Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
der König ergriff das Wort. Er wußte den rechten Ton zu treffen – er erfüllte seine Zuhörer mit Zuversicht und Begeisterung. Er sagte seinen Männern, daß Zimuzz gefallen sei – was für mich keine Überraschung mehr war. Heute nachmittag, fuhr er fort, sollte es nun gegen Zandikar gehen. Dort sollte jeder nach Herzenslust plündern können.
    Im lauten Jubel drängten wir uns weiter nach vorn, bis wir eine Kette gelbgesichtiger Chuliks erreichten. Sie trugen Kettenhemden und würden jeden niederstrecken, der ihre Absperrung zu durchbrechen versuchte. Grogor trat zuversichtlich vor. Der König und seine Berater näherten sich einer freien Stelle, an der ein kleines Flugboot wartete. Sie sprachen mit ernsten Gesichtern miteinander, nickten dabei lebhaft und machten weitausholende Gesten.
    Grogor wandte sich an den Hikdar, der die Chuliks kommandierte. »Lahal, Hikdar Gachung, ich muß mit meinem Herrn Gafard sprechen. Der Mann gehört zu mir.«
    »Lahal, Jiktar Grogor. Du kannst passieren.«
    Als wir uns der Gruppe hoher Würdenträger am Voller näherten, sagte ich zu Grogor: »Von deinem Schuß auf den Vogel war nicht die Rede? Du hast fliehen können?«
    »Gafard hat den Verlust der Frau der Sterne hingenommen. Er hat sehr gelitten, das weiß ich. Aber der König hat das Yrium, nichts ist ihm verwehrt. Mein Lord Gafard hat sich zu meinen Gunsten verwendet und angegeben, ich habe ja nicht gewußt, daß es sich um den König handelte. Es ging auch um politische Dinge.« Grogors Gesicht ließ keinen Zweifel daran, was er von der Politik hielt. »Mein Herr Gafard ist wenig glücklich über Prinz Glycas.«
    »Der König spielt also einen gegen den anderen aus. Das gefällt mir nicht, denn ich halte meinen Herrn Gafard für den besseren von den beiden.«
    »So ist es.«
    »Und hat sich mein Lord Gafard wirklich mit dem König ausgesöhnt? Immerhin ist seine Frau gestorben, und der König war daran schuld.«
    »Ich habe es nicht gesehen. Niemand hat es gesehen, wie sie gestorben ist. Es heißt, du warst bei der Toten. Aber du bist dann auf die Ruderer geschickt worden. Ich glaube, Glycas war gerade in Ungnade, so daß der König unseren Herrn vorzog.«
    Der König stand mit dem Rücken zu uns und unterstrich seine Worte mit vielsagenden Gesten. Seine Stimme war tief und kräftig, und alle hörten gespannt zu. Gafard erblickte Grogor. Dann fiel sein Blick auf mich. Er riß die Augen auf. Sofort wandte er sich wieder dem König zu, um weiter zuzuhören, doch ich sah, daß sich seine Hand um den Griff des Ghittawrerschwerts verkrampfte.
    Ein nervöser Adjutant eilte herbei, den Grogor barsch zurechtwies. Wir ließen ausrichten, daß wir eine Meldung für Gafard hätten. Wir hörten Genod gewichtig sagen: »Ich fliege jetzt über die Stadt und sehe mir die Verteidigungsanlagen an. Die verfluchten Zairer haben keine Chance gegen uns, wenn wir aus der Luft angreifen. Aber, bei Goyt, ich muß meine Armee für den Angriff auf Zamu schonen. Und dann erwartet uns Sanurkazz.« Er bewegte heftig die Arme. »Du, Gafard, wirst mich begleiten.«
    Glycas sagte gekränkt: »Ich möchte auch mitfliegen, Majister.«
    »Wenn du unbedingt willst. Dann siehst du endlich, was dich so lange aufgehalten hat.«
    Offensichtlich stand Glycas beim König derzeit nicht in hoher Gunst.
    Während wir darauf warteten, daß die drei ihr Gespräch beendeten, herrschte ringsum das Lärmen und Treiben eines großen Militärlagers. Die bevorstehenden großen Ereignisse schufen eine besondere Spannung. Das Licht der Sonnen schimmerte grell auf jeder Schnalle, jeder Schwertklinge. Wir alle teilten das Gefühl, daß wir Götter waren und uns auf einem Weg bewegten, den Sterbliche nicht betreten konnten.
    Als die drei Anstalten machten, ihr Gespräch zu beenden, sagte Grogor: »Gehen wir zu meinem Herrn.«
    »Ja«, sagte ich, stolperte und stürzte in den Staub.
    Grogor lachte. »Du Onker! Alles in Ordnung, Gadak? Hast du dir etwas gebrochen?«
    »Mein Bein«, antwortete ich. »Bei Iangle! Es sticht, als hätte mich ein Lairgodont gebissen!«
    »Beweg dich nicht, ich hole einen Arzt!«
    Ich hörte die Männer auf der anderen Seite des Vollers. Das Flugboot war ein geräumiges Modell, mit einem offenen Mittelteil und Sitzbänken am Außenrand. Der Flugkörper bestand aus Holzplanken über Holzspanten. Ein einfaches Handelsfahrzeug, in Hamal billig hergestellt und an Genod verkauft. Im Heiligen Viertel von Ruathytu hätte man über dieses Schiff gelacht,

Weitere Kostenlose Bücher