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Krumme Gurken

Krumme Gurken

Titel: Krumme Gurken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Gehirnerschütterung!« Alle Mädchen drehten sich zu Rowdy.
    Er zog aus der Tasche einen Bleistift und sagte: »Ich hab hier irgendwo meinen Radiergummi verloren.« Der Idiot ließ sich auf alle viere nieder und begann, auf dem Straßenbahnboden nach seinem Radiergummi zu suchen. Feigling! Was sollte ich jetzt allein mit den ganzen Mädchen tun?
    »Ich war nicht ohnmächtig!«, wiederholte ich. Fand keinen anderen Satz in meinem brummenden Schädel. Vielleicht hatte ich doch eine Gehirnerschütterung.
    »Ich war auch schon mal ohnmächtig!«, sagte ein Mädchen in einem Minirock über ein paar Beinen, die mir einen neuen Ohnmachtsanfall zu bescheren drohten. »Ein Schwächeanfall!«, fügte sie hinzu.
    Schwächeanfall? Nee, oder?
    »Er war nicht ohnmächtig! «, sagte ein Mädchen. Sicher die Klassenbeste. »Er war bewusstlos!«

    »Ist doch dasselbe!«, sagte eine Klugscheißerin. Sie hockte gleich an der Tür und hielt eine halb leere Colaflasche in der Hand.
    ›Bewusstlos‹ gefiel mir viel besser als ›ohnmächtig‹. Kein Mann möchte ohnmächtig sein. Aber bewusstlos. Mann! Bewusstlos wirst du, wenn du im Kampf gegen ’nen Assassin eins mit dem Schwert übergebraten kriegst. Eine männliche Tat!
    Was ging eigentlich auf dem Boden ab? Rowdy tat so, als suche er weiter nach seinem Ratzefummel. Dann wurde es ihm wohl zu blöd. Er stand auf und holte sein Nintendo aus dem Rucksack.
    »Hast du deinen DS dabei?«, fragte er. »Wir könnten Pokemons tauschen!«
    »Pokemons?« Wir zockten doch seit Jahren keine Pokemon-Spiele mehr. Wollte er damit die Mädels beeindrucken? Mit Pokemons zocken nur Kinder und Mädchen. Nach dem Motto: ›Dein Lippenstift ist super, Heidi! Wollen wir Skorglar gegen Vulpix tauschen?‹
    Doch plötzlich vergaß Rowdy die Pokemons. Er erblickte das Mädchen mit der halb leeren Colaflasche an der Tür. Erstaunlich, dass er das Flaschenhalsloch den vielen nackten Busentälern um uns herum vorzog. Er starrte die Colaflasche an wie ein Ertrinkender den Rettungsring, in der Rechten den DS, in der Linken seinen Bleistift. O Gott! Ich ahnte, was nun kam. Das hatte mir noch gefehlt! Die Colaflasche bannte magnetomagisch Rowdys Blick.
    »Er war bewusstlos!«, sagte noch mal die Klassenbeste. Rowdy ging zu der Klugscheißerin mit der Colaflasche und steckte seinen Bleistift in den Flaschenhals. Die Straßenbahn hielt an. Das Mädchen guckte verdutzt ihre Flasche an, in der jetzt Rowdys Bleistift schwamm.

    »Ja!«, brüllte ich. »Ich war nur bewusstlos!« Und – HOPP, HOPP! – In Riesensprüngen aus der Straßenbahn. Rowdy hinter mir her.
    »Auf Wiedersehen!«, riefen die Mädchen. Wir joggten davon, ohne uns umzugucken.
    »Mann, oh Mann! So viele Chickas in real machen einen nervös! Schlimmer als im Dschungelcamp!«
    »Du bist doch dran gewöhnt!«, sagte Rowdy. »Du hast ’ne Schwester. Und in deiner Klasse gibt’s auch Mädchen.«
    »Nur drei«, sagte ich. »Und die sind so gebaut, dass sie überhaupt keinen nervös machen. Linda ist zu lang, Sandra zu breit und Heidi zu blöd. Sandra macht Kugelstoßen, weil ihre Mutter eine berühmte DDR-Kugelstoßerin war!«
    »Die kenne ich auch!«, sagte Rowdy. »Die isst nur Spiegeleier mit Speck. Zwanzig Stück am Tag! Wieso bist du aber plötzlich so schüchtern? Früher haben wir doch auch mit Mädchen gespielt.«
    »Das stimmt!«, sagte ich. »Ich bin gar nicht so schüchtern. Nur in der letzten Zeit bekomme ich immer ’nen Ständer, wenn ich mit ’nem sexy Mädchen rede. Komisch, oder?«
    »Ich auch!«, sagte Rowdy. »Manchmal hilft es mir, wenn ich irgendwo was reinstecke. Ein Finger in Soße ist das Beste dagegen.«
    »Oder einen Bleistift in ’ne Colaflasche!«
    »Besser als nichts!«, sagte Rowdy. »In der Straßenbahn hat’s keine Soße gegeben. Wenn’s über mich kommt, muss ich irgendwo was reinstecken.«
    »Deswegen hast du also diesen Tick«, sagte ich. »Bei uns zu Hause musst du aber keinen Finger in die Soße stecken. Da macht dich doch kein Mädchen nervös …«
    »Doch!«, sagte Rowdy. »Deine Schwester.«

    »Was??? Meine Schwester? Das ist nicht dein Ernst, oder?« Ich schaute ihn fassungslos an. Hatte fast vergessen, dass sie ein Mädchen ist.
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Und hilft das wirklich?«, fragte ich. »Vielleicht sollte ich das auch mal ausprobieren!«
    »Macht echt Spaß!«, sagte Rowdy.
    »Wir haben halt ein umgekehrtes Erektionsproblem. Die Alten müssen Viagra futtern, um ihn hochzukriegen. Wir

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