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Kronjuwel (German Edition)

Kronjuwel (German Edition)

Titel: Kronjuwel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Mann
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genannt hatte. Kate saß auf dem Beifahrersitz und hatte ihren Computer auf dem Schoss. Sie ging noch einmal die Protokolle der Befragungen nach der verunglückten Expedition durch, während Wuan über den Highway zuerst in Richtung Downtown fuhr, dann jedoch abbog um nicht in Richtung der Bucht von San Francisco, sondern in die Gegend rund um den Golden Gate Park zu fahren.
    Nach einer halben Stunde parkte Wuan den Wagen vor dem alten Gebäude aus roten Backsteinen. Kate klappte ihren Computer zu und stieg aus. Sie streckte sich um ihre Muskeln nach dem langen Sitzen wieder zu aktivieren. Wuan ging um den Wagen und stellte sich neben sie auf den Bürgersteig. Er trug seine schwarze Sonnenbrille und stemmte die Hände in die Hüften, wobei er sein Jackett zur Seite schlug.
    »Keine schlechte Lage. Ein kleiner Park direkt auf der anderen Straßenseite, zehn Blocks zum Golden Gate Park und nur drei Blocks bis zum Pazifik.«
    »Sieht aus wie ein Objekt, das Sie interessieren könnte, oder?«, bemerkte Kate, doch traute sie sich das nur, weil sie wusste dass Wuan sie als seine Vorgesetzte zumindest bislang akzeptierte. Er ging über ihre Bemerkung hinweg und ging auf die hohe Haustür aus Holz zu, um sich seitlich davon aufzustellen, wobei seine Hand langsam an seinen Gürtel wanderte, wo die Pistole saß.
    »Was soll ich machen?«, fragte Derrick, der jetzt auch aus dem Wagen ausgestiegen war von hinten.
    »Warten sie im Auto, bis wir Sie dazu holen«, wies Kate ihn an und ging auf der anderen Seite der Tür in Position.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich telefoniere?«, fragte Derrick, doch Kate warf ihm bloß einen strengen Blick zu, der ihm als Antwort genügen musste. Während sie die Klingel betätigte stieg Derrick zurück auf die Rückbank des Geländewagens und zog sein Telefon aus der Hosentasche.
    Angestrengt lauschte Kate, um vielleicht ein Geräusch von drinnen zu erahnen, doch auch nach einigen Sekunden schien sich im Haus niemand zu bewegen. Sie klingelte noch einmal und streckte dann die Hand nach dem Türgriff aus. Ohne, dass sie viel Kraft aufgewandt hätte, öffnete die Tür sich knarzend einen Spalt breit. Sofort zog sie ihre Waffe und Wuan tat es ihr gleich.
    Sie nickte ihm zu und Wuan stieß mit dem Fuß die Tür auf und betrat als erster das Haus.
    »Doktor Bishop, wir sind vom FBI«, rief er laut, als er durch die Tür eintrat.
    Kate folgte dicht hinter ihm und ließ ihren Blick schnell von einer Ecke des Hauses in die nächste wandern.
    Nach wenigen Schritten blieben beide stehen und senkten ihre Waffen. Sie warfen sich einen Blick zu.
    Das gesamte Haus schien aus nur einem einzigen Raum zu bestehen. Von der hohen Decke zum Boden zog sich nicht eine Wand, alles war frei, offen und hell gestaltet und ein Wohnraum schloss nahtlos an den nächsten an. Eine Treppe führte über Stufen aus dem selben Holz wie der Boden und die von innen sichtbaren Dachträger hinauf in einen zweiten Stock, den man von unten ebenfalls uneingeschränkt einsehen konnte und wo sich der Schlafbereich zu befinden schien.
    »So schnell habe ich noch kein ganzes Haus nach einem Verdächtigen durchsucht«, sagte Kate mit einem ungläubigen Blick. Anstatt viele Zimmer einzeln durchkämmen zu müssen war ihnen jetzt vielmehr auf den ersten Blick klar, dass Bishop sein Haus verlassen haben musste. Kate steckte ihre Waffe weg und ging ein paar Schritte weiter. An der rückwärtigen Wand des Hauses hing ein großer Fernseher, vor dem eine Garnitur weißer Ledermöbel stand. Zu ihrer Rechten lag die Küchenzeile mit einer kleinen Theke, vor der Hocker standen.
    »Fitzgerald«, rief Wuan Kate zu sich, als sie gerade das untere Ende der Treppe erreicht hatte. Sie durchquerte den Raum zu der der Küche gegenüberliegenden Seite. Wuan stand vor einer an einer Staffelei befestigten Weißwandtafel. Daran standen eine ganze Reihe von unleserlich geschriebenen Notizen neben mit kleinen Magneten befestigten Bildern, die aussahen wie Grundrisse und Außenaufnahmen von Gebäuden. Direkt daneben stand eine Korkwand, an die weitere Fotos gepinnt waren. Rote Fäden verbanden einige der Bilder mit anderen und ergaben zusammen mit beschriebenen Klebezetteln ein verwirrendes Netz aus Verknüpfungen und Informationen.
    »Das hier sieht aus wie das Museum of Modern Art in New York«, bemerkte Wuan und deutete auf eines der Fotos an der Weißwandtafel.
    »Und das hier müsste das Smithsonian in D.C. sein.«
    Sie nahm ein weiteres Foto von der Tafel

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