Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
Vom Netzwerk:
gemeint. Ich freue mich und bin wirklich erleichtert. Eine sehr große Gefahr ist gebannt. Keinen weiteren Ton brächte ich mehr heraus.«
    Elischa schenkte Sapius nun ebenfalls ein schiefes Lächeln. »Das ist auch besser so. Euer fürchterliches Gegröle hätte ich keine Sardas lang mehr ertragen. Mein Kopf drohte zu platzen.«
    »Vielen Dank, sehr freundlich von Euch«, antwortete Sapius sichtlich gekränkt im Flüsterton.
    »Seht!«, rief Drolatol plötzlich Elischa zu und deutete mit fliegenden Fingern auf den Fluss. Seine Stimme überschlug sich beinahe. »Die Rachuren sind durchgebrochen!«
    Gwantharab hatte den Meisterschützen zusammen mit Zyagral und einigen anderen Kameraden zum Schutz der Verwundeten, der Orna und des Saijkalsan eingeteilt. Entsetzt starrten Elischa und Sapius in die Richtung, die Drolatol ihnen gezeigt hatte, während dieser bereits in unglaublich schneller Abfolge die ersten punktgenauen Treffer landete. Jeder Schuss aus seinem Bogen saß.
    Tatsächlich, eine große Einheit Rachuren hatte sich an einer empfindlichen Flanke auf der linken Seite des Tareinakorach gegen die bis zuletzt heftig Widerstand leistenden Klankrieger durchgesetzt. Sie hatten ihre Gegner, Männer wie Frauen, niedergemetzelt und stürmten nun mit großem Gebrüll auf das Lager der Verwundeten zu. Die Sonnenreiter waren zu weit weg, um die Lücke wieder schnell zu schließen. Außerdem wurden ihre Kräfte an anderer Stelle gebraucht, an der die Rachuren ebenfalls die Oberhand zu gewinnen drohten.
    »Sapius, es sind zu viele. Drolatol wird die Rachuren alleine mit seinen Kameraden nicht aufhalten können. Sie werden uns überrennen. Was sollen wir tun?« Elischa hatte ihren Kampfstab mit flinken Händen aus der Halterung und von den Schnüren gelöst und schwang ihn bereits bedrohlich über ihrem Kopf. Sie war bereit, im Kampf zu sterben. Ihr Leben wollte sie allerdings teuer verteidigen.
    Sapius trat den anstürmenden Rachuren entschlossen entgegen. Seine Augen verengten sich zu schmalen Sehschlitzen. Dieses Mal würde er sich nicht auseinandernehmen lassen wie tags zuvor bei der Flussüberquerung. Nun sollten sie ihn kennenlernen und seine Macht zu spüren bekommen.
    »Was habt Ihr vor, seid Ihr verrückt geworden? Sie werden Euch in Stücke reißen«, hörte er Elischa hinter sich rufen.
    Sapius wurde angesichts der vernünftig klingenden Worte Elischas einen Moment lang unsicher, zweifelte an sich selbst und seinen neu gewonnenen Fähigkeiten. Er blieb zögernd stehen. Was, wenn er alles nur geträumt hatte? Dann wären er und Elischa ein für allemal verloren. Nein, es war nicht nur ein Traum gewesen. Den Beweis hielt er deutlich spürbar in seinen Händen. Der vibrierende Stab aus dem Holz des Farghlafat. Reine, unbeschränkte, freie Magie.
    Sapius schüttelte sich und schritt weiter voran. Seine Hände prickelten vor magischer Energie. Im nächsten Augenblick umgab ihn ein kalt schimmerndes blaues Licht, das sich am Stab des Farghlafat fortsetzte und schließlich gleißend weiße Blitze aus dem Stab auf die Gegner verschoss.
    Tsairu kam rasch und verdunkelte den Mittag mit ihrem Rot.
    Sapius’ Blitzgewitter durchbrach knisternd und krachend die rote Dunkelheit und blendete Freund wie Feind gleichermaßen. Jedem Blitz folgte ein tiefes Grollen wie das Donnern bei einem schweren Sommergewitter. Dort wo die Blitze einschlugen, gefroren Stein, Wasser, Pflanzen und getroffene Rachuren durch und durch zu Eis. Die Rachuren erstarrten noch in ihrer letzten Angriffsbewegung. Auf eine Reihe von Blitzen folgte eine dröhnende Schallwelle, die über das Ufer des Rayhin fegte, das Wasser auftürmte und die zuvor zu Eis erstarrten Krieger in viele tausend kleine Stücke zerbrechen ließ.
    Drolatol rieb sich verwundert die Augen. Ein magisches Spektakel ohnegleichen spielte sich vor ihm ab. Elischa stand mit offenem Mund einige Meter hinter Sapius. Es hatte ihr vor Staunen die Sprache verschlagen.
    Der Magier hörte und sah nichts mehr anderes. Eingehüllt in das kalte Licht schmetterte er unzählige Blitze – mal gleichzeitig, mal einzeln – und Schallwelle um Schallwelle auf die Feinde der Klan. Sapius verhinderte den Durchbruch sozusagen im Alleingang. Als die das Ufer stürmenden Rachuren erledigt waren, brach er erschöpft zusammen und blieb schwer atmend liegen.
    Elischa eilte dem Magier sofort zur Hilfe. »Was ist geschehen? Seid Ihr verletzt?«, fragte sie noch sichtlich beeindruckt von der soeben erlebten

Weitere Kostenlose Bücher