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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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beschränkte Reichweite von etwa drei Kilometern. Für New York besteht also keine Gefahr. Und drei Kilometer Reichweite sind für unsern Zweck genügend.«
    »Aber das Ausstellungsgelände würde vom Antlitz unseres Planeten ausgelöscht werden …«, sagte Drazin mit hohler Stimme.
    »Allerdings«, erwiderte Kyle rasch. »Natürlich müßten wir rings um das Gelände einen fünfzehn Kilometer breiten Streifen räumen, bis alle Spuren einer radioaktiven Verseuchung neutralisiert sind. Das bedeutet auch, daß wir uns mit unserer ganzen militärischen Abteilung aus der gefährdeten Zone zurückziehen müssen. Die Bombe wird daher ferngesteuert werden.«
    »Und wenn nun die Saturnbewohner die Sperrwand noch weiter ausdehnen, uns von der Bombe absperren und sie dann unschädlich machen?« fragte Doakes.
    »Sehr einfach, Major. Die Leitungsdrähte der Bombe werden an einen Impulszünder angeschlossen. Das bedeutet, daß die Bombe in dem Augenblick, wenn die Drähte irgendwie zerschnitten oder durchbrochen werden, losgeht. Also auch, wenn die Sperrwand die Drähte beschädigt. Offenbar wäre es nicht ratsam, das Ultimatum ganz aus der Nähe bekanntzugeben wie das vorige Mal. Wir werden also ferngesteuerte Verstärker benutzen und werden die Antwort der Saturnbewohner auf gleiche Weise hören. Sie sehen, wir haben alle Gesichtspunkte erwogen.«
    »Doch nicht alle, Herr Oberst«, sagte Clayton, der jetzt zum erstenmal das Wort ergriff. Sein Gesicht war blaß und gespannt, und sein Tonfall verriet den inneren Konflikt. Kyle sah ihn spöttisch an.
    Clayton fuhr fort: »Sie können die Bombe nicht anwenden, solange Dr. Lynn Farrow sich innerhalb der Sperrwand befindet.«
    »Ich kann es, und ich werde es tun«, sagte Kyle gefühllos. »Dies ist eine militärische Operation, und ich lehne die Verantwortung für die Torheit ab.«
    »Aber ihr Leben ist in Gefahr …«
    »Menschenleben müssen immer geopfert werden, und wenn wir jetzt nicht ein für allemal entscheidende Schritte tun, weiß man nicht, wieviel mehr Menschenleben verloren gehen können. Ich kann die Sicherheit der Erde und insbesondere der Vereinigten Staaten nicht gefährden um zweier verantwortungsloser Menschen willen. Meine Befehle waren klar genug: das Gelände sollte völlig geräumt werden. Wir haben keine andere Wahl, als eine Atombombe zu benutzen.«
    »Nein!« rief Drazin, dessen Augen jetzt in rastloser und bitterer Auflehnung brannten. »Keine Atombombe! Es wäre Mord und rücksichtslose Aggression. Es sind Menschenleben verloren gegangen auf Grund Ihrer eigenen blinden, verbrecherischen Verbohrtheit, Oberst! Die Saturnbewohner haben niemanden getötet. Sie haben nichts weiter getan, als daß sie ein kleines Gebiet von unserm Territorium abgetrennt und einige Häuser beschädigt haben. Sie sind Gesetzesübertreter, keine Aggressoren. Das Gewissen der Welt wird die Anwendung von Atomwaffen gegen harmlose Besucher von einem anderen Planeten nie gutheißen, und ebensowenig den Mord an zwei menschlichen Wesen …«
    »Ich sage Ihnen, daß es keinen andern Ausweg gibt«, schäumte Kyle.
    »Aber es hat einen solchen Ausweg gegeben, und Dexter hat Ihnen gezeigt, wie er beschaffen sein mußte. Warum sind Sie und Ihre Armee nicht innerhalb der Sperrwand geblieben, um mit den Saturnbewohnern Verbindung aufzunehmen? Daran hätten Sie denken sollen, Oberst! Wenn eine Delegation auf dem Gelände geblieben wäre, um mit den Fremden zu verhandeln, dann wäre die Krise vielleicht nie eingetreten. Aber nein, Sie ziehen es vor, immer weiter zurückzugehen und dann durch plumpen und barbarischen Verrat alles zu vernichten. Das können Sie nicht tun, Kyle. Ich werde Sie mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen.«
    Kyles Gesicht war ein Bild glühender Verachtung. »Verlassen Sie die Tribüne, Drazin, Sie halten jetzt keine Wahlrede. Sie sprechen zu dem Obersten Befehlshaber der Operation Sperrwand, der von Washington unerschütterlich gestützt wird.«
    »Diese Stabsoffiziere, diese Haudegen!« schnaubte Drazin verächtlich.
    Kyle preßte die Fäuste zusammen: in diesem Augenblick hätte er Drazin am liebsten einen Schlag auf die dicke rote Nase versetzt. »Hören Sie zu, Drazin«, sagte er kurz. »Ich gedenke keine weiteren Menschenleben zu gefährden, wenn das einzig sichere Hilfsmittel in unserer Hand ist. Ich habe nicht die Absicht, mit diesen Kreaturen zu spielen. Sie haben auf unserm Planeten Fuß gefaßt, und wir haben versucht, mit ihnen zu

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