Kroenung der Liebe
ganze Theater wäre schneller wieder vorbei als gedacht, und dann hätte sie wenigstens einen Ring, der ihr wirklich gefiel.
Spontan nahm er den Smaragd aus seinem Samtbett und schob ihn Allegra auf den Finger.
„Die Größe können wir ändern“, sagte der Juwelier.
Doch Alex schüttelte den Kopf. „Nicht nötig, er passt perfekt.“
„Dann werde ich ihn noch einmal polieren und in einer Schatulle verpacken“, bot der beflissene Mann an, doch sie hörten ihn gar nicht.
Immer noch hielt Alex die Hände seiner Verlobten umfangen. Nach außen wirkten sie wie ein verliebtes junges Paar, vor dem eine glückliche Zukunft lag.
„Ich möchte ihn nicht wieder abnehmen“, flüsterte Allegra und versuchte, nicht daran zu denken, dass alles nur gespielt war. Nachdem Alex den Ring bezahlt hatte und sie wieder auf der Straße standen, war ihr ganz seltsam zumute. Sie musste sich regelrecht zwingen, ihm in die Augen zu sehen.
„Danke“, sagte sie leise.
Er lächelte und tippte mit der Fingerspitze auf den funkelnden Smaragd. „Gut gemacht. Du hast sogar mich fast überzeugt, obwohl es kein Ring ist, den eine zukünftige Königin auswählen würde.“
„Er ist himmlisch!“
„Und er gehört dir“, sagte er sanft. „Und jetzt werde ich dich heimbringen.“
Sie gab dem Chauffeur ihre Adresse, und da sie vor ihm nicht offen reden konnten, verlief die Fahrt in tiefem Schweigen. Sobald sie in der Straße anhielten, in der Allegra ein kleines Apartment bewohnte, stieg Alex aus und half ihr aus dem Wagen. Offensichtlich wollte er sie noch bis zur Tür bringen, wie es ein Verlobter täte.
„Ich … ich möchte lieber nicht, dass du mit nach oben kommst“, stammelte Allegra. „Es ist schrecklich unordentlich. Ich habe ja nicht erwartet …“
„Das macht mir nichts aus“, wischte er ihre Bedenken beiseite.
„Und was passiert jetzt?“, fragte sie hilflos.
Ihr Verlobter lächelte. „Du schreibst dein Buch, und ich fliege in den nächsten Tagen nach Santina, um die Nachricht von unserer Blitzverlobung zu überbringen. Bevor ich gehe, sollten wir aber noch Telefonnummern austauschen.“
Sie tauschten kurz ihre Handys und tippten die Nummern ein. Als Allegra ihm seines zurückgab, hielt Alex ihre Hand fest und betrachtete noch einmal den Ring. „Er ist wirklich wunderschön.“ Als er spürte, wie ihre Finger zitterten, sah er rasch auf und begegnete einem Blick, den er nicht deuten konnte. Bereute sie ihre Entscheidung womöglich schon? „Es ist wirklich nur für eine kleine Weile und wird schneller vorüber sein, als du denkst“, beruhigte er sie. „Danke, Allegra.“
Sie wusste, dass er sie gleich küssen würde.
Es war kein Verlobungskuss, sondern ein normaler Abschiedskuss oder eine Art Siegel unter ihren geschlossenen Vertrag, mehr nicht. Aber wenn er nur annähernd so überwältigend ausfallen würde wie sein Lächeln, dann war sie verloren.
Alex neigte den Kopf, und seine Lippen trafen warm und fest auf ihre. Allegra schloss die Augen, sog tief den betörend männlichen Duft ein und wartete darauf, dass Alex den Kuss beendete, was er auch abrupt tat.
Zögernd hob sie die Lider und sah, dass er einen Schritt zurückgetreten war und sie aufmerksam und fragend musterte. Um seine Lippen spielte ein Lächeln, das sie hätte warnen müssen. Aber wollte sie überhaupt gewarnt werden?
Willig kam sie ihm entgegen und erwiderte seinen Kuss mit einer Leidenschaft, zu der sie sich nie fähig gehalten hätte. Alles in ihr war in Aufruhr, und wie durch einen Nebel hörte sie die warnende Stimme in ihrem Hinterkopf, dass dieses überwältigende Erlebnis schnellstens enden musste, damit sie nicht völlig den Verstand verlor.
Als sie atemlos voreinander standen, sah Allegra im Blick ihres Verlobten , dass er sehr genau wusste, was sein Kuss in ihr angerichtet hatte. Doch wenn er sie jetzt für ein willenloses Geschöpf hielt, war es unerlässlich, dagegen vorzugehen.
„Das hier …“ Die ausholende Geste konnte alles oder nichts bedeuten. „Es ist alles nur dem ungewohnten Champagner zuzuschreiben.“
„Du bist wirklich eine ungewöhnliche Frau“, sagte Alex und hätte nichts lieber getan, als den klammen Trenchcoat zu öffnen, seine Hände unter ihren Pullover zu schieben und Allegras warme, nackte Haut zu streicheln. Aber in einer Situation wie dieser war das wohl kaum angebracht. „Und du hast völlig recht. Es würde die Dinge nur unnötig komplizieren.“
„Ja bitte?“ Ihr Handy hatte sie
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