Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)
Zweite. „Wissen Sie Frau Santiago, ich bin schon lange Co-Captain an Bord dieses Schiffes. Eins habe ich in der Zeit gelernt. Es hängt viel davon ab, wie man auf andere Lebewesen reagiert und wie man jedes Individuum betrachtet. Ihrem Gegenüber wird diese Wertschätzung nicht verborgen bleiben. Das ist es, was auf Dauer ihr eigenes Leben bereichern kann.“
„So ist es“, stimmte Rati val’ men Porch zu. „Abschließend folgende Information: Unsere Cheftechnikerin Blade Martin hat parallel zu jedem gestarteten Raumschiff ein Fischchen, also einen autarken Flugkörper, ausgesendet, der sich innerhalb weniger Minuten an den einzelnen Zielobjekten angeklinkt hat. Damit sollte einer ungefähren Positionsbestimmung dieser siebzehn Schiffe nichts im Wege stehen. Solange keines der Raumschiffe auf Lichtgeschwindigkeit geht, um dieses Sonnensystem zu verlassen, kennen wir die ungefähren Positionen, die Flugrichtungen und die Reisegeschwindigkeiten.“
Marla wusste nichts zu antworten. Sie lächelte und wartete, was nun geschehen würde. Der Captain und seine Offiziere standen auf.
„Es wird Zeit Gaya zu verlassen! Wir starten morgen früh um 8:00 Uhr. Seien Sie zu Ihrem ersten Einsatz in der Navigationszentrale. Frau Ina Netson wird Sie erwarten und in das neue Arbeitsumfeld einführen. Und sollten Sie eines Tages Probleme haben oder nicht wissen, was Sie in einer bestimmten Situation tun sollen, dann kommen Sie bitte zu mir.“
Der Captain reichte Marla als Zeichen des Vertrauens die Hand. Dann wandte er sich an Vanti.
„Lasse alles vorbereiten und koordiniere mit Blade einen Überwachungszyklus.“
„In Ordnung. Bis später.“
„Bis später“, fügte auch Tar hinzu.
Der Erste wandte sich seinem farbenprächtigen Aquarium zu, während die drei den Raum verließen. Auf dem Flur trennten sich ihre Wege. Marla hatte Hunger und freute sich auf ein schönes Abendbuffet in der Kantine.
19. Abflug von Gaya – 235 Tage bis zum Bogen
Pünktlich, aber auch nervös, fand sich die neue Navigatorin zu ihrer ersten Schicht in der Nav-Zentrale ein. Der große Raum beeindruckte sie sogleich, als die Edelstahltür des Aufzug aufschwang. Die hohe Decke vermittelte einen Eindruck von Größe und Platz. Die gigantische Bildschirmwand, geteilt in neun Sektoren, hing vor dem linken Abschnitt der Frontseite. Die drei mal drei Felder stellten verschiedene Außenaufnahmen des Raumschiffs dar, dazu zwei Aufnahmen von für Marla augenscheinlich unbedeutenden Anomalien. Des Weiteren informierten die Anzeigen über berechnete Flugdaten aus dem Orbit Gayas und zeigten den Dialog zum Tower des Raumhafens. Ina Netson erwartete sie, wie vom Captain angekündigt.
„Guten Morgen Frau Santiago. Heute erwartet Sie hier eine stärkere Besatzung, als zu den anderen Schichten. Ich dachte mir, es ist für Sie leichter, wenn Sie die meisten vom Nav-Team schon einmal gesehen haben. Einer unserer Mannschaftsdienstgrade liegt mit Magenverstimmung im Bett, der Rest ist vollzählig. Zusätzlich habe ich unsere Schiffärztin und unseren Systemexperten eingeladen.“
„Danke und guten Morgen. Es ist sehr nett, dass Sie sich alle die Zeit genommen haben.“
„Oder, dass wir laut Befehl hier sind“, murmelte einer der jungen Mannschaftsdienstgrade.
Es war leise, aber nicht leise genug gewesen und Marla warf einen Blick auf den Namensschriftzug auf der Uniform des jungen Mannes.
„Norman ... Dann danke ich Ihnen besonders, dass sie Ihre Freizeit gerade hier verbringen.“
Sein Gesicht lief rot an und er blickte zu Boden. Einige der Kollegen grienten, doch Ina warf Norman einen bösartigen Blick zu. Einen Augenaufschlag später seufzte sie und ihr Gesicht wurde wieder freundlich.
„Dort haben wird Richard Kallers. Zusammen mit Ihnen sind wir nun drei aktive Navigatoren an Bord.“
„Guten Tag Frau Santiago.“
„Hallo Herr Kallers.“
„Dann bleiben noch fünf weitere Personen, die ich Ihnen vorstellen möchte. Jandin Wellers arbeitete als Kartografin, Elodie Huttner ist als unsere Schiffsärztin um die Gesundheit der Mannschaft bemüht und Junis Triage trägt die Verantwortung für die Systemadministration und Diagnosen.“
Marla nickte.
„Es bleiben unsere beiden Mannschaftsdienstgrade Cole Freeman und Norman Suaresh, der sich ja bereits beliebt gemacht hat. Nicht wahr, Norman?“
Der junge Mann schwieg, doch Marla lächelte.
„Es wird Zeit, sich festen Halt zu verschaffen.“ Die Anweisung der Kartografin
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