Krumme Gurken
vollgekotzt!‹
Zum Glück erblickte Onkel Albert unweit von uns den Schießstand mit unseren Frauen davor. Gleich stelzte er hin. ›Gib die Flinte her!‹, brüllte er, krallte sich von dem Schießstandbesitzer eine Luftflinte und fing an, in die Stofftiere am oberen Regalfach des Schießstandes zu ballern, bis die Fetzen flogen! Die Schießstandleute rissen dem Onkel die Waffe wieder aus den Händen und nötigten ihn, die getroffenen Kuscheltiere zu bezahlen.
›Arschlöcher!‹, brüllte Onkel Albert, als wir ihn von der Schießbude wegzerrten. ›Ihr habt bei den Flinten die Läufe gebogen! Ich zeige euch gleich eine richtige Flinte! Meinen Bärentöter!‹ Plötzlich entriss er sich uns aber und torkelte zu einem Stand mit aufgeblasenen Luftballons. Er kaufte alle.
›Zu Hause machen wir einen Schießwettbewerb!‹, sagte er. ›Wer die meisten Ballons trifft, der ist der Kirmesschützenkönig. ‹ Mit zwanzig Luftballons an Fäden lief er vor uns, hin und wieder sprang er hoch und brüllte ununterbrochen: ›Ich kann fliegen!‹
Zurück im Haus von Bebbls Eltern, trennten sich die Geschlechter wieder. Männer ins Wohnzimmer, Frauen in die Küche. Da der Hamster zu den Männern zählte, blieb er bei uns. Das Kerlchen hatte vor Freude gequiekt, als es uns wieder erblickte.
›Ein Held!‹, sagte ich. ›Der einzige Hamster auf der Welt, der mit einem Fallschirm gesprungen ist.‹
Bebbl musste noch mal erzählen, wie er den Hamster an einem kleinen Fallschirm aus dem neunten Stock runterspringen ließ.
›Leider hat uns Sandy den Fallschirm weggenommen‹, sagte Bebbl zum Schluss traurig. ›Die Nachbarn haben gepetzt !‹
›Frauen verstehen nicht die Lust des Mannes am Fliegen! ‹, lallte Onkel Albert. ›Wozu ein Fallschirm? Wir haben die Scheißluftballons!‹
›Super Idee!‹, sagte Bebbl. Wir banden ein Stoffband um den Rumpf des Hamsters, befestigten dran die Fäden von sechs Luftballons und gleich hatte Dudi sein Luftschiff. Er zögerte keine Sekunde mehr, stieß sich mit den Hinterbeinen von der Tischplatte ab und schon schwebte er einen halben Meter über dem Tisch, fiel langsam runter, doch wieder – HOPP! und HOPP! – hoch und runter, wie ein Raumfahrer im schwerelosen Raum hüpfte der Hamster über den Tisch, er gönnte sich keine Ruhe, immer, wenn er auf der Tischplatte landete, stieß er sich gleich wieder ab.
›Er mag das!‹, brüllte Onkel Albert. Und gerade da flog die Wohnzimmertür auf und der Durchzug trieb den Hamster noch höher und zum Fenster hinaus. ›Dudi!‹, kreischte Sandy in der Tür.
›Keine Angst, Mädchen!‹, brüllte Onkel Albert. ›Den hole ich schon runter! Ein paar Luftballons treffe ich immer! ‹ Er packte seinen Bärentöter, hüpfte plötzlich flink wie Old Shatterhand zum Fenster, zielte, und bevor wir es verhindern konnten, ballerte er los. Und das war auch das unverdiente Ende des heldenhaften Fliegers und Fallschirmspringers Dudi. Onkel Alberts Bärentöter machte aus Dudi Dünger für die Nachbargärten. Die sechs bunten Luftballons stiegen jetzt allein hoch gen Himmel, als wollten sie dem Hamsterhelden noch die letzte Ehre erweisen.
Die Frauen zerhackten Alberts Flinte im Hof mit einer Axt …«
»…und zeigten sich somit als die einzigen mit Vernunft begabten Wesen im ganzen Haus«, sagte Katja.
»So ist es!«, schloss ich meine Erzählung.
»Ist Dudi jetzt echt tot?«, fragte Emma traurig. Die Amazone hatte auch ihre Schwächen.
»Ja!«, sagte ich. »Sascha musste den Hamster virtuell aus dem Verkehr ziehen!«
Auch während meiner Erzählung hatte Katja fleißig unsere Gläser gefüllt. Die Whiskey-Flasche zog voll die Diät durch und nahm heftig ab. Mia hatte angefangen, den Mädchen über unseren Dresdenausflug zu erzählen: »Sascha Guddimar ließ Bennie auch vortragen. Er ist dort voll gut angekommen.«
»Mann! Bennie!«, sagte Emma. »Und ich habe echt gedacht, dass du ein Schaumschläger bist! Ein Angeber!«
»Ich wusste gleich, dass Benn kein Betrüger ist«, sagte Anna. »Mein Papa sagt…«
»… der Schein trügt«, sagte Katja etwas lallend.
»Nehmen wir Benn am Mittwoch zu der Tanzparty mit?«, fragte Anna.
»Bennie will nicht«, sagte Emma. »Dabei haben wir so schön Händchen gehalten, ge, Bennie?« Der Schnaps hatte ihr ganz schön die Zunge gelöst. Anna guckte mich streng an. Verdammt! Ich untreuer Schuft! Doch zum Glück haben sie darüber gleich die Tanzparty am Mittwoch vergessen.
»Wir sollten
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