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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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er. »Man hat mir gesagt, ich würde Sie hier treffen. Ich bin Cannock von der Panamerikanischen Nachrichtenagentur.«
    Der Oberst sah den Neuankömmling unheilkündend an. »Ich habe nichts für Sie, Herr Cannock«, sagte er kalt. »Guten Morgen!«
    »Aber die Öffentlichkeit möchte etwas wissen«, beschwor ihn der Nachrichtenmann mit ausgebreiteten Armen. »Was für eine Bombe war es überhaupt? Wie kommt es, daß das Ausstellungsgelände nicht zerstört wurde?«
    »Was wurde nicht zerstört?« fragte Kyle, plötzlich interessiert.
    »Haben Sie es noch nicht gesehen? Kein Wunder, daß Sie überrascht sind. Dies ist die erstaunlichste Sache seit …«
    »Ja, was ist denn?« unterbrach Kyle. »Was ist so erstaunlich?«
    Cannock stemmte die Arme in die Seiten und lachte unverschämt. »Na, was sagt man dazu? Die Panamerikanische Nachrichtenagentur muß der Armee Bericht erstatten. Was ist mit Ihrer Aufklärung los?«
    »Lassen Sie die weisen Sprüche«, schlug Kyle vor. »Teilen Sie uns die Tatsachen mit.«
    »Das Gelände«, sagte Cannock, »ist ein riesiger Krater von sechs Kilometern Durchmesser und raucht noch immer. Aber die Ausstellungsgebäude stehen noch, sehen jedoch ganz anders aus. Zunächst einmal sind sie durchsichtig. Man kann gerade durch sie hindurchsehen. Und es sind nicht dieselben Gebäude wie vorher, sie sind neu, phantastisch und völlig unirdisch.«
    »Sind Sie wahnsinnig?« fragte Kyle.
    »Nein. Ich habe es selbst vor weniger als einer Stunde gesehen, von einem unserer Hubschrauber aus. Wir hatten einen Elektronen-Experten mitgenommen, um die Sperrwand zu untersuchen. Zuerst befand sie sich in einem Radius von fünf Kilometern, dann plötzlich, als wir uns näherten, zog sie sich auf anderthalb Kilometer zusammen. Wir flogen so nahe wie möglich heran und hielten uns der Sperrwand und der radioaktiven Rauchsäule der Bombe fern. Ich konnte durch Ferngläser alles gut sehen und habe gute Aufnahmen gemacht.«
    »Wissen Sie nicht, daß es verboten ist, das Gelände zu überfliegen?« brüllte Kyle. »Und schon gar, fotografische Aufnahmen zu machen. Wo sind sie?«
    »Wahrscheinlich bei der Entwicklung im Hauptbüro der Nachrichtenagentur«, erwiderte Cannock freundlich. »Sie können sie verbieten, wenn Sie es wünschen, aber ich rate Ihnen, es nicht zu tun. Die Öffentlichkeit wird sich zu viel Zensur nicht gefallen lassen.«
    »Sie haben doch nicht etwa getrunken?« fragte Doakes höflich.
    »Was – um diese Tageszeit? Ich bitte Sie! Ich bin unmittelbar hierhergekommen, um etwas über die Bombe zu erfahren. Was für eine Art Bombe kann feste Gebäude in Gespenster verwandeln? Und wo sind die Gefangenen – der Mann vom Sicherheitsamt, Dr. Jollie und vor allem die junge Dame? Was ist aus ihnen geworden? Sind sie auch Geister?«
    »Das müssen Sie mir erzählen«, sagte Kyle sarkastisch. »Sie scheinen mehr darüber zu wissen als ich.«
    Cannock sah den Oberst nachdenklich an. »Ich will Ihnen sagen, was ich tun werde, Herr Oberst«, sagte er kühn. »Der Hubschrauber steht hier auf dem Flugplatz. Ich nehme Sie mit zum Ausstellungsgelände, dann können Sie selbst sehen.«
    »Und was für eine Gegenleistung verlangen Sie?«
    »Eine nur für uns bestimmte Auskunft.«
    »Ich sage Ihnen, ich weiß nichts. Mir ist alles neu.«
    »Dennoch kennen Sie die inneren Gründe, die zur Explosion führten, und Sie können vielleicht noch mehr Einzelheiten berichten, wenn Sie erst die Geisterstadt gesehen haben. Wie ist es damit, Herr Oberst?«
    Kyle überlegte einen Augenblick, erkannte aber schnell, daß es für ihn vorteilhaft wäre, das Angebot anzunehmen. Eine Information aus erster Hand würde unschätzbar sein. »Gut, Herr Cannock. Ich komme mit.«
    »Ausgezeichnet!« bemerkte der Pressemann triumphierend.
    »Und ich?« fragte Doakes.
    »Wir können nicht mehr Personen mitnehmen«, stellte Cannock sachlich fest. Ihm lag nur an dem Oberst.
    »So hatte ich es nicht gemeint«, erklärte Doakes. »Soll ich hier warten, Herr Oberst, oder weggehen? Ich muß zum Generalprofoß, wie Sie sich erinnern werden.«
    »Lassen Sie das«, sagte Kyle. »Sie können hier warten, bis Major Passmore zum Dienst kommt. Vielleicht kommen Anrufe oder Nachrichten aus Washington. Geben Sie der Presse keine Auskünfte.«
    »Gut«, sagte Doakes, und damit entschwanden Kyle und Cannock. Doakes setzte sich bequem in einen Stuhl und zündete sich eine Zigarette an. Die Dinge begannen verwickelt zu werden, viel verwickelter, als er

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