Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Anstalten, die Ruderer an Land zu bringen und die Argenter ankern zu lassen. Wir schlugen ein Lager auf und bereiteten uns auf das Kommende vor.
    Landeinwärts erhoben sich flache Berge, und auf den Sandebenen dazwischen wuchsen nur karge Bäume. Ein Suchtrupp mußte wohl ein gutes Stück zurücklegen, ehe er einen Baum fand, der sich zu einem Mast verarbeiten ließ.
    Wir hatten einen Ausguck postiert, der sich nun zu Wort meldete.
    »Ruderer! Grüne! Sechs!«
    Die Krümmung der Bucht, in der wir lagerten, machte uns vom Meer her unsichtbar – eine grundlegende Vorsicht –, und der Ausguck konnte beobachten, ohne selbst gesehen zu werden. Die näher gelegene Landzunge, in deren Windschatten wir ankerten, enthielt eine Unzahl von Ruinen – alte verwitterte Steine, umgestürzte Säulen und Torbögen und eingestürzte Mauern. Von dort oben hatte ich einen guten Ausblick. Es waren sechs Ruderer, mittelgroße Schiffe, die sich in Reihe bewegten; ihre Ruder fuhren im gnadenlosen Rhythmus auf und ab. Sie fuhren gegen den Wind, lange, niedrige Fahrzeuge, böse und eindrucksvoll. Wir beobachteten sie, bis sie unsere Bucht passiert hatten.
    »Ich lasse am Lager und auf den Schiffen Wachen aufziehen«, sagte Rukker.
    »Schön«, antwortete ich. »Ein interessantes Problem, den richtigen Baum für deinen Mast auszusuchen.«
    Und so fiel die Entscheidung. Wenn die sechs grünen Ruderer zurückkamen oder sich andere Gegner zeigten, wollten Rukker und seine Leute das Lager mit allen Kräften verteidigen. Ich nahm meine Seeleute und eine Gruppe Sklaven, die das Holz schleppen sollten, und machte mich auf den Weg landeinwärts.
    Den Rest des Tages suchten wir nach dem richtigen Baum, und als wir ihn fanden und fällten und schließlich zurückgeschleppt hatten, zogen zwei kleinere Monde am Himmel dahin und die Frau der Schleier verbreitete ihren vagen rosa Schein. Wir hatten wenig Leben bemerkt, abgesehen von dem Kot von Mortils und den Knochen ihrer Opfer und abgesehen von Warvols, die hoch am Himmel kreisten, geierähnliche Raubvögel, die darauf warteten, daß die Mortils ihre Mahlzeit beendeten. Früher einmal war dieses Land fruchtbar gewesen, reich bebaut vom Volk des Sonnenuntergangs. Diese Kultur aber war versunken, und das Land schimmerte leer im Schein der Monde.
    Als wir ins Lager zurückkehrten, erreichte uns eine Neuigkeit, die mich amüsierte und die bei Vax und den anderen heißen Zorn auslöste.
    »Dieser Cramph von Kataki!« fauchte Tamil, unser Zahlmeister. »Er hat alle Schätze genommen und ist abgefahren!«
    Zorngebrüll klang auf, aber sofort schlug das Heulen in spöttische Bemerkungen um – denn Tamil deutete aufs Meer hinaus.
    Weniger als eine Ulm vor der Küste lag die Mortils Rache ruhig im Wasser. Sie war offensichtlich auf Grund gelaufen.
    »Der Rast hat also unseren Schatz genommen und wollte ausrücken – und lief auf die erstbeste Sandbank, die er finden konnte!« brüllte Fazhan. Er sah mich gekränkt an. Die Männer liefen zum Wasser hinab und schwenkten drohend die Waffen.
    Der Schatz bedeutete mir nichts. Meine Begleiter aber sahen das anders, und das machte den Vorgang für mich wichtig. Dennoch fand ich es ausgesprochen komisch, mir vorzustellen, wie der große wütende Kataki alle Schätze in sein Schiff bringen ließ und großartig davonsegelte, nur um gleich darauf hilflos festzusitzen.
    Der alte Teufel hatte seinen Mast sicher selbst gekappt, um uns in dieser einsamen Gegend an Land zu jagen und uns Seeleute in die Wildnis zu schicken. Was hatte er sich wohl gedacht, als sein Schiff festsaß? Inzwischen waren Boote damit beschäftigt, seine Männer an Land zu holen. Es gab Verwirrung und Streit, doch gekämpft wurde nicht. Das erste Aufwallen des Zorns ebbte ab, als den Leuten die lächerliche Situation der Kataki bewußt wurde.
    »Rukker sagt bestimmt gleich, daß er nicht weiter darüber reden will!« sagte ich.
    »Auf die Wette verzichte ich«, antwortete Fazhan weise.
    Rukker stürmte aufgebracht an Land. Zumindest habe ich keine andere Bezeichnung für sein böses Stirnrunzeln, das gereizte Herumschnellen seines Schwanzes und das düstere Funkeln in seinen Augen. Er mußte an sich halten, um nicht loszutoben.
    »Ich will nicht davon sprechen«, sagte er heiser.
    Diese Worte lösten lautes Geschrei aus, zum Glück auch lautes Lachen. Ich atmete auf. Die Komik der Situation verhinderte tätliche Auseinandersetzungen. Nach kurzer Zeit wurde Wein herumgereicht. Wir setzten uns an die

Weitere Kostenlose Bücher