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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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zu meistern, und wir haben keine Zeit für Beleidigungen, weder Sie, noch sonst jemand. Dexter und Dr. Farrow sind in ernster Gefahr, und es nützt nichts, Wayne zu beschimpfen. Drazin mag sich töricht verhalten haben, aber dies ist weder die Zeit noch der Ort, darauf einzugehen. Wir wollen wissen, was in Washington beschlossen wurde und was wir zu tun haben. Das ist alles.«
    Er ging gleichmütig zu seinem Stuhl zurück, während ihm die erschrockenen, aber bewundernden Blicke der andern folgen, besonders die des Senators, der seinen Augen und Ohren kaum traute und den Oberst jeden Augenblick in einem Anfall von kriegerischem Zorn explodieren zu sehen erwartete.
    Als jedoch Kyle endlich wieder sprach, war seine Stimme ruhig. Er sagte: »Wo war ich stehengeblieben?«
    »Sie sprachen über die Radiosender«, half Wayne ihm nach.
    »Ah, ich erinnere mich. Die Lage ist also jetzt folgendermaßen: Wir können nicht verhindern, daß die Ausstrahlungen vom Saturn hierhergelangen. Aber wir können sie stören.«
    »Aber dreihunderttausend Megahertz«, wendete Wayne ein. »Haben wir Apparate, die das schaffen?«
    »Nicht außerhalb des Laboratoriums. Aber im Augenblick baut eines der größten Werke einen Hochfrequenzsender, der auf dieser Frequenz arbeiten kann. Die Arbeit wurde vor etwa zwei Stunden in Angriff genommen, und der fertige Sender wird noch vor Dunkelwerden zu senden beginnen. Sie sehen also, daß diese Männer schnelle Arbeit leisten. Wenn der Sender in Gang gebracht ist, wird es keine weiteren Verstärkungen vom Saturn mehr geben. Wissenschaftler haben mir versichert, daß dann aus dem Empfangsapparat nur noch formlose Materie hervorkommen wird, eine Mischung von saturnischen Verstärkungen und materialisierten Störgeräuschen, so daß wahrscheinlich der Apparat verdorben und völlig unbenutzbar gemacht wird.«
    »Ausgezeichnet!« sagte Wayne begeistert. »Das ist das Genialste, was ich je gehört habe.«
    »Wir müssen aber trotzdem noch die Sperrwand durchbrechen«, sagte Doakes.
    Kyles Lippen wölbten sich in einem spöttischen, selbstsicheren Lächeln. »Auch das steht in unserer Macht. Morgen früh wird die saturnische Expeditionsmannschaft nicht mehr vorhanden sein. Das Verfahren, das ich anwenden darf, kann nicht fehlschlagen, aber vielleicht muß ich doch darauf hinweisen, daß es in Washington Gegenstand lebhafter Diskussion war und noch immer ist. Und ich bezweifle nicht, daß es auch hier auf einigen Widerstand stoßen wird.« Er blickte vielsagend auf Drazin. »Es schließt ethische Probleme ein, die midi nichts angehen. Ich bin Soldat, nicht Politiker oder Philosoph.«
    Kyle zögerte einen Augenblick, als überlege er, wie er seine Ankündigung am besten einkleiden könne. Dann fuhr er fort. »Ich möchte Sie daran erinnern, daß die Feuerwand undurchdringlich ist. Wir haben es mit Bomben und Granaten versucht und haben nichts erreicht. Wir haben dabei eines unserer Flugzeuge und vier Menschenleben verloren. Feste Stoffe können die Sperrwand nicht durchschlagen, aber Strahlen vermögen es nicht, Schall oder Hitze werden durch die Sperrwand nicht aufgehalten.«
    Kyle hielt inne und wurde dann sehr ernst. »Nun gibt es eine Art von Bomben, die durch Hitze und Strahlen zerstört. Und ich bin ermächtigt worden, diese Bombe anzuwenden, falls die Situation es erfordert.«
    Drazin sprang so heftig auf, als habe ihn jemand an unsichtbaren Stricken hochgerissen. »Eine Atombombe … die können Sie nicht anwenden. Das wäre unmenschlich.«
    »Wir haben es nicht mit Menschen zu tun«, sagte Kyle grimmig.
    »Aber die Reichweite … New York befindet sich im Strahlungsbereich …«
    »Lassen Sie mich Ihnen die Einzelheiten erklären, bevor Sie mit Einwänden kommen«, sagte Kyle gereizt. »Zunächst werden wir die Funksignale stören. Dann werden wir den Saturnbewohnern ein neues Ultimatum stellen und sofortige Übergabe verlangen, andernfalls eine Atombombe zur Anwendung kommt. Als wissenschaftliche Rasse werden sie nur zu gut wissen, daß eine einzige Bombe sie vernichten kann. Wir werden nicht zögern, sie zu benutzen, wenn es nötig sein sollte, aber man muß gewisse wichtige Umstände beachten …«
    »Allerdings!« sagte Drazin, der noch immer stand und jetzt mit unruhigen Fingern die Tischkante umklammerte, als wolle er seine Empörung niederzwingen.
    Kyle hob, Schweigen gebietend, die Hand. »Lassen Sie mich ausreden und lassen Sie uns realistisch sein. Moderne Atombomben dieser Art haben eine

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