Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft

Titel: Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
Augenblick bedeutete zu viel. Sie konnte ihn nicht mit Worten in Gefahr bringen, die er noch nicht zu hören bereit war.
    »Lass uns aufs Riesenrad gehen«, sagte er.
    Sie lächelte ihn an und nickte. Er half ihr auf und zog sie eng an sich. Fest umschlungen, wie verliebte Teenager, schlenderten sie den Hauptgang hinunter. Auf halbem Wege kaufte sie eine riesige Portion Zuckerwatte und zog einen langen, klebrigen Streifen ab.
    Er blieb vor dem Riesenrad stehen und schaute sie kopfschüttelnd an. »Ich kann nicht glauben, dass du dieses Zeug vor einem Herzpatienten isst.«
    »Du hast es nie gemocht.«
    Überraschung zeigte sich in seinen Augen. Dann lächelte er. »Ich vergaß, wie gut du mich kanntest.«
    Sie zog ein weiteres Stück ab und steckte es sich in den Mund.
    Er nahm das Halstuch heraus und wischte das klebrige Zeug von ihrer Nase. »So was hättest du als Kind haben sollen«, sagte er.
    Sie versuchte zu lachen, aber es war nicht komisch, und sie beide wussten es.
    »Komm.« Er nahm ihre Hand und führte sie auf das Riesenrad. Das Mädchen, das es bediente - jung, mit blondiertem Haar und einem gepiercten Nasenflügel -, starrte Angel ehrfürchtig an.
    »M... Mr DeMarco«, sagte sie, »haben Sie uns für diesen Abend engagiert?«
    Er nickte. »Lass uns lange fahren, ja, Kleine?« Er zog Madelaine auf den breiten, mit schwarzem Kunststoff bezogenen Sitz und legte den Sicherheitsbügel vor. Dann hielt er dem Mädchen seinen erhobenen Daumen hin. Die Fahrt begann mit einem winselnden, mechanischen Stöhnen und sie wurden von der Rampe hochgehoben.
    Madelaine lehnte sich zurück und blickte zum Nachthimmel auf. Die Gondel schwankte und wippte und hob sie höher und höher in die Dunkelheit, bis rings um sie nur noch Sterne waren, so nahe, dass man sie berühren konnte, und der Hauptweg zu einem fernen Nebel von gelbem und weißem Licht schwand.
    Angel legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie dicht an sich. In der Ferne konnten sie übermütiges Juchzen vom Karussell hören und das mechanische Rauschen der Achterbahn.
    Hier oben aber, umhüllt von der Decke der Sterne und berührt vom Licht eines Halbmondes, schien der Jahrmarkt eine Million Meilen entfernt zu sein.
    Angel drehte sich zu ihr, um sie anzusehen. »Mad ...«
    Etwas war in seinem Tonfall, das sie erschreckte - er klang so ernst. Sie hatte plötzlich Angst, dass es das war, dass er all dies nur getan hatte, um ihr Lebewohl zu sagen. Vielleicht wollte er es dieses Mal richtig machen. Jetzt hatte er eine Tochter, an die er denken musste - er wollte nicht auf einer Harley dröhnend aus der Stadt fahren.
    »Sag nichts«, flüsterte sie, während sie in seine Augen schaute. In diesem Moment wusste sie, dass sie ihn dieses Mal niemals mehr vergessen, es nie verwinden könnte. Wenn er gehen wollte, wäre es ihr lieber, wenn er es einfach tat, seine Sachen nahm und ging. Ein Lebewohl würde sie nicht ertragen können.
    »Ich möchte dir dafür danken, dass du mein Leben gerettet hast.«
    Sie atmete erleichtert aus. Sie war so dankbar für das, was er nicht gesagt hatte, dass es eine Sekunde dauerte, bis sie begriff, was er gesagt hatte. »Dafür danken, dass ich dein Leben gerettet habe?« Sie schluckte schwer. »Geht es darum, Angel? Du willst dich bei deiner Kardiologin bedanken?« Die Worte schmeckten bitter.
    Er lächelte weich. »Nein. Ich will dir nicht dafür danken, dass du meinen Körper gerettet hast - wenngleich ich das zu schätzen weiß.« Er beugte sich zu ihr, berührte ihre Wange und schenkte ihr ein zärtliches Lächeln. »Ich meine, ich möchte dir dafür danken, dass du mein Leben gerettet hast. Wärst du in diesen vergangenen Wochen nicht gewesen, hätte ich nicht die Kraft gefunden, weiterzuleben. Ich glaube, ich hätte mich krank getrunken und wäre davongelaufen. Aber du... und Lina, ihr habt mir einen anderen Weg gezeigt.«
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Das ist meine Mad«, sagte er lachend und zupfte eine Haarsträhne von ihrer Lippe. »Ich werde dich jetzt küssen, Mad. Wenn du ein Problem damit hast...« Er beugte sich lächelnd zu ihr.
    Sie starrte ihn an, hypnotisiert von dem Sehnen, das sie in seinen Augen sah. Der Wunsch, zu küssen und von ihm geküsst zu werden, war unwiderstehlich, und bevor sie sich's versah, beugte sie sich zu ihm.
    Er nahm ihr Gesicht in die Hände und fuhr mit den Fingern durch ihr zerzaustes Haar, hob ihr Gesicht zu sich. Langsam küsste er sie.
    Sein Mund passte perfekt auf ihren,

Weitere Kostenlose Bücher