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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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leerer als am Vormittag.
    An der nächsten Ecke zauderte Mane und zog Marla zurück.
    „Halt, schau da vorne links“, flüsterte sie und zeigte auf eine dunkel vermummte Gestalt, die dort an einer Häuserwand lehnte. Die Situation spitzte sich mehr und mehr zu. Beide überkam ein ungutes Gefühl. Sie drehten um und entschieden sich für einen anderen Weg. Ihre Schritte wurden schneller und hastiger. Mane griff zu ihrem Kommunikator und wählte.
    „Verdammt! Ich erhalte kein Broadcast-Signal. Komm schnell weiter!“
    Mane reinitialisierte das kleine Gerät und versuchte einen erneuten Verbindungsaufbau.
    „Was ist mit dem Kommunikator?“, fragte Marla.
    „Ich bekomme keine Verbindung zu einer Relaisstation. So kann ich weder die Mannschaft des Schiffs noch Gayas Sicherheitskräfte um Hilfe rufen.“ Mane suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Der neue Weg schien nicht viel besser. Es wurde immer leerer auf den Straßen, kaum noch jemand, bei dem man Schutz suchen konnte. Wieder huschten sie um zwei, drei Ecken. Die Waffenoffizierin prüfte erneut den Kommunikator. „Kein Signal!“
    „Weißt du eigentlich, wo wir hier sind? Kommen wir hier nicht immer weiter vom Weg ab? Lass uns dahin gehen, wo Leute sind!“ Marlas Stimme zitterte.
    „Der Weg Richtung Umschlaghafen stimmt so grob. Ich denke, noch gut zehn Gehminuten. Noch ein paar Blocks weiter, dort versuche ich einen neuen Verbindungsaufbau zu einer Relaisstation und dann rufen wir Hilfe.“
    Plötzlich standen sie in einer langen Gasse. Die kleinen Straßengeschäfte hatten geschlossen. Alles wirkte still und verlassen. Urplötzlich tauchte an der unteren Kreuzung eine weitere Gestalt auf, die sich mit verschränkten Armen mitten auf dem Weg postierte. Ihr langer schwarzer Mantel wehte offen im Wind. Immer wieder blitzte ein metallener Gegenstand rechts unter dem Gürtel auf.
    „Hier ist es nicht gut, lass uns umkehren!“ Als Marla sich umdrehte, um die Situation hinter ihnen zu prüfen, spürte sie einen dumpfen Schlag.
    Alles wurde schwarz.
     

13. Schreckliches Ende – 236 Tage bis zum Bogen
     
    Stimmen gingen durcheinander. Ihr Kopf schmerzte und die Sonnen brannten unaufhörlich. Als Marla die Augen aufschlug, lag sie auf dem Boden. Immer wieder huschten Schatten über ihr Gesicht, doch Marlas Wahrnehmung war getrübt und das grelle Licht blendete sie. Ein älterer Pajate half ihr beim Aufsetzen.
    „Kommen Sie, mein Mädchen. Ich helfe Ihnen hoch.“
    „Danke“, stöhnte Marla und langsam erinnerte sie sich wieder daran, was geschehen war.
    „Mane, Mane! Bist du hier?“ Es strengte sie an laut zu rufen. Die Kopfschmerzen brannten stark und erschwerten ihr klar zu denken. Mittlerweile waren fünf oder sechs Personen zusammengekommen.
    „Hier ist niemand außer Ihnen. Eine Mane haben wir nicht gesehen, auch sonst niemanden“, erklärte ein Mann in hellem Gewand.
    „Ich wurde niedergeschlagen! Es kann noch nicht lange her sein. Wo ist meine Freundin?“
    „Es tut mit leid. Wir haben niemanden gesehen.“
    Marla betastete ihre Stirn. Der Schlag hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Sie blutete, doch das Blut begann bereits zu gerinnen.
    „Sie besitzen noch ihre Tasche. Niemand hatte es auf ihren Besitz abgesehen“, sagte einer der Männer.
    Tatsächlich, die Tasche lag unberührt neben ihr. ,Mane soll wohl recht behalten. Die Attacke galt ausschließlich ihr – oh je, sie wurde entführt!’ Marla grübelte. ‚Was soll ich so ganz auf mich allein gestellt nur tun?’
    „Danke für ihre Hilfe.“ Die Navigatorin stand auf. „Ich muss so schnell wie möglich zurück zu meinem Schiff. Vielleicht können die anderen Besatzungsmitglieder helfen. Wo geht es auf dem schnellsten Weg zum Raumhafen?“
    Die Passanten deuteten in westliche Richtung.
    Marla rannte, so flugs die Beine sie trugen, den gezeigten Kurs. Unvermittelt befand sie sich wieder auf einem der altbekannten Wege von heute Morgen. Vorbei an den Ständen und kleinen Geschäften kreuz und quer durch die Gassen der Stadt. Als sie endlich den Umschlaghafen erreichte, verließ sie langsam die Kraft, doch sie schleppte sich bis zum Anlegeplatz. Frachtmeister Jack ließ gerade einige Container verladen und erkannte das neue Crewmitglied.
    ,Zwei Tage dabei und schon ist Santiago in so desolatem Zustand!‘ Unterdessen erkannte er, dass Marla am Kopf blutete und er überheblich reagiert hatte. Marla wirkte verwirrt.
    „Was ist denn passiert, was ist mit Ihrem Kopf?“
    „Ich brauche

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