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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Weise ein prächtiges Ziel abgeben würde. Ob man diese verdammten Dinger auch im Sitzen laden konnte? Der Bogenschütze ließ jetzt seine Sehne schwirren, und sein Pfeil zischte beängstigend nahe an Boreis Kopf vorbei. Borel lud hastig seine Waffe. Es ging zwar im Sitzen etwas langsamer, aber immerhin, es gelang. Schon fuhr der nächste Pfeil vom Boot mit einem dumpfen Plopp in die Barrikade.
    Borel nahm seine Uniformmütze ab, da sie eine zu deutliche Zielscheibe bot, und visierte erneut das Boot an. Auch diesmal verfehlte er sein Ziel um mehrere Meter, und das Boot kam immer näher. Die Lage wurde allmählich heikel, zumal auf einen Pfeil von ihm mindestens drei von der Gegenseite kamen, auch wenn der Bugschütze sie sicherlich eher in der Absicht abfeuerte, seinen Kumpanen Feuerschutz zu geben, als in der Hoffnung, einen Treffer zu landen.
    Borel schoss erneut; diesmal schlug der Pfeil in die Bordwand des Bootes. Der Mann im Bug ließ wieder seinen Enterhaken kreisen, und ein weiterer Pfeil zischte an Boreis Ohr vorbei.
    »He«, rief Borel einem der Flößer zu, »du da mit dem Beil! Wenn der Enterhaken auf das Floß fällt, springst du sofort hin und kappst das Tau! Ihr anderen zwei haltet eure Stangen bereit, damit ihr das Boot sofort wegstoßen könnt, wenn es zu nahe herankommt!«
    »Aber die Pfeile …«, jammerte der erste der drei Angesprochenen.
    »Darum kümmere ich mich schon«, sagte Borel mit mehr Selbstbewusstsein in der Stimme, als er in Wirklichkeit fühlte.
    Der Bogenschütze hatte wieder einen Pfeil eingelegt, doch hielt er ihn diesmal gespannt, statt ihn loszulassen. Als das Boot auf Enterhaken-Wurfweite heran war, ließ der Mann neben dem Schützen das Ding noch zweimal kreisen, um es dann loszulassen. Es landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Floß. Sofort begann er es einzuholen, bis einer der Widerhaken sich in einem der Stämme verfing.
    Borel überlegte fieberhaft, wie er den Bogenschützen dazu kriegen konnte, seinen Pfeil endlich abzuschießen; weil sonst der erste, der sich auf dem Floß erhöbe, sofort ein toter Mann wäre. Er packte seine Mütze und schwenkte sie über den Rand der Barrikade. Pffft! Der Pfeil zischte um Haaresbreite an dem kostbaren Textil vorbei.
    »Drauf!« kreischte Borel und zielte gleichzeitig auf den Bogenschützen. Seine Mannen zögerten. Der Bogenschütze langte über die Schulter in seinen Köcher, um einen neuen Pfeil herauszuholen. Borel hielt die Luft an, nahm den Körper des Mannes aufs Korn und drückte ab.
    Der Mann stieß einen tierischen Schrei aus und kippte hintüber.
    »Wird’s bald, ihr verdammten Memmen!« schrie Borel und hob drohend die Armbrust, so als wollte er sie den Flößern über den Kopf schlagen. Sie sprangen über die Barrikade, als sei der Leibhaftige hinter ihnen her. Einer durchtrennte mit einem Beilhieb das Tau, während die anderen zwei mit ihren Stangen wie wild auf das Boot einstocherten.
    Der andere Mann im Bug des Bootes ließ das Tauende fallen, schrie den Ruderern etwas zu und bückte sich, um einen Bootshaken aufzuheben. Borel feuerte auf ihn, doch in der Aufregung verfehlte er ihn, obwohl er praktisch auf Spuckweite heran war. Der Mann bekam gleich beim ersten Versuch einen der Stämme mit dem Bootshaken zu fassen und zog den Bug des Bootes näher an das Floß heran, während gleichzeitig ein paar der vorderen Ruderer aufsprangen und sich hinter ihm zu einem Klumpen drängten, um an Bord des Floßes zu springen.
    In seiner Verzweiflung ließ Borel die Armbrust fallen, packte sich das Ende des Bootshakens, wand es aus dem Holz heraus und zog es mit einem kräftigen Ruck zu sich heran. Der Mann am anderen Ende ließ nicht schnell genug los und fiel, den Stiel immer noch fest umklammernd, ins Wasser. Borel zerrte mit aller Kraft an dem Bootshaken, in der Absicht, ihn dem Mann zu entwinden, umzudrehen und als Spieß zu benutzen. Der jedoch klammerte sich mit der Kraft der Verzweiflung an dem Stiel fest und wurde so von Borel an den Rand des Floßes gezogen, wo er sofort Anstalten machte, an Bord zu klettern. Inzwischen hatten die Flößer das Boot wieder mit ihren Stangen weggestoßen, so dass die Ruderer, die bereits zum Entersprung angesetzt hatten, ihre Absicht erst einmal aufschieben mussten.
    Wumm! machte Yerevats’ Keule, als sie auf dem Kopf des Mannes im Wasser niederging, und der grüne Haarschopf verschwand unter der Wasseroberfläche.
    Die Flößer brachen in gellendes Triumphgeheul aus. Einer der Räuber

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