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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Sie? Kennte vielleicht einer von dän andären fihrenden Wissenschaftlern des Projäkts so heißen?«
    Graham überlegte. »Von denen, die hier an der Columbia-Universität an dem Projekt arbeiten, kenne ich natürlich alle, und von denen, die in Rio sitzen, habe ich auch die meisten mal kennen gelernt. Letzten Winter, als ich da war, habe ich Souza kennen gelernt, den obersten Boss, und Benson und Nogami und Abdelkader und van Schaak … Das sind alle Namen, die mir im Augenblick einfallen.«
    »Iberlägen Sie weiter«, sagte Sklar. »So, da wären wir auch schon. Und nicht vergässen: Wann Sie äs mit däm Osirer zu tun kriegen sollten, dann passen Sie auf, dass er Ihnen nicht in die Augen schaut.«
    Die Wagen manövrierten mit der Präzision eines Uhrwerks. Während drei von ihnen über Aurelios Haus schwebten und über dem Dach in der Luft verharrten, stießen die anderen vier auf die umliegenden Straßen herunter und landeten dort. Als das Zischen ihrer Rotoren erstarb, entstiegen ihnen uniformierte Männer und schwärmten lautlos auf das Haus zu.
    Sklar und Graham schlossen sich den Uniformierten an. Sklar flüsterte ihm zu: »Wärden Sie nicht nerves und schießen einem von unseren eigenen Leiten in dän Ricken. Sähr schlächt fir die Moral. Schießen Sie iberhaupt nur, wann Ihr Laben bädroht ist oder um zu värhindern, dass einer von ihnen äntkommt.«
    »In Ordnung«, sagte Graham.
    »Und jätzt missen wir ärst mal warten«, flüsterte Sklar. »Sie wärden marken, die Spannung beim Warten ist viel schlimmer als ein Kampf.«
    Graham wartete. Das Herz klopfte ihm.
    Eine Viertelstunde lang geschah überhaupt nichts. Hinter dem Haus, ihren Blicken entzogen, war das träge Rauschen der Brandung zu hören. Über dem Dach zischten die Rotoren der wartenden Wagen.
    Ein Pfiff schnitt durch die Stille. Überall flammten Scheinwerfer auf: je einer von den Wagen über dem Dach, dazu mehrere, die rings um das Haus auf der Erde aufgestellt waren. Dann kam das Krachen von Schüssen, gefolgt von dem trockenen Klirren zerspringenden Methacrylglases.
    Danach herrschte erneut Stille. Die Lichtkegel der Scheinwerfer tasteten sich wie lange dünne Finger über das Haus. Hier und da in der Nachbarschaft hörte man Fenster aufgehen und verschreckt klingende Stimmen Fragen in die Dunkelheit rufen.
    »Was ist das?« fragte Graham.
    »Gas«, sagte Sklar und schaute auf die Uhr. »Ich befirchte nur, unsere Vegel sind schon ausgäflogen. Okay, gähen wir rein. Hier, stäcken Sie sich die in die Nasenlecher, und atmän Sie nicht durch dän Mund, wenn Sie nicht umkippen wollen.«
    Graham hörte das Geräusch von splitterndem Holz, als die Männer die Vordertür eintraten. Als er in Sklars Schlepptau in die Diele trat, hallte das Haus schon vom Getrampel schwerer Stiefel wider. Lichter flammten auf. Das Gas stach ihm in die Augen.
    »Keiner da«, sagte ein Mann in Uniform.
    Eine halbe Stunde lang blieb Graham nichts weiter zu tun, als herumzustehen und aufzupassen, dass er nicht denen im Wege stand, die Fingerabdrücke sicherten, Schränke wegrückten, Wände abklopften und sonst wie damit beschäftigt waren, Spuren zu suchen.
    Er sagte zu Sklar: »Hören Sie, mir kam gerade der Gedanke, dass die Kerle vielleicht irgendwo im Haus eine Zeitbombe oder so was versteckt haben könnten.«
    Sklar, der an seiner unvermeidlichen Zigarette paffte, erwiderte achselzuckend: »Sicher, mit so ätwas muss man immer rächnen. In diesem Job braucht man viel Glick, missen Sie wissen.«
    Graham, der vor Ungeduld langsam kribbelig wurde, ging die Treppe hinauf. Die Leiche von Edwards war fortgeschafft worden – wann, wohin und von wem, wusste er nicht. Sein zerbrochenes Reißbrett lag noch an derselben Stelle, wo er es fallengelassen hatte.
    Er betrat das Zimmer, in dem Jeru-Bhetiru festgehalten worden war. Vielleicht entdeckte er irgendeine Spur von dem Mädchen, die die WF-Beamten übersehen hatten.
    Aber das Zimmer war genauso kahl wie alle anderen. Die Beamten hatten das Bett gegen die Wand gekippt und den Läufer aufgerollt, bevor sie sich wieder anderen Räumen zugewandt hatten.
    Trotzdem untersuchte Graham den Raum noch einmal sorgfältig. Als er den Fußboden inspizierte, erregte ein dunkler, kaum sichtbarer Fleck an der Stelle, wo vorher der Läufer gelegen hatte, seine Aufmerksamkeit. Als er den Kopf zur Seite neigte, damit das trübe Deckenlicht, das lediglich aus einer nackten Glühbirne bestand, die Stelle besser ausleuchten konnte, sah er,

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