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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Nahrung entzogen wurde. Wasser war wirkungslos gegen das Haijarda und verstärkte dessen Wirkung nur noch.
    Das Rezept zur Herstellung des blauen Feuers war streng geheim und wurde von den zu den Praistern gehörenden Alchimisten in den Tempelgebäuden der Glaubensgemeinschaft in Tut-El-Baya streng gehütet. Kurz hinter den Gräben steckten neben großen, randvoll mit vorbereiteten Pfeilen gefüllten Köchern, für jeweils drei Bogenschützen bereits entzündete Fackeln im Boden.
    Hinter den Reihen der Bogenschützen wiederum waren einige schwere, beeindruckende Wurfmaschinen unterschiedlicher Bauweise aufgebaut worden. Fünf hölzerne Maschinen mit unterschiedlich langen Verstrebungen, an deren längeren Armen – bei dreien Wurfschlaufen, bei zweien große, mit Eisen beschlagene Holzeimer – und an deren kürzeren Armen Vorrichtungen zur Befestigung schwerer Gegenstände angebracht waren. Die Maschinen wiesen eine erstaunlich hohe Treffsicherheit auf.
    Vier große Pfeilgeschütze aus vorgespanntem Rosshaar bestehenden, bis zum Zerreißen eingedrehten Torsionsfedern, standen links und rechts neben den Schlaufenwerfern.
    Die schweren Katapulte, immerhin zehn an der Zahl, mit der größten Reichweite aller Wurfmaschinen waren in den letzten Reihen befestigt worden.
    Die Klan hatten emsig Material zusammengetragen und für den anfänglichen Beschuss bereitgestellt. Schwere Steine, mit scharfen Klingen präparierte Hölzer, mit Kot aus den Latrinen des Lagers oder mit Haijarda gefüllte Fässer und sogar große Körbe mit wilden Jayvas, in denen es gefährlich wild und dunkel brummte und summte.
    Die Jayvas waren daumengroße, Schwarz-rot gestreifte, in großen Völkern räuberisch lebende, geflügelte Waldinsekten, deren Giftstachel und wilde Angriffe bei allen auf Ell beheimateten Völkern gleichermaßen gefürchtet waren. Wehe, wenn die Jayvas gereizt und losgelassen wurden. Ihre Stiche waren äußerst schmerzhaft und führten zu lang anhaltenden, großen Schwellungen bis hin zu teilweisen Lähmungen an den betroffenen Körperteilen. Mehr als drei Stiche einer Jayva konnten selbst für einen Rachuren tödlich sein.
    Die Aufgabe der Wurfmaschinen war es, die Reihen der Rachuren, so gut es ging, durch schweren Dauerbeschuss gleich zu Beginn nachhaltig zu dezimieren. Im weiteren Verlauf der Schlacht würden die Wurfmaschinen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr ohne Verluste in den eigenen Reihen eingesetzt werden können. Sie waren daher nur für die Eröffnungsphase der Schlacht bis zum Übergang in den Nahkampf mit dem Feind vorgesehen. Die Klan hegten die Hoffnung, den Rachuren so den ersten Angriffsschwung nehmen zu können.
    Nachdem die Bogenschützen ihre ersten Pfeile verschossen haben würden, sollte der Kampf von einer kleinen Schar von einhundert Kriegerinnen eröffnet werden, die sich freiwillig für dieses Kommando gemeldet hatten. Sie trugen graue, abgewetzte Lederrüstungen, leichtes Schuhwerk und über ihre Gesichter hatten sie groteske Holzmasken gestülpt. Nur die Augen waren dahinter zu erkennen.
    Auf Brust und Rücken hatten sie große Säcke aus Leinenstoff umgeschnallt, die bis oben hin mit Haijarda angefüllt waren. In einer Hand trugen sie brennende Fackeln. Die schweigenden Frauen hatten sich in einer Reihe aufgestellt und zwischen sich einen jeweils gebührenden Abstand gelassen. Sobald Madhrab das Zeichen zum Angriff gab, würden sie loslaufen, geradewegs auf die ersten Reihen der Rachuren zurennen, kurz vor dem Auftreffen die umgeschnallten Säcke entzünden und sich dann sofort gegen den Feind werfen. Die Menge an Haijarda in den Tragesäcken der Frauen würde ausreichen, um eine stärkere Brandexplosion zu verursachen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mehrere der sich in unmittelbarer Nähe aufhaltenden Krieger der Rachuren mit in den sicheren Flammentod reißen würde.
    Die Frauen hegten einen tief verwurzelten Hass gegen die Rachuren und insbesondere deren Anführer Grimmgour. Viele hatten ihr Heim, ihre Kinder oder sehr häufig die ganze Familie verloren und waren oft selbst Opfer der während der Invasion andauernd vorkommenden Schändungen und Vergewaltigungen durch den Feind geworden. Auch wenn sie der Sklaverei noch einmal knapp entgangen waren, war ihr Leben durch den Eroberungsfeldzug des Feindes zerstört worden. Und so hatten sie sich bewusst für dieses Todeskommando gemeldet, mit ihrem Leben zuvor bereits abgeschlossen und waren mehr als nur gewillt, den ersten Schlag

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