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Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft

Titel: Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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genau, wie es vor so vielen Jahren gewesen war. Er begann sanft und zärtlich, dieser erste Kuss nach so vielen verlorenen und einsamen Jahren.
    Sie klammerte sich an ihn, küsste ihn mit allem, was in ihr war, als ob sie diesen entscheidenden Funken aus ihm in ihre Seele ziehen könnte, als ob sie ein Stück von ihm nach dieser verzaubernden Fahrt mit sich nehmen könnte.
    Der Kuss vertiefte sich, wurde kämpferisch und gefährlich. Seine Zunge drang in ihren Mund, kostend, forschend, sich einprägend, und noch immer klammerte sie sich an ihn, stöhnte antwortend, verschmolz mit seinem Körper.
    Das Riesenrad ruckte und trug sie wieder zu den Sternen hoch, aber Madelaine bemerkte es kaum. Sie spürte nur ein überwältigendes Bedürfnis, von diesem Mann berührt und gehalten und gestreichelt zu werden.
    Die Fahrt endete abrupt.
    »War das lange genug, Angel?«
    Madelaine löste sich aus seinen Armen und starrte das junge Mädchen an. Das Mädchen grinste.
    »Ich denke, wir sind fertig«, sagte Angel, während er wieder seine Maske vors Gesicht zog. »Komm, Mad.«
    Madelaine fühlte sich so leicht, als würde sie nach dieser Fahrt schweben. Er nahm ihre Hand und führte sie wankend den Hauptweg hinunter.
    Sie spazierten stundenlang miteinander, redend, lachend, sich der guten Zeiten erinnernd und die schlechten auslassend. Angel war sein übliches überlebensgroßes Ich, warf den Leuten vom Jahrmarkt im Vorbeigehen Dollarscheine zu, gab Autogramme und blieb geduldig stehen, um sich fotografieren zu lassen.
    Schließlich kehrten sie zum Eingang zurück. Dort hielt er, um mit einem älteren Herrn, der einen verschlissenen Wollmantel trug, zu sprechen. »Der erste Schwung Kinder wird morgen um zehn Uhr hier sein. Sorgen Sie dafür, dass die sich prächtig amüsieren, und Sie werden ein großes Trinkgeld bekommen.«
    Madelaine schaute Angel stirnrunzelnd an, während sie weitergingen. »Wer war das? Welche Kinder?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich habe für morgen vereinbart, dass ein Haufen Kinder von der Wünsch-dir-was-Stiftung den Jahrmarkt für sich allein haben. Sie und die behinderten Kinder. Keine große Geschichte.«
    Madelaine starrte ihn an. »Du hast dich wirklich verändert.«
    Er nahm seine Maske ab und grinste sie an. »Du bist aus dem Riesenrad ausgestiegen und hattest noch deine Kleider an. Das ist eine Veränderung.«
    Sie blinzelte nicht. »Was bringt dich auf die Idee, dass ich sie anbehalten will?«
    Er schluckte schwer. Sein Lächeln schwand. »Steig ein.«
    »Wohin...«
    Er schloss ihre Tür auf und öffnete sie. »Lass uns fahren.«
    Angel hatte sich noch nie so sehr danach gesehnt, mit einer Frau zu schlafen, wie jetzt. Jedes Mal, wenn er Madelaine ansah, spürte er das Verlangen wachsen und wachsen. Es hatte ihn all seine Selbstbeherrschung - und wahrscheinlich auch etwas von der Francis' - gekostet, aus dem Riesenrad zu steigen, ohne ihr die Kleider vom Leibe zu reißen.
    Nur daran hatte er auf dem Jahrmarkt gedacht, sie gewollt, sie begehrt. Aber jetzt, wo er sie so dicht neben sich hatte, stand er Todesängste aus. Er fuhr langsam durch die verlassenen Straßen und seine Hände schwitzten am Lenkrad. Er versuchte, nicht daran zu denken, Sex mit ihr zu haben, aber der Gedanke kam ständig wieder und peinigte ihn. Er hatte einen Plan dafür entworfen, es sich in seiner Phantasie ausgemalt, aber ...
    Konnte er es tun? Das war die Frage, die ihn lähmte, die Schweiß auf seine Stirn treten ließ. Er wusste nicht, ob er diese Strecke durchhalten konnte, ob er das Rennen überhaupt starten konnte. Vor der Operation? Kein Problem, aber das war, verdammt noch mal, vorher.
    Als sie schließlich ihr Ziel erreicht hatten, war er kaum in der Lage, einen zusammenhängenden Satz herauszubringen. Er lenkte den Mercedes an den Straßenrand und stellte den Motor ab.
    Sie keuchte leise und wandte sich ihm zu. Er brauchte nicht erst die Innenbeleuchtung einzuschalten, um ihren Gesichtsausdruck zu sehen. Ihre Augen mussten groß sein, blinzelten nicht, und ihre Zähne nagten nervös an ihrer Unterlippe. »Warum sind wir hier?«, sagte sie leise.
    Er öffnete seine Tür und ließ das Licht auf ihr Gesicht fallen. »Du wirst schon sehen. Komm.« Er spürte ihren Widerwillen und zwang sich, ihn zu ignorieren. Er hatte lange über diese Sache nachgedacht und sie musste getan werden. Manche Dämonen konnte man unter den Teppich kehren, aber anderen musste man sich einfach stellen.
    Er zog die Taschenlampe unter

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