Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher
Koffeins und so weiter und so fort.« Er schüttelte den Kopf. »Ihr Erdenmenschen mögt uns Krishnaner ja rückständig nennen, aber wenn ich daran denke, welchen haarsträubenden Unsinn manche Leute bei euch vertreten … Nun, jedenfalls habe ich Mitgliederlisten von ein paar dieser Vereinigungen angefertigt.« Er zog einen Stoß Papiere hervor. »Ich dachte mir, wenn Sie die mit der Liste der Ingenieure und Techniker vergleichen, die beim Gamanovia-Projekt mitarbeiten, könnten Sie vielleicht was finden.«
»Ich muss mich bei Ihnen äntschuldigen«, sagte Sklar, während er den Stoß durchblätterte.
»Wofür?«
»Dafir, dass ich gäsagt habe, aus Ihnen wirde niemals ein WF-Polizist. Sie sollten sich in Sherlock bad-Holmes umtaufen lassen. Wann Sie Lust haben, ich ämpfähle Sie mit Kusshand fir unsere Kandidatenschule … Hier, Graham, Sie wissen, war bei däm Projäkt mitarbeitet.«
»Ich kenne sie natürlich nicht alle«, sagte Graham, »aber ich gehe die Listen trotzdem mal durch.« Er machte sich sofort an die Arbeit. Schon nach wenigen Augenblicken rief er aus: »Homer Benson! Das ist aber eine Überraschung! Der alte Homer ist der zweite Mann hinter Souza. Ich k-kenne ihn gut. Das heißt, sofern er derselbe Benson ist.«
»Davon kennen wir ausgähen«, sagte Sklar. »Äs ist kaum anzunähmen, dass äs mährere Männer dieses Namens in Rio gibt. Was fir eine Liste ist das?«
Graham blätterte zurück. »Soci … Ich weiß nicht, wie man das ausspricht.«
Sklar warf einen Blick auf das Blatt. »Sociedade Homagem ao Cortereal. Das heißt wertlich ibersätzt: Gäsällschaft zur Huldigung von Cortereal. War ist das?«
Varnipaz erklärte: »Joao Vaz Corte-Real, ein Entdecker, von dem einige Leute hier glauben, er hätte Amerika vor Kolumbus entdeckt. Sie nehmen das sehr ernst und sind fest davon überzeugt, obwohl mir nicht in den Kopf will, wie irgend jemand diesen Unsinn ernsthaft glauben kann, da es doch, soweit ich informiert bin, eine absolut gesicherte Erkenntnis ist, dass Amerika schon lange vorher von einem Norweger entdeckt wurde.«
»Sind noch andäre Leute vom Projäkt auf der Liste?« fragte Sklar.
Graham fuhr mit dem Finger über die Reihe von Namen. Als er fast durch war, hielt er plötzlich inne und sagte: »Hier sind noch zwei Namen, die ich kenne: Vieira und Wen.«
»Was sind das fir Leute?«
»Gaspar Vieira ist einer von hier, ein Chemiker, und Wen Pandjao ist ein chinesischer Mathematiker. Ich habe sie beide kennen gelernt, als ich letztes Jahr hier war. Ich kenne sie allerdings nicht näher.«
Sklar trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. »Kommt, ihr beiden! Ich misste eigentlich die hiesigen Polizeiställen einschalten, aber das dauert alles zu lange.«
Sie stiegen in ein Taxi. Sklar wies den Fahrer an, zum Gamanovia-Gebäude zu fahren, das auf der Praia do Flamengo lag, Richtung Botafogo. Als der Wagen anfuhr, sagte er zu Graham: »Gähen Sie weiter die Listen durch. Vielleicht äntdäcken Sie noch weitere Namen.«
Eine von Rios berüchtigten Verkehrsstauungen hielt sie eine halbe Stunde lang auf, so dass Graham genügend Zeit hatte, seine Arbeit in aller Ruhe zu Ende zu führen. Er sagte:
»Ich habe k-keine weiteren gefunden, aber das beweist gar nichts. Wir brauchen eine vollständige Liste aller Angestellten von der Gamanovia-Personalabteilung.«
»Wir sind da«, sagte Sklar.
Sie stiegen aus, trugen sich am Empfangsschalter ein und standen ein paar Minuten später in Souzas Büro. Inzwischen verglichen Souzas Privatsekretärin und sechs weitere Damen im Nebenraum Varnipaz’ Liste mit den entsprechenden Unterlagen der Personalabteilung. Souza und seine Besucher überbrückten die Wartezeit mit Konversation. Graham hatte große Schwierigkeiten, dem Gespräch zu folgen. Während Sklars Portugiesisch einigermaßen flüssig, wenn auch von miserabler Aussprache war und das von Varnipaz peinlich korrekt und förmlich wie sein Englisch, beschränkten sich seine, Grahams, Sprachkenntnisse lediglich auf ein paar Brocken. Als Souza ihn mit einem Schwall nasaler Vokale eindeckte, musste er passen.
Gleich darauf kam Souzas Sekretärin mit den Listen zurück. »Senhor Paulo, wir haben den Namen von Senhor Gjessing auf der Mitgliederliste der Mechanosophischen Gesellschaft gefunden.«
»Was?« fragte Sklar.
Varnipaz erklärte: »Das sind die, die die Maschine verehren. Sie sollten mal eine ihrer Messen besuchen: Ein Altar mit einer Maschine darauf, mit tausend Rädchen,
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