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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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und nur die beiden Captains und ich als Dritter Führungsoffizier besitzen die Zugangscodes zur Shuttlerampe, also wählten die Kidnapper mich aus. In Lumpur dulden sie keine Spensaner, Xality und Togetaer. Sind wir erst dort angekommen, würde Mane für längere Zeit aus ihrem Zugriff verschwinden.’
    Tar setzte sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, stützte seine Arme auf und legte den Kopf in die Hände. Er versuchte seine Gedanken zu ordnen, logisch und ruhig alle Optionen abzuwägen. Unerwartet veränderte sich die Farbe des grünlich flackernden Tasters am Lesepad ins Rötliche.
    ‚Als ich das Pad gefunden habe, leuchtete es auch zuerst rot’, überlegte Tar und betätigte zögernd den Kopf. Auf dem Bildschirm erschien das Foto Tiamalins. Eine unbekannte, verzerrte Stimme war zu hören. „Sprich mit niemandem über den Vorfall. Du hast dich bisher keiner Person anvertraut, dabei solltest du es belassen! Denke immer an deine Schwester. Hat dir dein heutiges Frühstück geschmeckt? Es bestand aus zwei kleinen Laiben Brot, dazu gab es gelben Tee. Wir wissen, was du tust!“
    Tar warf das Lesepad zu Boden, sprang auf und schrie sich all seine Wut aus dem Leib. Aufgebracht riss er seine Schränke auf, zerrte alles heraus und begann damit, jeden Millimeter seiner Unterkunft zu durchsuchen.
    „Habt ihr hier auch Kameras, Mikrofone oder Sensoren versteckt?“, brüllte er. „Erst finde ich das Lesepad vor meiner Tür, dann werde ich auch noch bespitzelt? Wer seid ihr?“
    Nach zehn Minuten war das Zimmer komplett durchwühlt, sah aus wie nach einem Einbruch, doch Tar hatte keinen Hinweis auf eine Überwachung finden können.
    ‚Wer war heute morgen in der Kantine, wer könnte der Maulwurf sein?’, überlegte er. ‚Darmin, Tom, Jandin, dutzende Mannschaftsdienstgrade. Jeder könnte es sein!’
    Er kehrte zu seinem Stuhl zurück, ließ sich niedersinken und verharrte einige Sekunden, da ertönte der Kommunikator.
    „Hier spricht Mag. ’Tschuldigung, dass ich störe. Val’ Monec, können Sie in die Nav-Zentrale kommen?“
    Tar brauchte einen wenig, um sich zu sammeln. „Was gibt es?“
    „Ich würde Sie gerne einige Messungen überprüfen lassen.“
    „Ist gut mein Junge, ich bin in zwei Minuten bei dir.“
    Tar verstaute die Strahlenpistole und das spensanische Lesepad im Schrank, dann verließ er sein Quartier.
     
     

43. Fatale Folgen – 4 Stunden bis zum Bogen
     
    Es blieben fünfzehn Minuten bis zwölf Uhr. Tar war, wie versprochen, in die Navigationszentrale gegangen und hatte Mag geholfen. Kurz darauf trafen Cole und Ina ein, um nach den bewilligten zwei Stunden Freizeit die Schicht zu verstärken.
    „Mag, wenn du noch Hilfe benötigst, du weißt, Ina kennt sich aus. Ich gehe jetzt zur Abschlussbesprechung.“
    Ina lächelte. Tar lief zum Aufzug und verschwand kurz darauf in dessen Kabine. Die acht Etagen waren schnell überwunden, daran knüpfte ein zügiger Marsch den Flur entlang an. Tar wollte unbedingt der Erste im vorderen Besprechungsraum sein.
    ‚Ich werde jeden, der den Raum betritt auf seine Reaktion hin beobachten.’ Tar wählte einen Stuhl gegenüber der Tür und wartete ab. ‚Irgendjemand muss der Maulwurf sein und er trägt eine Teilschuld an der Entführung Tiamalins. Wenn es ein Offizier ist, werde ich gleich mit ihm in diesem Raum zusammensitzen!’
    Nach und nach trafen seine Kollegen ein, einige grüßten, andere machten lediglich Gesten. Für Tar wirkte einer verdächtiger als der andere. Verzweifelt versuchte er sich zu erinnern, wer von ihnen heute morgen mit ihm in der Kantine gesessen hatte.
    „Lasst uns schnell die letzten Punkte klären, dann geht es bereits mit großen Schritten auf den Ausbruch des Bogens zu.“ Der Captain registrierte die Nervosität seiner Offiziere und er hatte Tar bemerkt, dessen Anwesenheit in der Navigationszentrale er sich vor einer halben Stunde von Mag val’ Volleg hatte bestätigen lassen.
    „Es steht viel auf dem Spiel, für unser aller Leben und das gesamte Schiff. Die Verwandlung in einen gigantischen Methan-Transporter ist für niemanden eine alltägliche Aktion.“
    „Aber der Aufwand lohnt!“, fiel ihm der Zweite ins Wort. „Bei so lukrativen Kursen, wie sie diese Woche in diesem Sektor für ein Gas gezahlt werden, dass man nur abzusaugen braucht.“
    „Klar lohnt das“, rief Jack. „Einige schmieden schon Pläne für die weitere Zukunft an Bord, andere denken über ein sesshaftes Leben auf einem Klasse-G5-Planeten

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