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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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zusätzlichen Gondel. Die Tür glitt auf, erneut traten vier Spensaner heraus.
    Einer der vier unterschied sich vom Rest der Gruppe. Er verfügte offensichtlich über einen höheren Rang. Seine Körperformen wirkten weicher und sein Äußeres gepflegter. Ein Büschel Haare lag nach hinten gekämmt über dem großen, schuppigen Kopf. Sein Zweiteiler bestand aus hochwertigen Stoffen und bei ihm, als Einzigem unter den acht Piraten, glänzten die schwarzen, gut geputzten Stiefel. Mit kurzen scharfen Klicklauten befehligte er seine Gefolgsleute, die sich zu einem weiten Halbkreis in der Navigationszentrale aufstellten. Dabei nahm jeder der Spensaner aus seiner Position heraus ein Besatzungsmitglied der „ Decision “ ins Visier. Auf dem Großbildschirm liefen noch immer die Videoübertragungen der unteren Decks. Fast überall hatten die wenigen Spensaner die Oberhand über das Schiff gewonnen. Unerwartet schlugen zwei Schüsse in die Bildschirmwand ein und die Anzeige in den neun Segmenten brach unter lautem Krachen zusammen. Funken sprühten, der Geruch von verbranntem Plastik erfüllte den Raum, die Lautsprecher gaben ein letztes Rauschen von sich, dann wurde es still. Der Anführer steckte seine Strahlenpistole in den Gurt zurück und wandte sich mit einer eindeutigen Geste seiner rechten Hand an Captain val’ Porch. Er setzte sich nicht nur äußerlich von seinem Gefolge ab, der Spensaner verstand es auch, sich in einem einigermaßen verständlichen Valatar zu artikulieren.
    „Mein Name ist Karritechtel. Nach Ihren Vorstellungen bekleide ich den Rang eines Offiziers. Wir gehören zu einer spensanischen Freischar mit dem Auftrag der Beschaffung von Treibstoffen und Antriebstechniken. Sie besitzen einige für uns interessante Komponenten. Wir sind Ihnen schon länger auf der Spur und heute sind wir gekommen, um dieses Schiff nach unseren Vorstellungen auszuschlachten.“
    Der Spensaner machte eine Pause und suchte nach Worten. Es fiel ihm nicht leicht, all seine Gedanken in Valatar auszudrücken, doch er bemühte sich sehr. Der Captain trat einen Schritt nach vorne, sofort reagierten die Spensaner, sie wirkten schnell reizbar und aggressiv. Offizier Karritechtel hob die Hand als Zeichen, Ruhe zu bewahren. Da sich Rati nicht sicher sein konnte, wie gut der Spensaner Valatar verstand, sprach er langsam und deutlich. Wie hatte es Marla einmal vor langer Zeit passend formuliert? Sprache ist eine gefährliche Waffe, falsch oder dilettantisch eingesetzt, kann sie unbegründet Kriege entfachen.
    „Karritechtel, was meinen Sie, wenn Sie sagen, Sie sind uns schon länger auf der Spur?“
    „Wir beobachten Sie schon seit über neun Monaten. Es war nicht ganz einfach, eine vertrauenswürdige Person auf Ihrem Schiff zu finden. Aber bekannterweise ist praktisch jeder käuflich, die Frage ist nur die, nach der persönlichen Währung. Dank der Kooperation waren wir jederzeit über alle ihre Aktivitäten unterrichtet.“
    „Verdammt! Sie reden von Tar val’ Monec?“, fragte Rati und zweifelte nicht daran, sich der kommenden Antwort sicher zu sein.
    „Tar? Wir hatten Kontakt zu ihm, aber er war nicht der eigentliche Informant!“
    Rati warf Marla einen fragenden Blick zu, aber schwieg.
    „Wie dem auch sei. Tar bot uns Tiamid. Wir sind hier, um beides zu holen, das Tiamid und Ihren Offizier. Wo ist Tar?“
    Langsam fand der Spensaner in die Universalsprache Valatar, die er wahrscheinlich seit längerem nicht mehr gesprochen hatte.
    „Monec hat uns verlassen, das Tiamid hat er mitgenommen“, pokerte der Erste.
    „Sollen wir Ihnen das glauben?“
    „Durchsuchen Sie das Schiff! Sie werden sehen, es ist die Wahrheit.“
    „Wir beide werden keine Spielchen spielen!“ Karritechtel legte seine Hand an den Griff seiner Strahlenpistole. „Dann halten wir uns an die Antimaterie aus Ihrem Maschinenraum, dazu den Pro-Puls-Antrieb. Beides wollte man uns schon vor langer Zeit übergeben, doch aus unerklärlichen Gründen war es Ihnen gelungen die Sabotage an den Antriebsaggregaten zu beheben.“
    „Ich verstehe das nicht! Hatten Sie seinerzeit zu einer ganz anderen Person der ‚ Decision ’ Kontakt? Tar hat sich Ihnen also erst später angeschlossen?“
    „Heute gibt es nur noch Sie und mich! Ihre einzige Alternative ist die Übergabe der Antimaterie und des Subraum-Antriebs. Das ist ihr Preis!“
    Rati legte die Stirn in Falten.
    „Die Antimaterie herzugeben, wäre ein hoher Preis! Das würde sowohl unseren herkömmlichen

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