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Kristall der Macht

Kristall der Macht

Titel: Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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mich nicht dennoch verbreitest?«, fragte Triffin.
    »Ich habe keinen Streit mit Euch.« Noelani lächelte. »Es liegt mir fern, Euch zu schaden.«
    Triffin zögerte. »Also schön«, lenkte er schließlich ein. »Ich werde versuchen, ob ich etwas erreichen kann. Aber mach dir nicht zu viele Hoffnungen. Ich bin nicht der König.«
    »Danke!« Noelani fiel ein Stein vom Herzen. Gerade noch rechtzeitig unterdrückte sie den Impuls, den General vor Freude zu umarmen. »Oh, danke. Vielen Dank. Ihr … Ihr seid ein guter Mensch. Mögen die Götter …«
    »Was soll ich dem König sagen?«, wollte Triffin wissen. »Was ist so wichtig, dass du ihn unbedingt sprechen musst?«
    »Sagt ihm, ich möchte ihm ein Angebot machen«, verlangte Noelani selbstbewusst. »Ein gutes Angebot, das Euch im Kampf gegen Eure Feinde nützlich sein kann.«
    »Du?« Triffin musterte sie von Kopf bis Fuß und lachte. »Was könntest du einem König schon anbieten? Du kannst ja nicht mal ein Schwert halten.«
    »Das werde ich nur dem König selbst erzählen.« Noelani hielt dem Blick des Generals gelassen stand und sagte: »Ihr solltet nicht vorschnell urteilen. Nicht immer ist das Offensichtliche auch das Wahre, denn nichts ist leichter zu täuschen als das Auge.«
    »Das klingt ja sehr geheimnisvoll.« Der General machte sich nicht die Mühe, den Spott in seiner Stimme zu verbergen. »Aber sei’s drum. Wartet hier. Ich werde sehen, was ich für euch tun kann.«
     
    *  *  *
    »In zehn Tagen?« König Azenors Stimme klang tonlos, als er die Nachricht seines obersten Generals noch einmal wiederholte. »Weiß Rivanon davon?«
    »Nein.« Triffin schüttelte den Kopf. Er hatte nicht vor, dem König von seiner Auseinandersetzung mit dem Fürsten zu berichten, und antwortete ausweichend: »Er ist voll und ganz mit dem Heer der Freiwilligen beschäftigt. Daher bin ich gleich in den Palast gekommen.«
    »Er muss es wissen. Sofort!« Azenor hob die Hand, schnippte mit den Fingern und winkte einen Pagen herbei. »Lauf zu Fürst Rivanon und sag ihm, der König wünscht ihn unverzüglich zu sprechen«, befahl er.
    Der Page nickte und eilte davon.
    »Hat Arkon geschrieben, wo sie an Land gehen werden?«, richtete Azenor das Wort wieder an Triffin, sobald der Page die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Sie werden vermutlich an Ort und Stelle übersetzen.«
    »Aber unser Heer lagert dort.« Azenor zog erstaunt eine Augenbraue in die Höhe.
    »Ich fürchte, das schreckt sie nicht mehr. Ihr Heer ist inzwischen fast doppelt so groß wie das unsere«, erklärte Triffin. »Dazu kommt, dass in der Gonweebene um diese Jahreszeit ein dichter und beständiger Nebel herrscht. Ich bin sicher, sie zielen darauf ab, uns aus dem Nebel heraus mit einem Angriff zu überraschen.«
    »Nun, zumindest das wird ihnen jetzt nicht mehr gelingen.« König Azenor nickte grimmig. »Wann kehrst du zum Heer zurück?«
    »Noch heute«, erwiderte Triffin.
    »Gut.« Azenor nickte ernst. »Du weißt, was zu tun ist. Ich verlasse mich auf dich.«
    Triffin räusperte sich. »Da ist noch etwas, mein König«, sagte er gedehnt.
    »Noch eine Nachricht?«
    »Nein.« Triffin machte eine wohlbemessene Pause und fuhr dann fort: »Draußen vor dem Portal warten einige Flüchtlinge, die Euch zu sprechen wünschen.«
    »Flüchtlinge!« Azenor spie das Wort aus, als hätte es einen bitteren Beigeschmack. Dann stutzte er. »Vor dem Portal, sagst du? Wie sind sie dahin gekommen? Warum haben die Wachen an den Toren sie nicht aufgehalten? Sie haben strikte Anweisung, keine Flüchtlinge in den Palast zu lassen.«
    »Die Wachen am Palasteingang haben sie auch nicht eingelassen«, beeilte sich Triffin zu erklären. »Es scheint jedoch wichtige Gründe zu geben, die sie Euch vortragen wollen. Gründe, mit denen sie die Wachen an den Toren überzeugen konnten. Mir sagten sie, sie wollten Euch ein Angebot machen.«
    »Ein Angebot? Mir?« Azenor brach in schallendes Gelächter aus. »Was glauben diese halb verhungerten und zerlumpten Kerle mir anbieten zu können außer Läusen, Krätze und Dreck?«
    »Ihre Anführerin ist eine junge Frau«, korrigierte Triffin. »Sie sprach mich an und bat mich, bei Euch ein gutes Wort für sie einzulegen. Sie wirkte sehr selbstbewusst und …«
    »… muss wohl auch sehr hübsch sein, dass du dich für sie verwendest.«
    »Hübsch? Ja, das auch.« Triffin räusperte sich. »Auf jeden Fall sieht sie sehr ungewöhnlich aus. Sie hat eine sehr dunkle Hautfarbe und Augen

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