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Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sondern sie bei unseren Unternehmungen auch beinahe beschämend in den Schatten gestellt. Die vier Ruderer und drei Argenter ergaben eine hübsche kleine Flotte, die durch das blaue Wasser des Auges der Welt nach Osten fuhr, in Richtung Zandikar.

8
     
     
    Ein Mensch, der nur etwa fünfzig Jahre zu leben hat – oder ein wenig länger, wenn er sich gut hält –, wird von dem Drang getrieben, etwas im Leben zu erreichen, jedenfalls sollte das so sein. Auch ein Kreger kennt diesen Drang, obgleich er eine Lebenserwartung von zweihundert Jahren hat – doch sollte er einmal ein paar Jahre lang etwas tun, das sich abseits seines Lebensweges ereignet, so vermag er mit größerer Gelassenheit darauf zu reagieren. So machte Kataki Rukker kein großes Aufhebens von der Zeit, die wir bei den Piraten des Binnenmeeres verbrachten. Für einen Kreger bedeuten solche kleinen Abstecher die Würze des Lebens, und auch ich, der ich ein tausendjähriges Leben erwarten durfte, war weitgehend dieser Ansicht, obwohl ich andererseits von den Angewohnheiten meines Geburtsplaneten noch nicht weit abgerückt war.
    Die Reise nach Zandikar, die der Sicherheit meines Sohnes Vax galt, war ein bloßes Zwischenspiel; dabei vergaß ich nicht, daß mir Delia, Vax' Mutter, sicher aus vollem Herzen zugestimmt hätte.
    So segelten wir an den nebelverhangenen rätselhaften Küsten entlang. Das Auge der Welt hat noch viele Zonen, die praktisch unbekannt sind, märchenhafte, romantisch verklärte Küstenstriche, an denen Gefahren und Schrecknisse lauern. Wir ruderten über das blaue Wasser von Insel zu Insel und hielten uns dicht unter der Küste, wir wagten uns auf große Buchten nur hinaus, wenn die Kundigen uns mitteilten, daß wir die gegenüberliegende Landzunge in absehbarer Zeit erreichen würden. Ich war nicht frustriert. Vielmehr faszinierte mich Vax. Diese Reise hätte uns eine gute Gelegenheit bieten können, uns näher miteinander bekannt zu machen. Wie sehr ich mich danach sehnte, ihn nach den Einzelheiten seines Lebens zu fragen!
    Auch der Mann, der ich damals war, begriff, daß Kinder ihre eigenen Bezirke haben, die sich vor dem Begreifen ihrer Eltern verschließen. Doch ich sehnte mich nach mehr Informationen über Vax und durch ihn nach Neuigkeiten über meine anderen Kinder. Und natürlich vor allem über Delia.
    Ich konnte das Auge der Welt erforschen, doch das Leben meines Sohnes zu erforschen, blieb mir verwehrt.
    Duhrra kam meiner Bitte nach und lieferte mir oft Bruchstücke von Informationen. Daraus setzte ich mir allmählich ein Bild zusammen. Vax gab offen zu, daß er nicht vom Binnenmeer stammte, und hatte Duhrra gegenüber sogar zu erkennen gegeben, daß er viel von den Krozairs von Zy gelernt hatte und beinahe in diesen hohen Orden aufgenommen worden wäre; doch er verriet niemandem, daß er aus Vallia kam.
    »Was immer sein Vater getan hat«, sagte Duhrra zu mir. »Vax meinte, er dürfte nicht bei den Krozairs bleiben. Äh – wer schon so dicht vor dem Ziel war, muß wirklich bemerkenswerte Fähigkeiten besitzen. Die Krozairs – die füllen einen Mann mit Eis und Eisen, beim Magischen Stoff Buzros! Kein Wunder, daß er seinen Vater verabscheut.«
    »Kein Wunder«, antwortete ich und wandte mich ab.
    Auf der Mortils Rache gab es plötzlich Geschrei, und wir blickten über das helle Wasser. Das Segel wallte und knatterte, wurde dann nach vorn geblasen. Der Mast bog sich durch, neigte sich und stürzte krachend um. Wir hörten von drüben wildes Geschrei. Gelassen sagte ich zu Fazhan ti Rozilloi: »Kurswechsel, Fazhan. Wir müssen an Land. Rukker hat wieder mal bewiesen, daß er kein Seemann ist.«
    »Aye, Dak«, sagte Fazhan lachend.
    Die Mortils Rache hätte auch mit Ruderkraft weiterfahren können, und Rukker war sicher nicht der Mann, dem das Wohl und Wehe seiner Rudersklaven am Herzen lag. Wir waren zwischen den Inseln hindurchgefahren und hielten nun auf Südkurs auf den Südosten des Binnenmeers zu, jenseits von Zimuzz. Zy, die berühmte erloschene Vulkaninsel im Meer der Schwerter, lag hinter uns. Die Küste hier war ziemlich einsam. Das Delta des Zinkara-Flusses, der von den Ilkenesk-Bergen herabkam, bildete eine dreieckige Bucht. Am Zinkara erhob sich die Stadt Rozilloi. Fazhan hatte geseufzt, als unsere Berechnungen ergaben, daß wir jenen Längengrad kreuzen würden, der eine besondere Bedeutung für ihn hatte. Zandikar lag etwa sechzig Dwaburs weiter östlich. Wir konnten auf Wind hoffen. Also machten wir

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