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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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kam kurz und knapp. Ihr bestimmender Ton ließ alle umgehend reagieren. Die anderen liefen zu ihren Plätzen und arretierten die Stühle. Auf dem Bildschirm erkannte Marla das Freigabesignal des Piloten.
    „Nimm diesen Stuhl! Es wird jetzt gleich recht holprig“, rief Jandin. „Wir werden ab jetzt ja häufiger zusammen arbeiten. Da kannst du auch gleich Jandin zu mir sagen.“
    „Gerne – danke.“
    Marla schnallte sich auf dem Stuhl neben Jandin an. Im gleichen Moment zündeten die imposanten Starttriebwerke der „ Beautiful Decision “, während der Zwillingsantrieb warmzulaufen begann. Ein Raunen und Ächzen ging durch den gigantischen Stahlkoloss. Die Besatzung konnte die Anziehungskraft des Planeten mit jedem Laut spüren. Behutsam federten die drei beachtlichen Stützbeine nach und lösten sich langsam vom Boden.
    Dieses Transportschiff sorgte beim Start immer für Aufsehen. Erst träge und behäbig, konnte es kaum den Glauben vermitteln, in der Lage zu sein, die Planetenoberfläche zu verlassen. Doch mit dem Zünden des Zwillingsantriebs wurde die Luft zum glühenden Feuerball und binnen Sekunden hatte sich das Schiff aus dem Sichtfeld seiner Beobachter entfernt.
    Derweil zerrten Vibrationen am gesamten Transporter. Marla und die anderen wurden auf ihren Stühlen durchgeschüttelt. Alles was nicht rechtzeitig befestigt worden war, rollte oder sprang von den Tischen und Konsolen. Dann kündigte sich ein pulsierendes Surren an.
    „Marla, der Zwillingsantrieb steht kurz vor der Zündung!“ Jandin musste mittlerweile fast schreien, um die neue Navigatorin über alle Vorgänge des Starts zu informieren.
    „Der Liftoff ist auf jeden Fall eine laute Angelegenheit!“
    „Es wird gleich besser. Mit der Aktivierung des Hauptantriebs sind Lärm und Vibrationen schlagartig verschwunden.“
    „Das ist beruhigend zu wissen.“
    Wir müssen jedoch erst weiter an Höhe gewinnen, sonst putzen wir beim Anwärmen des Zwillingsantriebs das gesamte Gelände des Umschlaghafens leer. Das riecht dann immer so nach verkohltem Fleisch.“
    Marla dachte, sie hätte sich verhört und schaute fragend zu Jandin. ‚Ist das ihr Ernst gewesen?’ Doch als Junis lauthals zu lachen begann, erkannte Marla, man hatte sich einen Spaß mit ihr erlaubt.
    Der Raumhafen verschwand aus dem Blickfeld der zwei kreisrunden Bullaugen. Die Wolken wurden weniger und der Himmel verdunkelte sich. Das Schiff erreichte die Exosphäre des Planeten und nun startete der Hauptantrieb. Es folgte ein kurzer, hochfrequenter Ton, dann zwei Sekunden absolute Stille. Danach übernahm das Doppeltriebwerk den Vortrieb des Kolosses. Die Vibrationen verstummten und es kehrte die gewohnte Ruhe in das Transportschiff ein. Der eigentliche Antrieb war kaum zu hören. Alle lösten die arretierten Stühle, erhoben sich und eilten zu den beiden Bullaugen, um nach ein paar Tagen Planetenaufenthalt wieder einen Blick in das Dunkel des Weltalls zu werfen. Die Sterne strahlten in gelben und weißen Nuancen und schafften ein stimmungsvolles Bild.
    „Endlich geht es an die Arbeit.“ Ina Netson war voller Tatendrang. „Mir wurde es auf Gaya schon langweilig.“
    „Ich hatte mich gerade an die exotischen Frauen gewöhnt“, grinste Norman.
    „Mag sein, aber werden sie sich je an dich gewöhnen?“, konterte Cole und lachte.
    „Also, ihr kennt den groben Kurs: Zielhafen Lumpur. Das bedeutete eine Reise von gut acht Monaten. Es sind ungefähr zehn Zwischenstopps rechts und links der Route geplant.“
    Der Captain schien ein großer Händler zu sein. So hatten es die Kollegen Marla vor dem Start erzählt. Das Engagement des Ersten spielte eine nicht unbedeutende Rolle, denn die gesamte Crew wurde anteilig an allen Geschäften beteiligt. Die Idee, den Gewinn zu bestimmten Prozentsätzen auf alle Crewmitglieder umzulegen, sorgte für eine zufriedene Mannschaft, ein Schiff in bestem Zustand und für ein insgesamt hoch motiviertes Team. Der Captain mochte keine Mitläufer. Autarkes Arbeiten und ein gutes Stück Verantwortung verlangte der Krontenianer von jedem Mitglied seiner Besatzung.
    „Ich habe den aktuellen Routenabschnitt berechnet und dem Piloten zur Verfügung gestellt. Ich erwarte für die nächsten zwei Stunden keine besonderen Vorkommnisse.“
    „Danke Richard“, antwortete Ina.
    Gaya war aus dem Sichtfeld verschwunden und das Raumschiff wurde vom Zwillingsantrieb ruhig durchs All bewegt. Junis Triage hatte sich an einen der Arbeitsplätze gesetzt und richtete die

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