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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Sache weiter überzeugen zu wollen. Der Lordmaster war ungemein stur und unnachgiebig, wenn es um Master Chromlion ging. Es war klüger, nicht auf den Wunsch zu beharren. Außerdem konnte er Madhrab verstehen, der befürchten musste, womöglich einen Axthieb aus den eigenen Reihen zwischen die Schultern zu bekommen, während er sich auf den wahren Feind konzentrierte.
    Boijakmar rief Chromlion ins Zelt des Lordmasters. Dieser war außer sich und wollte auf Madhrab losgehen, als ihm der hohe Vater Madhrabs Entscheidung eröffnete. Doch Boijakmar hielt ihn mit einer erstaunlichen Leichtigkeit zurück und bugsierte ihn mit Gewalt aus dem Zelt hinaus. Der hohe Vater drehte sich zum Abschied noch einmal um und rief Madhrab zu: »Ich werde mit Chromlion sofort zurück zum Haus des Vaters aufbrechen. Du wirst es zwar nicht brauchen, dessen bin ich mir sicher, aber … schaden kann es auch nicht. Ich wünsche dir Glück, mein Sohn. Kehre siegreich zu uns zurück. Dann werde ich dir in meiner letzten offiziellen Handlung als Würdenträger den Eid abnehmen. Denke an das Band der Orna und der Bewahrer, darin liegt deine wahre Bestimmung.«
    Madhrab nickte und sah den beiden Bewahrern gedankenverloren nach.

K AMPF UM L EBEN
    E lischa hatte ganze Arbeit geleistet, soweit man bei Sapius’ Zustand überhaupt davon sprechen konnte. Das steigende Fieber des Saijkalsan bereitete ihr Sorgen. Sie hatte ihm ein Mittel gegen das Nervengift der Fjoll-Spinne verabreicht, nachdem ihr Drolatol ausführlich von den bedrückenden Ereignissen der vergangenen Nacht und den vergifteten Klingen der Rachuren berichtet hatte. Doch das Fieber war trotzdem noch nicht gesunken. Sapius hatte immer wieder kurze Wachphasen, in denen er wirres Zeug von sich gab und von einem gesichtslosen Wanderer sprach. Elischa hatte versucht, den Saijkalsan zu erreichen, wenn er aus seinen Fieberträumen erwachte, was ihr bislang jedoch nicht gelungen war. Nun musste er ihr helfen, denn sie war mit ihren Fähigkeiten am Ende angelangt. Er konnte sich wohl nur noch selbst heilen, indem er seine Möglichkeiten und den Zugang zu den Saijkalrae nutzte.
    Hinter Elischa saßen Renlasol und Pruhnlok, die ein süßlich riechendes getrocknetes Kraut rauchten, welches sie in ein Stück unbeschriebenes Pergament eingerollt hatten. Elischa hatte den unangenehmen Geruch, der undefinierbar irgendwo zwischen Pferdeäpfeln und einer aufdringlich süß duftenden Blume anzusiedeln war, bereits wahrgenommen.
    »Ihr solltet das verdammte Zeug lieber nicht rauchen«, sagte sie beiläufig zu Renlasol und Pruhnlok, ohne ihre Aufmerksamkeit von dem schwer verletzten Sapius abzuwenden, »das ist nicht gut für euch. Es macht euch krank, lässt euch schneller altern, vernebelt euren Geist, macht abhängig und stürzt euch auf Dauer in die Armut. Ich habe schon viele Abhängige gesehen, die deswegen in der Gosse von Tut-El-Baya gelandet sind. Bedauernswerte Geschöpfe ohne einen Funken Hoffnung auf eine Rückkehr in die Gesellschaft der Klan. Es gibt kein Heilmittel gegen die Sucht und die Wirkungen des Krautes. Nicht einmal wir Orna können helfen, wenn die durch das Kraut ausgelösten Krankheiten ausgebrochen sind. Wo habt ihr das Zeug überhaupt her?«
    Renlasol fühlte sich ertappt und wurde puterrot im Gesicht, während Pruhnlok Elischas Bemerkung lediglich mit einer abfälligen Handbewegung als unbedeutend abtat und provozierend einen besonders tiefen Zug des brennenden Krautes inhalierte, nur um danach den Rauch demonstrativ in ihre Richtung zu blasen.
    »Ein Händler war in den letzten Tagen in der Gegend des Lagers und hat es uns unter der Hand verkauft. Sein Name war … ich weiß nicht mehr genau. Er nannte sich Jaffa, glaube ich, oder so ähnlich.« Renlasol fühlte sich auf seltsame Weise genötigt, der Orna offen und ehrlich zu antworten.
    Yilassa hatte mit einem Ohr zugehört und gesellte sich zu der Gruppe. »Jafdabh, meintest du wohl, Renlasol«, sagte sie mit einer gewissen Verachtung in der Stimme. »Sein Name ist Jafdabh, ein schwerreicher Todeshändler aus Tut-El-Baya, der seine einträglichen, aber meist verbotenen Geschäfte mit Waffen, allerlei Drogen, Frauen und Sklaven treibt. Ein schmieriger Geselle, wenn ihr mich fragt. Ihr solltet wirklich keinen Umgang mit ihm pflegen und in Zukunft einen weiten Bogen um ihn machen. Er scheut kein Risiko. Der Krieg und der Tod sind sein Geschäft. Jafdabh ist immer dort anzutreffen, wo es anderen Händlern zu heiß wird. Wenn

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