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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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jener, der gerade von Qou kommend hier eingetroffen ist?«
    »Ja.«
    »Jener, der Ushyarian, den Flußpiraten, und seinen Stellvertreter in der Schlacht auf dem Pichide-Fluss tötete?«
    Borel machte eine abwehrende Geste. »Das war gar nichts. Man darf solche Schurken nur nicht frei herumlaufen lassen. Ich hätte ja gleich die ganze Bande vernichtet, aber man kann Übeltäter schlecht mit einem Holzfloß jagen.«
    Der Qararu sprang auf. »Dann gehört die Belohnung Euch!«
    »Belohnung?«
    »Wie? Wusstet Ihr das etwa nicht? Eine Belohnung von zehntausend Karda wurde vor Jahren schon auf den Kopf von Ushyarian ausgesetzt! Ich werde mich sofort um die Überprüfung der Berechtigtheit Eures Anspruchs kümmern und die Auszahlung der Summe ver …«
    Borel, der blitzschnell überlegt hatte, machte erneut eine abwehrende Geste. »Bemüht Euch nicht! Ich will das Geld gar nicht.«
    »Ihr wollt das Geld nicht?« Der Mann starrte ihn mit offenem Mund an.
    »Nein, ich habe lediglich meine Pflicht als Ritter getan; außerdem brauche ich das Geld nicht.«
    »Aber – das Geld ist hier! Ihr braucht es bloß zu nehmen, es steht Euch zu.«
    »Nun, dann verwendet es meinetwegen für einen guten Zweck. Habt Ihr keine wohltätigen Einrichtungen in Mishe?«
    Der Ritter hatte sichtlich Mühe, die Fassung wiederzuerlangen. »Außergewöhnlich, wirklich außergewöhnlich! Ich muss Euch unbedingt mit dem Schatzmeister persönlich bekannt machen. Und was Eure Steuern betrifft – wir haben da zwar eine Aufenthaltssteuer für Fremde, jedoch haben wir andererseits auch Verträge mit Gozashtand und ein paar anderen Staaten, dass die Adligen des jeweiligen Vertragspartners von dieser Steuer befreit sind. Ich kann im Moment nicht sagen, inwieweit diese Ausnahmeregelung auch auf Euch zutrifft, aber beunruhigt Euch nicht – in Anbetracht Eurer tapferen Tat bin ich überzeugt, dass sich da schon eine Lösung finden wird. Ich will die Sache gleich dem Schatzmeister vortragen. Könnt Ihr für einen Moment warten?«
    »Natürlich. Gestattet Ihr, dass ich rauche?« »Selbstverständlich! Nehmt eine von diesen.« Der Ritter holte ein Bündel krishnanischer Zigarren aus einer Schublade in seinem Schreibtisch.
    Ein paar Minuten später kam er wieder und bat Borel, ihm in das Büro des Schatzmeisters zu folgen. Dieser war, wie Borel mit Erstaunen feststellte, im Gegensatz zu den meisten anderen seiner Rasse klein und wohlbeleibt. Er sah ein bisschen so aus wie ein Nikolaus ohne Bart.
    Das Gespräch verlief etwa so wie das vorhergegangene, mit dem Unterschied, dass der Schatzmeister im Gegensatz zu seinem Untergebenen ein äußerst redseliger Bursche war, der die Tendenz hatte, vom Thema abzuschweifen. Besonders angetan war er von Boreis Medaillen.
    »Diese hier?« fragte der letztere und tippte mit dem Zeigefinger auf die Basketballplakette: »Oh, das ist der Verdienstorden Erster Klasse des Geheimbundes der Gespenster. Sehr geheim und sehr mächtig, dieser Bund; er nimmt nur Männer auf, die schon einmal von einer Mordanklage freigesprochen worden sind …«
    »Wunderbar, großartig«, schwärmte Sir Kubanan. »Mein lieber Herr, wegen dieser Steuersache macht Euch nicht die geringsten Sorgen; wir werden da schon einen Ausweg finden. Es wäre wirklich eine unerhörte Schande, wenn ein so tapferer Mann wie Ihr Steuern zahlen müsste wie ein dahergelaufener Gemeiner, auch wenn der Orden zur Zeit furchtbar knapp bei Kasse ist.«
    Auf diesen Satz hatte Borel gewartet. »Heißt das, dass dem Orden ein paar zusätzliche Einnahmequellen willkommen wären?« bohrte er sofort nach.
    »Nun, gewiss! Natürlich sind wir Mitglieder des Ordens der Armut und dem absoluten Gehorsam verpflichtet« (er betrachtete dabei eingehend seine pompös glitzernden Ringe, die in stattlicher Zahl seine kleinen Wurstfinger zierten) »und besitzen alles gemeinsam, sogar unsere Frauen und Kinder. Aber die Verteidigung der Republik ist eine schwere Bürde.«
    »Habt Ihr schon einmal an eine staatliche Lotterie gedacht?«
    »Was ist das?«
    Borel erläuterte es ihm.
    »Wunderbar«, schwärmte der Schatzmeister. »Ich fürchte jedoch, ich habe Euren Erläuterungen nicht in allen Details folgen können; Ihr sprecht mit einem leichten Akzent. Könntet Ihr uns das Ganze vielleicht in schriftlicher Form darlegen?«
    »Natürlich. Aber mündlich kann ich es Euch trotzdem besser nahe bringen.«
    »Wie meint Ihr das?«
    »Nun, um Euch ein Beispiel zu geben: Es ist doch viel leichter, jemandem zu

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