Krumme Gurken
seinem Wachstum bis in die Mitte der gaußschen Normalverteilung geschafft hatte. Trotz der leichten Krümmung nach links. Aber auch die bereitete mir keine Probleme mehr. Schon Einstein hatte doch gezeigt, dass alles krumm ist – sogar der Raum in dem wir leben! Etwas anderes
machte mir Sorgen. Im Augenblick des Boxershortsablegens checkte meine Gurke sofort die neue Lage: Dass sie plötzlich ganz nackt war, voll ekschnbereit, mit vier hübschen Mädchen um sich herum, und trotzdem nur schlapp rumhing. Da musste gleich die Pumpe angeschmissen werden! Ohne Befehle von oben abzuwarten! Geistesgegenwärtig ließ ich mich sofort auf meinen Stuhl fallen. Wie kriegte ich das blöde Ding aber runter? Und wann? Zu allem Überfluss legten die Mädels durch den Anblick meines nackten Körpers ermutigt ihre Ringe und Perlen mit schwindelerregender Geschwindigkeit ab. Neben Annas Stuhl lag schon ein hübsches Häufchen süßer Socken und ihre Füße wurden zunehmend kleiner. Das alles wollte mein Schwengel sehen und reckte seinen Kopf hoch. Zum Glück lag zwischen ihm und den Mädchen die Tischplatte. »Wer rückt ständig den Tisch rum?«, fragte Anna.
»Ein Geist«, sagte ich cool, bückte mich zur Sicherheit aber etwas vor, damit mein Ständer den Tisch nicht ganz wegschob.
»Wir können aufhören«, sagte Katja plötzlich. »Benn hat verloren! Er ist schon nackt!«
»Benn hat noch meine Mütze an«, sagte Mia.
»Scheiße!«, sagte ich. Die hab ich ganz vergessen. Statt Mias Mütze abzulegen, war ich gleich aus meiner Unterhose geschlüpft, ich Idiot! Jetzt hockte ich nackt da, nur in ’ner Mütze mit Bommel aufm Kopf. Wir mussten weiterspielen. Die Flasche ließ mich einige Runden in Ruhe. Nur mein Yogi nicht! Gott sei Dank hatte ich jetzt einen Käfig für ihn. Als die Mädels mit dem Ausziehen von Mias oberster Jacke beschäftigt waren, hatte ich mir Mias Mütze unauffällig vom Kopf gezogen und sie über meine stehende Gurke gestülpt. Vielleicht würde sie, wieder angezogen, zusammenklappen.
»Wo ist deine Mütze?«, fragte plötzlich Katja.
»Eeh?«
»Er schummelt!«, brüllte Anna, packte meine Kleider, lief zum Fenster und haute sie hinaus. Ja! Wahnsinn! Nach diesem Schock klappte meine Gurke sofort zusammen und ließ Mias Mütze mit Bommel zu Boden fallen. Anna! Liebst du mich nicht? Mann! Was jetzt? Ich konnte doch nicht so nackt durchs Mädcheninternat laufen! Wenn mich da jemand erwischte, würde ich eine schöne Biographie verpasst bekommen: der Oberspanner!
»Ich kann dir mein Sommerkleid leihen«, sagte die XXL-Mia. »Da müsstest du reinpassen!«
»Und ob!«, sagte Anna.
Ich schlüpfte in Mias Blumenkleid. »Kann jemand von euch abchecken, ob die Luft rein ist?«, fragte ich.
»Du hast doch gesagt, dass du unsichtbar bist!«, ätzte Emma. »Hi, hi, hi …«
»Wir gucken«, lallte Mia. Auch Katja stand auf. Voll besoffen rissen sie die Tür auf und machten im Gang Radau, als ob Dschingiskhan das Mädcheninternat im Sturm genommen hätte. Ich rief sie zurück und schlüpfte besser allein in den Gang. Die Tür hinter mir ging aber noch mal auf. Anna! Sie umarmte mich und klebte mir einen schnellen Kuss auf die Lippen. »Nicht vergessen, was du mir versprochen hast«, flüsterte sie. »Am Donnerstag kommst du und gibst mir den Kuss von allein. Vor den Mädchen!«
»Sollen wir’s morgen im Wald nicht trainieren?«, fragte ich cremig. Irgendwie hatten aus mir die Blumenkleider einen echten Draufgänger gemacht. Doch die Tür ging wieder zu. Ich wartete noch ein Weilchen – damit ich da war, sollte mir noch jemand auf den Weg einen Kuss mitgeben
wollen, aber niemand tauchte mehr auf. Dunkel und Stille. Und ich. Ein Mann! Um ein Uhr nachts im Flur des Mädcheninternats, in einem mit Blumen vollgeschwultem Kleid, ohne etwas drunter zu tragen.
Ein Pechvogel war ich schon, doch manchmal – wenn ich in meinem Pech rumwühlte, kam auch etwas Glück zum Vorschein. Wie jetzt! Die Verbindungstür hatte ich nicht zugesperrt. Das wäre ganz blöd gewesen, denn der Schlüssel lag in meiner Hose draußen im Garten. Als ich in unsere Hausmeisterwohnung hineinschlüpfte, war ich so glücklich wie noch nie. Bis ich die Tür meines Zimmers aufmachte. Auf meinem Bett hockte – … Vati! Wieder mal stand sexuelle Aufklärung an. Diesmal über Transvestiten. Im breitesten Sächsisch. Zum Glück hatte ich mich mit dem Whiskey doch zurückgehalten. Über Alkoholismus mussten wir nicht reden. Nach seinem Vortrag
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