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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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Oberst!« beklagte sich Drazin. »Sie selbst haben diese Tatsachen bekanntgegeben, bevor Sie nach Washington flogen. Darauf verlangten die Nachrichtenagenturen weitere Auskünfte, und ich bin einfach Ihrem Beispiel gefolgt.«
    »Auf wessen Befehl?«
    »Nun, ich hielt es für selbstverständlich …«
    »Sie halten allzu vieles für selbstverständlich, Drazin. Diesmal sind Sie zu weit gegangen. Man wird Sie vor eine Senatskommission zitieren …«
    »Ich will Ihnen etwas sagen, Kyle«, begann Drazin, aber der Oberst schlug wütend mit der Faust auf den Tisch. »Ich will nichts mehr davon hören«, tobte er. »Ich habe wichtige Arbeiten zu erledigen. Bleiben Sie weg vom Telefon, das ist alles, was ich verlange. Wayne, sorgen Sie dafür, daß Drazin nirgends telefoniert. Ich mache Sie dafür verantwortlich.«
    Wayne zuckte unverbindlich die Schultern.
    »Und jetzt«, sagte Kyle und beendete mit einer verächtlichen Handbewegung die Strafpredigt gegen Drazin, »wollen wir zu unsern Obliegenheiten zurückkehren. In den letzten acht Stunden haben verschiedene Rundfunkstationen mit besonderen Empfangsgeräten den Äther durchforscht. Sie haben ein sogenanntes synchronisiertes Signal aufgefangen, auf einer Frequenz von etwa dreihunderttausend Megahertz. Das ist anscheinend eine sehr hohe Frequenz. Sie haben Messungen angestellt und gefunden, daß das Signal vom Saturn ausgestrahlt wird.«
    »Na und?« bemerkte Wayne. »Sie bestätigen doch nur, was Dr. Farrow uns schon gesagt hat.«
    »Ach ja, Dr. Farrow«, sagte Kyle unheilkündend. Sein Blick glitt wie ein Warnsignal langsam von einem zum andern. »Dr. Farrow und Dexter. Ich weiß nur das, was ich schon durch den Rundfunk gehört und in den Zeitungen gelesen habe, aber ich habe das Gefühl, von unfähigen Idioten umgeben zu sein. Wayne, ich hatte Ihnen doch befohlen, eine vollständige Räumung des Geländes durchzuführen!«
    »Allerdings, Oberst«, sagte Wayne und fragte sich, was nun kommen würde.
    »Warum sind diese beiden innerhalb der Sperrwand geblieben?«
    »Das weiß ich nicht. Vermutlich wollten sie bleiben.«
    »Man hätte es ihnen nicht erlauben dürfen.«
    »Sie waren die letzten, die noch da waren.«
    »Sie hätten nicht die letzten sein dürfen. Sie hatten die Verantwortung, und Sie hätten als letzter die Sperrzone verlassen müssen. Sie hätten sich überzeugen müssen, daß alle andern fort waren, bevor Sie selbst abfuhren. Sie haben Ihre Pflicht vernachlässigt, Wayne. Kläglich und verbrecherisch vernachlässigt.«
    Doakes beugte sich vor und sagte: »Dexter ist freiwillig dort geblieben. Er ist vom Laster gesprungen, als der Wagen sich schon in Bewegung gesetzt hatte. Dr. Farrow ließ den Fahrer anhalten, als sie aus der Sperrzone heraus waren, und ist dann zurückgegangen, um sich Dexter anzuschließen.«
    »Sie hat den Fahrer anhalten lassen?« brüllte Kyle. »Darf ein Soldat der Vereinigten Staaten zulassen, daß eine Frau sich so in Gefahr begibt? Es ist unglaublich!«
    »Ich habe ihn schon in Arrest genommen«, sagte Doakes müde.
    »Ich sehe«, fuhr Kyle eisig fort, »daß nichts richtig ausgeführt wird, wenn ich nicht hier bin, um alles selbst zu organisieren und zu beaufsichtigen. Meine Offiziere und mein Mitarbeiterstab benehmen sich wie Narren. Was ist denn hier nur los? Hat die Aufregung der letzten Stunden Sie alle verrückt gemacht?«
    »Wir können nicht alle Obersten sein«, bemerkte Doakes trocken.
    Kyle erstarrte. »Sehen Sie sich vor. Major«, warnte er. »Sie mögen ein tüchtiger Mann sein, aber solche Reden lasse ich mir von niemandem gefallen.«
    »Dann schlage ich vor, Herr Oberst«, sagte Doakes, »daß Sie es zur Abwechslung einmal mit etwas Höflichkeit versuchen. Wir sind alle tüchtige und verantwortungsbewußte Männer, wir verbitten uns diese Schnauzerei!«
    »Ich rede, wie mir zumute ist!« schrie Kyle. »Und ich dulde keinen Ungehorsam.«
    Doakes erhob sich und strich seinen Rock glatt. »Dann können Sie nicht auf mich zählen«, sagte er ruhig und schritt am Tisch vorbei auf den Ausgang zu.
    Kyle starrte ihn entgeistert an. Als Doakes an ihm vorbeiging, packte er seinen Arm und sagte: »Setzen Sie sich, Major Doakes. Ich befehle Ihnen, sich zu setzen. Sie kennen die Folgen, wenn Sie sich gegen mich auflehnen.«
    Verächtlich machte sich Doakes von der Hand des andern los. »Gut, Oberst«, sagte er. »Vielleicht bleibe ich. Aber denken Sie an das, was ich gesagt habe. Wir sind hier, um eine sehr schwierige Situation

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