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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Zertifikate und Zeugnisse auf Marlas Personalkarte. „Ich möchte raus ins All, andere Welten kennen lernen und dabei eine nutzbringende Tätigkeit ausüben. Ich weiß um die Verantwortung der Mitarbeiter in der Nav-Zentrale. Das All ist permanent in Bewegung. Da bedarf es genauer Analysen und breitgefächerter Verfahren, um Gefahren zu sehen, die dem normalen Auge verborgen bleiben.“
    Der Krontenianer war ein aufmerksamer Zuhörer und er machte sich schnell ein Bild über die strebsame und wissbegierige Universitätsabsolventin.
    „Ich gebe ihnen eine Anstellung als Navigatorin auf Probe. Bis zum nächsten Handelshafen will ich mir ein Bild machen, ob ihre praktischen Leistungen denen entsprechen, die Sie mir hier verkauft haben. Bei erfolgreichem Einsatz sollte einer Daueranstellung nichts im Wege stehen.“
    „Wirklich?“, rief Marla begeistert. „Danke, vielen Dank!“
    „Während der Probezeit bekommen Sie den Standardlohn, den wir jedem neuen Crewmitglied zahlen. Das ist nicht besonders viel, aber zusätzlich zum Sold beteiligt Sie unser Captain an jedem erfolgreichen Geschäft mit einem Prozentsatz abhängig von Ihrer Qualifikation. Die finanziellen Auswirkungen werden Sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einschätzen können. Doch nun geht es erst einmal darum, dass Sie sich bewähren.“
    „Das werde ich tun! Noch einmal Danke für die Chance, die Sie mir geben.“
    Der Krontenianer wurde ein wenig verlegen.
    „Nun gut. In zwei Tagen werden Sie das Team der Navigationszentrale erweitern.“
    Marla hatte nicht die geringsten Bedenken, den Anforderungen nicht gerecht zu werden. Dafür hatte sie während der Ausbildung am Universitätsinternat zu viel Mühe und Zeit investiert. Nach der Trennung von Ben vor fünf Monaten entwickelte sich das Lernen zu ihrer Hauptbeschäftigung, neben Schlafen und Essen. Bald, so hoffte Marla, würde sie auch den Captain dieses Raumschiffs treffen, ebenfalls ein Krontenianer. Alles war auf einmal so spannend und ihr Herz hätte vor Glück zerspringen können.
    „Das Raumschiff startet noch diese Woche zu einer achtmonatigen Reise zum Planeten Lumpur. Am Ziel erwarten den Captain verschiedene Familienaktivitäten, die seine Anwesenheit erfordern. Unzähligen Geschäfte links und rechts der grob geplanten Handelsroute werden ihnen viel Abwechslung und Neues bieten, da bin ich mir sicher.“
    „Und ich freue mich schon jetzt darauf.“
    „Frau Santiago, also willkommen an Bord der „ Beautiful Decision “! Ich werde Ihnen gleich Ihre Unterkunft zeigen lassen, sofern Sie vorerst keine Fragen haben?“
    Marla schüttelte nur kurz den Kopf.
    „Sie haben noch fünfundvierzig Stunden zur freien Verfügung. Übermorgen um 15:00 Uhr verlassen wir diesen Umschlaghafen. Genau zwei Stunden vorher halten wir eine erste Lagebesprechung bei Captain Rati val’ men Porch ab. Er ist auch der Raumschiffinhaber.“ Der zweite Captain stand auf schüttelte noch einmal ihre Hand und verließ den Raum.
    Zwei Minuten später trat ein junger Mann ein und führte das neue Crewmitglied durch das moderne Schiff. Hier und da ging er bewusst ein paar Umwege, um Marla einen ersten Eindruck von der Größe des Transporters zu vermitteln und ihr die wichtigsten Stationen zu zeigen. Sie hielten auf Etage Acht an einer der unzähligen Türen zu den Mannschaftsunterkünften.
    „So hier ist Ihr kleines Reich. Mit wenigen Eingaben programmierte er den Sensor der Kabinentür.
    „Legen Sie nun bitte einmal Ihren Finger auf den Sensor.“
    Marla strich über das metallene Feld und die Tür ging auf.
    „Das ging ja schnell.“
    „Nun ist der Zugang zu dieser Unterkunft auf Sie programmiert. Wenn Sie Hilfe benötigen, ich bin angewiesen, Ihnen heute und morgen zur Verfügung zu stehen.“
    „Das ist nett, danke.“
    „Falls etwas ist, oder Sie mehr vom Schiff sehen wollen, einfach den Kommunikator auf Ihrem Tisch benutzen und die ‚4324’ wählen. Mannschaftsdienstgrad Cole steht Ihnen dann gerne zur Verfügung.“
    Marla lächelte. „Besten Dank – Mannschaftsdienstgrad Cole.“ Sie betrat ihr neues Zuhause und die Tür schloss leise hinter ihr.
    Zu diesem Zeitpunkt ahnte die „Neue“ noch nicht, dass sie bereits nach sechs Wochen zur ersten Navigatorin aufsteigen würde.

12. Erste Freundschaft – 236 Tage bis zum Bogen
     
    Eine unerwartete Stille hatte Marlas erste Nacht auf dem Transportschiff mit seinen unzähligen Frachträumen umgeben. ‚Navigatorin Santiago, das klingt gut’, fand

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