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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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Sache war so offenkundig, daß sie sich wunderte, wie so etwas so lange unbemerkt hatte bleiben können. Aus der Öffnung des schiefen Gebäudes kamen regelmäßig Doubles hervor, ein Double nach dem andern, fast jede Sekunde. Aber keiner ging hinein!
    Abgesehen von der schiefen Radiostation, die jetzt in Nahaufnahme zu sehen war, lag die übrige Arena nicht im Blickfeld. Aber sie mußte diesen andern Teil unbedingt sehen!
    »Stellen Sie bitte auf die gesamte Arena um, Wayne«, bat sie.
    Wayne drehte an einem Knopf, und nun zeigte sich wieder das bekannte grüne Oval mit der silbernen Scheibe. Dieses Bild bestätigte ihre Befürchtungen. Die Arena war voll von Saturnbewohnern. Es mochten etwa zweihundert vorhanden sein, die hauptsächlich in kleinen Gruppen am Rande der Rasenfläche und zwischen den an allen Seiten angelegten terrassenartigen Bankreihen standen. Hier und da sah sie allerlei mattschimmernde Apparate und Geräte.
    Wayne bemerkte jedoch, da seine Augen unwiderstehlich von der elliptischen Form des Saturnschiffes angezogen wurden, das auf der ebenen grünen Fläche ruhte, zunächst nichts davon. In seinem Bemühen aber, das trapezoide Bauwerk zu sehen, das jetzt von der Scheibe verdeckt war, folgte sein neugieriger Blick einem der Doubles bis an den Rand der Arena, und in diesem Moment sah er sie.
    Er ging einen Schritt auf den Bildschirm zu, seine kleinen Augen zwinkerten ungläubig hinter den dicken konkaven Brillengläsern, und er sagte ganz zusammenhanglos: »Mein Gott, sehen Sie sich die Doubles an!«
    Senator Drazin, der sich am andern Ende des Raumes und hinter einem Wandschirm befand, der ihn bei seinen Telefongesprächen vor Störungen schützen sollte, hörte den überraschten Ausruf. Da er im Augenblick keine Anfrage zu beantworten brauchte, streckte er den Kopf hinter dem Wandschirm vor, wie eine Schildkröte, die aus ihrer Schale herauskommt, und fragte: »Was für Doubles?«
    Da er keine Antwort bekam und bemerkte, daß Wayne und Dr. Farrow den Bildschirm eingehend studierten, konnte er seine Neugier nicht länger bezähmen und ging zu ihnen hinüber. Ein Blick verriet ihm die Lage: es war, als hätte sein Unterbewußtsein ihn schon benachrichtigt. Er empfand keine große Überraschung, aber sein Leib zitterte in einer leisen Beunruhigung und Verzweiflung. Diese neueste Entwicklung würde mit pazifistischen Motiven nicht so leicht zu erklären sein.
    Lynn hatte jetzt ihre neutrale, wissenschaftliche Haltung wiedererlangt. »Dies verändert die Lage, Wayne. Gestern hatten wir es nur mit wenigen Fremdlingen zu tun, jetzt sind Hunderte hier, und es kommen fortwährend noch mehr an. In wenigen Stunden werden Tausende im Stadion sein. Auch Apparate und Geräte, vielleicht Waffen.«
    »Kein Wunder, daß sie die Feuerwand ausgedehnt haben«, sagte Wayne schwer atmend. »Sie brauchten mehr Platz. Dies ist eine ernste Sache.«
    »Aber … wo kommen sie her?« fragte Drazin verwirrt.
    Statt einer Antwort kehrte Wayne zum Schreibtisch zurück und änderte die Einstellung. Das schiefe Trapezoid wurde in Großaufnahme sichtbar, und noch immer kamen die Doubles heraus, alle gleich aussehend, wie lackierte, lebendig gewordene Schaufensterpuppen, Ebenbilder des Senators.
    »Ist das eine Maschine? Werden sie hergestellt?« fragte Drazin und verlor etwas von seinem berufsmäßigen Gleichmut.
    »Nein«, sagte Lynn, »sie kommen direkt vom Saturn.«
    Drazin legte die Hand fest um sein Kinn, als wäre es in Gefahr herunterzufallen. »Wieso?« fragte er.
    »Ich vermute, sie werden mit Radiowellen befördert!« sagte Lynn ruhig.
    Der Senator schnaufte. »Was in aller Welt meinen Sie damit?«
    »Es ist die einzig mögliche Erklärung, Senator. Wir wissen, daß dieses Gebäude irgendeine Art Radiostation ist, und dauernd kommen Doubles heraus. Eine Beförderung fester Stoffe durch Radiowellen ist die einzige stichhaltige Erklärung.«
    »So etwas habe ich noch nie gehört«, fuhr Drazin auf, und sein zorniger Tonfall besagte, daß etwas, wovon er noch nie gehört hatte, auch keine Daseinsberechtigung habe.
    »Ich auch nicht«, gab Lynn zu, »es sei denn als Theorie. Die Beförderung durch Wellen ist eines der Dinge, die technisch faßbar sind, aber in der Praxis unmöglich, wenigstens auf der Erde. Die Saturnbewohner müssen ein Verfahren entdeckt haben, die Materie in ihre Energien zu zerlegen und sie, nach der Beförderung durch den Weltraum, an ihrem Bestimmungsort wieder zusammenzusetzen.«
    Das heftige

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