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Krumme Gurken

Krumme Gurken

Titel: Krumme Gurken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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hin!«
    »Ihr habt jede drei Hosen an?«, fragte ich fassungslos.
    »Ich habe nur eine Hose an«, sagte Mia. »Drüber nur das Kleid!«
    »Ich hab nur die Jeans und das T-Shirt an«, sagte ich. »Und ihr seid ausgerüstet wie für den Walfang!«
    »Hab dich nicht so!« Katja klopfte auf den Stuhl neben ihr.
    »Mein Papa sagt, dass ein Mann sich immer wie ein Gentleman betragen sollte«, sagte Anna und schluckte. Der Whiskey machte jetzt Radau im Untergrund.
    Mia reichte mir eine Mütze mit Bommel. »Die kannst du anziehen«, sagte sie. »Ich hab zwei!«
    »Verräterin!«, zischte Anna.
    »Kannst du mir auch ein paar Hosen leihen?«, fragte ich Mia. »Wenn du nur eine anhast.«
    »Die anderen Hosen sind in der Wäsche«, sagte sie.
    Scheiß drauf!, dachte ich mir. Dann zeigte ich halt den bayrischen Perlhühnern, wie der Hahn aus Dresden sein Kikeriki kräht! Ich nackt – sie angezogen! Befürchten musste ich nichts, oder? Einen Ständer würde ich so schön ausgepieselt und nach meiner brutalen voll ungesund selbstbewussten Hamstergeschichte sicher nicht kriegen. Die Mädels waren sowieso nicht nackt zu bekommen, falls wir das Flaschendrehen nicht zwei Wochen lang zockten. Sollte sich das Stehaufmännchen trotzdem gegen das Gesetz
der Schwerkraft durchsetzen wollen, hockte ich sowieso am Tisch. Keine würde meinen Gömböc sehen. Und Mann! Ich konnte auch Glück im Spiel haben. Pech in der Liebe hatte ich genug! Wenn ich nur dran dachte, dass Anna, die mit mir ging, mir bis jetzt noch keinen einzigen mickrigen Kuss gegeben hatte. Anna lachte mich an, ich stülpte mir Mias Mütze über den Schädel und hockte mich hin.
    Und tatsächlich schien’s mit dem Pech in der Liebe zu stimmen: In den ersten acht Runden zeigte die Flasche kein einziges Mal auf mich: Mia hatte schon zwei ihrer sechs Ringe und zwei Jacken abgelegt, Katja ihren Ohrring und die Mütze, Emma ihre Pelzjacke … na ja, zuerst hatte Emma eine Glasperle aus ihrer Perlenkette gelüpft, aber dagegen protestierten sogar die Mädchen und Emma zog ihre Pelzjacke aus.
    »Hier ist’s sowieso sauheiß«, sagte sie. Im Vergleich zu den anderen Mädels sah sie in ihrer Jeans mit den Bermudas drüber und in ihren zwei Pullis und der Mütze schon fast ausgezogen aus. Auch wenn ich nicht wusste, was sie alles unter den Pullis trug. Vielleicht hatte sie alle ihre BHs an? Hey! Wie viele BHs hat ein Mädchen überhaupt? Als Junge kommst du ja locker mit einem Paar Boxershorts aus…
    Mit Glanz in den Augen zockten wir das Flaschendrehen. Das königliche Spiel! Die Krönung brach auch langsam an: Meine Königin Anna musste was ablegen. Der Flaschenhals hatte sie mitten im Lachen erwischt wie ein Heckenschütze. Mit Verzweiflung in den Augen kickte Anna eine ihrer Sandalen in die Ecke. In Gedanken sprach ich ihr Mut zu: Kopf hoch, Göttin! Die zehn Paar Socken kannst du bis in die Morgenstunden wie Zwiebelschichten runterschälen. Sollte ich dir etwas von meinem Glück abbröseln, Liebste? Doch
das Glück ist ein untreues Luder. Anna drehte die Flasche, und das blöde Ding zeigte auf mich. Hätte in den Flaschenhals beißen können. Klar zog ich zuerst meine linke Socke aus. Doch nach ein paar weiteren Runden hockte ich nur in meinen Boxershorts und dem T-Shirt da. Aber auch von dem befreite mich Katja gleich. Plötzlich schien die Flasche die Kompassnadel zu spielen und ich den Nordpol. In der nächsten Runde waren die Boxershorts dran! Ich wollte sie unter dem Tisch ausziehen, da fingen die Bestien aber an zu motzen: »Zeigen!«
    »Mein Papa sagt, ein Mann sollte sich nie für etwas schämen, was er tut«, sagte Anna. Langsam ging mir ihr Papa echt auf den Sack. Dann besser zwanzig Vatis mit üblem sächsischem Dialekt als einen solchen Wichtigtuer. Wohl machte aber erst ein kleiner Makel die Frauen richtig schön. Annas Makel hieß »Papa«.
    »Wir müssen doch sehen, ob du nicht schummelst!«
    »He?« Egal! Bis jetzt hatte sich meine Gurke zum Glück ganz vorbildlich verhalten. Meditierte kopfüber vor sich hin, keinen Bock auf irgendwelche Aufstände, ganz schön zahm der alte Revoluzzer! Voll vorzeigbar! Einen normalen Hänger kannten die Mädels aus dem Biologieunterricht sicher zur genüge. Meiner würde sie auch nicht mehr überraschen, oder? Ich stand auf und zog die Unterhose runter.
    »Ist dir kalt, Bennie?«, fragte Emma. Kalt ließ mich aber nur ihr männerfeindlicher Spruch. Ich kannte schon die Statistiken im Netz und wusste, dass es mein Schwanz in

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