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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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zusammengepfercht weggesperrt werden können.“ Manes Stimme zitterte.
    „Es ist die Vorbereitung für Folter und Mord. Hier entlang!“
    Sie liefen den gut drei Meter breiten und vier Meter hohen Gang entlang. Die metallenen Wände sahen besser aus als die des Verhörraums und dennoch musste die letzten Reinigung schon lange zurückgelegen haben. Im Abstand einiger Schritte verliefen schlanke Lichtstäbe vom Boden bis zur Decke und hüllten den Gang in ein steriles weißes Licht. Das Flackern zweier defekter Lichtstäbe brachte etwas Unbehagliches in den Durchgang. Der Boden bestand aus löchrigen Metallplatten, die uneben auflagen und bei jedem ihrer Schritte klapperten. Es schien, als habe große Belastung auf Dauer für die Verformung gesorgt.
    „Was ist mit den anderen Zellen?“, keuchte Mane. „Ich höre niemanden?“
    „Später – wir können hier nicht bleiben!“
    Am Ende des Gangs erkannte die Krontenianerin eine massive Hebebühne, die den Zugang zu den höher gelegenen Zellen ermöglichte. Dahinter entdeckte Mane eine schmale Tür. Genau wie bei dem Verhörraum, war auch sie nur mit Fingeridentifikation am danebenliegenden Sensorfeld passierbar. Doch der Senator lief unbeirrt auf den Durchgang zu. An der einen Hand zerrte er Mane hinter sich her, die andere Hand verschwand in der Tasche seiner zerschlissenen Jacke und holte einen abgetrennten Finger heraus.
    „Ahhh, was ist das?“, schrie Mane erschrocken auf.
    „Das ist unser Freifahrtschein durchs Schiff“, zischte val‘ Rinach. „Bitte, seien Sie leise!“
    Er drückte das schrumpelige Spensanerkörperteil auf das Scannerfeld, die Tür schwang seitlich auf.
    „Voila!“ Der Schlüssel verschwand wieder in seiner Tasche und die beiden Krontenianer setzten ihre Flucht durch das spensanische Raumschiff fort. Nach einigen Schritten erreichten sie eine große Doppeltür. Val‘ Rinach legte seinen Zeigefinger auf den Mund, zum Zeichen, Mane möge sich still verhalten. Er drückte den Kopf an die Tür und lauschte.
    „Es scheint niemand auf der anderen Seite zu sein. Doch wir wollen vorsichtig sein!“ Er klopfte mit der Hand gegen die Tür und lauschte erneut. „Mal schauen, ob jemand reagiert.“ Nach einem Moment der Stille gab der Senator Entwarnung. „Nein, ich kann keine Schritte hören.“
    Der abgetrennte spensanische Finger entriegelte auch diese Tür. Beide traten ein und standen in einer größeren Halle, von der in alle vier Richtungen Doppeltüren abgingen. Eine Glaskuppel ermöglichte den Blick ins Weltall. Doch außer vier Sternen ließen sich in der Dunkelheit keine Objekte erkennen.
    „Wie nah die Freiheit doch ist“, seufzte Mane.
    „Das stimmt, doch was wollen Sie da draußen in der Kälte? Erst einmal müssen wir überleben, dann denken wir über unsere Rettung nach!“
    Die Halle wirkte wie der Mittelpunkt des spensanischen Raumschiffs. An zwei Seiten standen breite dunkelgrüne Sofas, deren Aussehen eigentlich nicht richtig zum Stil der Spensanern passen wollte. In den vier Ecken, zwischen den Doppeltüren, waren kompakte, lediglich brusthohe Schotts eingearbeitet. Auf das hintere rechte steuerte val‘ Rinach zielstrebig zu.
    „Die vier Einstiege verbergen kleine Stauräume! Wie du siehst, fehlt genau an dieser Zugangsluke die Klinke. Allerdings soll uns das nicht aufhalten!“
    Der Senator wusste geschickt den Einlass zu öffnen und sie verschwanden nacheinander in dem gut zehn Quadratmeter großen Lagerraum. Der Krontenianer verriegelte das Schott hinter sich und beide ließen sich erschöpft auf einen kleinen Stapel zerzauster Wolldecken fallen.
    Eine Weile lang sagte keiner etwas. Sie atmeten tief durch und genossen ein trügerisches Bild von Sicherheit. Mane schaute sich um. Einige Kisten, zwei Container, verschiede Transportnetze, ein Berg Decken und diverse Kanister mit Trinkwasser gehörten zu den einzig brauchbaren Gegenständen.
    „Bitte nennen Sie mich bei meinem Vornamen. Ich heiße Wogi, Wogi val‘ Rinach. Ich denke, hier sind wir vorerst sicher, zumindest solange wir uns ruhig verhalten und nur flüstern.“
    „Wogi, wie sind Sie auf dieses Schiff gelangt? Wie konnten Sie aus Ihrer Zelle fliehen? Wo sind wir hier?“ Die Fragen sprudelten nur so aus der befreiten Waffenoffizierin heraus, doch der Senator besänftigte sie mit einer Handbewegung.
    „Immer der Reihe nach.“ Wogi lächelte sie an, holte in einer verschmierten Flasche etwas Wasser, während Mane sich erfrischte, fing der Senator an zu

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