Kroenung der Liebe
Pressemeldungen prüfen.“ Ob ihr überhaupt bewusst war, dass er wegen dieser unseligen Geschichte die ganze Nacht über kein Auge zubekommen hatte? „Jetzt warte ich auf weitere Anweisungen aus dem Palast.“
Allegra konnte nicht denken. In ihrem Kopf herrschte ein absolutes Chaos, und Alex’ unerwartete Gegenwart half ihr auch nicht weiter. Dabei war es weniger seine Nervosität als die schlichte Tatsache, dass er in ihrer winzigen Küche am Tresen lehnte und sehnsüchtige Erinnerungen an den Kuss von gestern Abend weckte. Doch davon wusste er zum Glück nichts.
Jetzt klingelte es schon wieder!
Alex folgte ihr, als Allegra zur Tür ging, um nachzusehen, wer diesmal Einlass begehrte. „Es ist mein Dad.“ Sie war fast ein bisschen erleichtert, Bobby auf dem Monitor zu sehen. „Er wird wissen, was zu tun ist und …“
„Ich dachte, du verabscheust Skandale.“
„Wir werden einfach sagen …“
„Ich glaube, du verstehst immer noch nicht“, unterbrach Alex sie barsch. Nichts erinnerte an den etwas abwesenden Mann, mit dem sie erst gestern in der Bar ihren Champagner geteilt hatte. Stattdessen blickte sie mit klopfendem Herzen in das dunkle, arrogante Gesicht des Kronprinzen Alessandro von Santina.
„Es steht außer Frage, dass unser Deal …“
„Du kannst mich nicht zwingen!“, platzte Allegra heraus und lachte nervös angesichts seiner verblüfften Miene. „Wir wissen doch beide, dass der Deal , wie du es so schön nennst, einer Champagnerlaune entsprungen ist und ein Riesenfehler war.“
Jetzt klingelte es oben an der Apartmenttür. Als Allegra öffnen wollte, umschloss Alex fast grob ihr Handgelenk. Sie maß ihn mit dem gleichen kalten Blick, der ihn schon gestern in die Wüste hätte schicken sollen, doch heute schien er noch wirkungsloser zu sein.
„Du hast zugestimmt, und das Geld ist bereits auf deinem Konto, Allegra. Vergiss das nicht.“ Er hielt ihr die Zeitung mit dem kompromittierenden Foto entgegen. „Natürlich könnten wir auch die Wahrheit sagen.“ Seine Stimme war plötzlich gefährlich sanft. „Ich bin sicher, dass sie noch weitere Fotos gemacht haben.“
„Und wenn schon! Es war nur ein Abschiedskuss, mehr nicht.“
„Ein ziemlich kostspieliger Kuss“, erinnerte er sie. „Wie würde wohl die Schlagzeile lauten, wenn die Presse erführe, dass ich mir deine Zuneigung erkauft habe?“
Sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Das würdest du nicht tun.“
Er lachte leise. „Dreh es, wie du willst, du sitzt in der Falle, Darling .“
Mit einem Ruck machte sie sich von ihm los und öffnete die Tür.
„Was, zur Hölle, geht hier vor, Kind! Ich …“ Bobby brach ab, als er sah, dass seine Tochter nicht allein war. Am liebsten hätte sie sich in seine Arme gestürzt und ihren Vater gebeten, alles wieder in Ordnung zu bringen, doch es war Alex, der mit ausgestreckter Hand vortrat.
„Mr Jackson, ich möchte mich in aller Form dafür entschuldigen, dass Sie es auf diese Weise erfahren mussten.“
Bobby runzelte die Stirn. „Ist es denn wahr?“ Die Frage war eindeutig an seine Tochter gerichtet. Und Allegra krümmte sich innerlich unter seinem ungläubigen Blick. Offensichtlich erschien es ihrem Vater völlig absurd, dass sich seine vernünftige, pragmatische Tochter mit einem Prinzen verlobt haben sollte.
Schon wollte sie etwas sagen, doch Alex legte wie selbstverständlich seinen Arm um ihre Taille und kam ihr zuvor. „Wir wollten Sie gleich heute Nachmittag aufsuchen, damit ich offiziell um die Hand Ihrer Tochter anhalten kann.“
Die Augen von Bobby Jackson weiteten sich. Soviel Förmlichkeit schien ihm nicht zu behagen, doch zum Glück wurde er einer Antwort enthoben, weil Alex’ Handy klingelte. Mit einer Entschuldigung nahm er das Gespräch entgegen.
„Lieber Himmel, Allegra!“ Bobby schnitt eine Grimasse. „Er entspricht doch absolut nicht deinem …“
„Nein, und Fußball spielt er auch nicht“, unterbrach sie ihn rau. Schon häufiger hatten sich irgendwelche schrägen Typen an sie herangemacht, die weit mehr an ihrem Vater, dem berühmten Fußball-Idol, interessiert gewesen waren als an ihr. „Hör zu, Dad, wir hatten eigentlich vor, das Ganze etwas langsamer anzugehen, doch dann …“ Sie schluckte. „Irgendwie ist es uns aus der Hand geglitten.“
„Das passiert, wenn die verdammte Presse erst mal Wind von einer Sache kriegt“, tröstete er sie.
„Ich weiß, du bist schockiert, und es tut mir auch sehr leid …“
„Leid?“
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