die neuen Leitungen hatten nichts Sensationelles offenbart, und das schiefe Bauwerk konnte ebensogut ein Waschraum für die Saturnbewohner sein.
    Lynn Farrow war jedoch irgendwie interessiert an den kleinen Geräten oben auf dem schiefen Bauwerk. Jetzt verwischten sie sich und wurden undeutlich. Die Sonnenreflexe waren so stark, daß es ihr unmöglich war, Messungen vorzunehmen; da aber verdunkelte eine Wolke den Hintergrund und ließ die Geräte klar erkennen. Es schienen metallene Reflektoren zu sein, etwa wie Autoscheinwerfer, nur etwas größer. Sie legte ein durchsichtiges Lineal auf den Bildschirm und zeichnete sie an, dann nahm sie einen Rechenschieber zu Hilfe, während Wayne ihr ziemlich gelangweilt zusah.
    »Nun?« fragte er, als sie mit der Berechnung fertig war.
    Sie zuckte die Schultern und betrachtete nachdenklich den Bildschirm. »Diese Dinge sind paraboloide Ultra-Hochfrequenz-Antennen, und sie erklären die Signale, die ich gestern aufgefangen habe. Dieses Bauwerk muß ihre Sende- und Empfangsstation sein.«
    »Hm«, murmelte Wayne zweifelnd, »damit kommen wir nicht weit.«
    »Ich wollte, wir könnten ihre Sendungen auffangen. Dadurch könnten wir manches erfahren«, bemerkte sie, dann aber fügte sie hinzu: »Doch wir müßten erst Saturnisch lernen.«
    Sie wollte sich gerade von dem Bildschirm abwenden, als sie plötzlich das Gefühl hatte, als würde in ihrem Hirn irgendeine unbewußte Beleuchtung eingeschaltet. Es war da noch etwas Neues an dem Bilde von der Arena, irgend etwas, was sich seit dem Vortage verändert hatte, aber im Augenblick vermochte sie das Ungewöhnliche nicht herauszufinden. Es hatte nichts mit den Radio-Antennen zu tun, auf die ihre Aufmerksamkeit gerichtet gewesen war, sondern stand mit den Doubles selbst in Verbindung, mit ihrem Kommen und Gehen …
    In diesem Augenblick explodierte die Erkenntnis in ihrem Kopf. Die

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