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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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freizügiger baden zu gehen.’ Sie warf ihren kurzen rosa Bademantel über und verließ die Unterkunft. Bis zum Schwimmbad waren es nur zwei Minuten. Als Marla eintraf, schwamm Tom bereits im Becken. Das Licht leuchtete angenehm gedimmt, und der Maschinentechniker hatte leise Musik für eine angenehme Atmosphäre gewählt.
    „Hallo, Marla, komm rein. Das Wasser ist herrlich!“
    „Schwimmen wir um die Wette?“, feixte sie. „Sag mal. Hast du diese Musik ausgewählt?“
    „Ja – nicht dein Musikgeschmack?“
    „Doch. Hast du gut getroffen.“
    Marla lockerte den Gürtel, ließ den Bademantel über ihre Schultern rutschen und stand dann unbekleidet am Beckenrand. ‚Bitte, lass meine offene Art dich nicht abschrecken’, kamen ihr Zweifel. Ohne Frage, Tom war überrascht. Doch als Marla ins warme Wasser glitt, schwamm er gleich zu ihr hin.
    „Ich konnte meinen Badedress nicht finden. Schlimm?“
    „Nein“, stotterte Tom. „Kein Problem.“
    Erst flachsten sie noch ein wenig herum, dann zeigte Tom endlich Initiative und umarmte und küsste sie. Marla genoss es in vollen Zügen.
    „Vielleicht sollten wir nicht hier bleiben“, schlug sie vor. „Wenn uns jemand entdeckt.“
    „Sollen wir in deine Unterkunft gehen, die liegt näher?“
    „Okay, komm.“
    Beide verließen das Becken. Marla schlüpfte in ihren Bademantel, Tom warf sein Handtuch lässig über die nassen Schultern. Dann zog sie ihn hinter sich her und gemeinsam rannten sie, so schnell die Beine sie trugen, den Flur entlang. In Marlas Raum angekommen, landete ihre wenige Kleidung am Boden. Marla rutschte aufs Bett und während Tom ihren Körper liebkoste, fühlte sie sich frei und glücklich, wie schon lange nicht mehr. Fast hatte Marla vergessen, wie es war, einen anderen Menschen so nah und so tief zu spüren. Die Zeit verrann wie im Flug, bis die zwei Verliebten letztendlich erschöpft und zutiefst zufrieden einschliefen.
     
     
     

11. Die „Neue“ – 237 Tage bis zum Bogen
     
    ‚Wie würde ihr Bewerbungsgespräch verlaufen?‘ Marla saß alleine in dem großen Besprechungsraum der „ Beautiful Decision “ und wartete. ‚Der Captain dieses Transportschiffes sucht Unterstützung für das Team der Navigationszentrale, das hat zumindest draußen auf dem Infoterminal am Anlegeplatz gestanden’, sinnierte sie und wurde langsam nervös. ‚Nun gut, er hält auch Ausschau nach einem Koch, einer Krankenschwester mit Erfahrung in krontenianischer Anatomie und zwei Lagerarbeitern.’ Sie zupfte ein weiteres Mal ihre Kleidung zurecht. ‚Marla, wünsch dir Glück!’, versuchte sie sich Mut zuzusprechen. Ihre Augen schweiften durch den Raum und sofort bemerkte sie die mannshohe bengonische Trippelpflanze. Ihre vielen kleinen, weißen Blüten wirkten erfrischend und lebendig. Trippelpflanzen blühten viermal im Jahr und konnten komplett ohne natürliches Licht wachsen. Sie zu pflegen war jedoch anspruchsvoll, fast schon herausfordernd, und Marla wunderte sich, ein so schönes Gewächs im Empfangsraum eines Transportschiffes zu entdecken. ‚Eines Tages möchte ich selber so eine Pflanze züchten und halten. Aber erst einmal muss ich einen festen Job auf einem Raumschiff gefunden haben.’
    Marla wurde unvermittelt aus ihren Gedanken gerissen, als die Automatiktür den Durchgang freigab und ein Krontenianer mit rötlichen, nach hinten gekämmten Haaren den Besprechungsraum betrat. Sie schätzte den Mann auf ein Alter von ungefähr fünfzig Jahren. Er besaß ausgeprägte Wangenpartien und einen kräftigen Mund. Seine Ohren wirkten klein und die langen Arme und Beine schienen schlank und drahtig. Eine Uniform aus schwarzem Samt lag hochgeschlossen an seinem Hals. Das Oberteil hing rockähnlich über der gestärkte Hose. Dazu trug er polierte, schwarze Stiefel. In beiden Ohren steckte kleiner dezenter Schmuck.
    Der Krontenianer reichte der jungen Bewerberin zur Begrüßung die Hand und nahm neben ihr Platz.
    „Mein Name ist Vanti val’ tech Dahr. Sie sehen schrecklich aus, was ist passiert?“ Val’ tech Dahr schien bestürzt über Marlas Aussehen mit aufgerissenem Oberteil und dem rechten Arm in einer Schutzmanschette. „Ich bin der Co-Captain dieses Transportes und werde auch ‚Zweiter’ genannt. Ich werde mit Ihnen das Bewerbungsgespräch durchführen.“
    „Mein Name ist Marla Santiago, Absolventin des Universitätsinternats des ersten Mondes von Gaya.“
    Der Krontenianer schaute sie an und konnte sich ein Lachen nicht

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