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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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angreifenden Chimärenkriegern bedrängt.
    Die Mittagsdämmerung wurde von strahlendem Sonnenschein abgelöst und gab ein Bild des Schreckens frei. Tod und Verstümmelung waren allgegenwärtig auf dem gesamten Schlachtfeld. Elischa hatte recht behalten. Ein Krieg brachte keine Helden hervor, sondern lediglich Opfer. Sie alle waren inzwischen zu Opfern geworden, die sich von den Kämpfen treiben ließen, nur noch um ihr nacktes Überleben kämpften. Was war ein Sieg noch wert? War der Preis, den sie bezahlten, am Ende nicht zu hoch? Selbst wenn sie die Rachuren tatsächlich vernichtend schlagen sollten – danach sah es in ihrer aktuellen Lage beileibe nicht aus –, wäre die Freude darüber mehr als getrübt. Zu viele ihrer treuen Gefährten waren bereits gefallen und bis zum bitteren Ende der Schlacht würden – wenn überhaupt – nur wenige von ihnen übrig bleiben. Schon bis zum Eintreffen der Tsairu waren nahezu die Hälfte der zur Schlacht angetretenen Klankrieger gefallen. Gut einhunderttausend Männer und Frauen hatten bisher ihr Leben gelassen. Viele tausend weitere Krieger waren verwundet.
    Wesentlich stärker als noch zuvor brannten die Sonnen nun auf das Schlachtfeld und erhitzten die Kämpfer zusätzlich.
    »Wir werden es nicht schaffen«, keuchte Gwantharab schwerfällig. Seine ausgetrocknete Kehle brannte. Sie hatten keine Gelegenheit, zwischendurch einen Schluck Wasser zu trinken. Jede Ablenkung, jede Unaufmerksamkeit, und sei sie auch noch so klein, konnte den sofortigen Tod bedeuten.
    »Doch, das werden wir. Es ist nicht mehr weit. Ich kann den Lordmaster dort oben vor uns bereits sehen. Wir werden den zugezogenen Riegel der Rachuren durchbrechen«, erwiderte Renlasol entschieden.
    »Ich bewundere deinen Mut und deinen ungebrochenen Willen, Soldat. Du wirst es weit bringen und bist bestimmt eines Tages ein gutes Vorbild und ein noch besserer Anführer für deine Krieger. Na dann los. Erledigen wir die Bastarde einfach, die sich zwischen uns und Madhrab gestellt haben«, antwortete Gwantharab.
    Renlasol fühlte sich geschmeichelt. Wenn es denn nur so einfach wäre. Gemeinsam stürzten sie sich ihren Feinden mit wildem Geschrei entgegen.
    Tatsächlich, der Bewahrer war trotz des heillosen Durcheinanders und trotz der vor ihnen stehenden, sich für einen weiteren Angriff neu formierenden Kampfreihen der Rachuren zu sehen. Gwantharab traute seinen Augen kaum. Der Lordmaster saß mit angezogenen Knien vor einem Haufen Todsängern mit durchgeschnittenen Hälsen und schien auf irgendetwas zu warten.
    »Was macht Madhrab denn da?«, schrie Yilassa entgeistert.
    »Nichts. So wie es aussieht, beobachtet er unseren Kampf und wartet auf den Ausgang der Schlacht.« Gwantharab war sichtlich irritiert.
    »Nein.« Renlasol hörte sich verärgert an. Er wusste, dass sein Herr nicht einfach nur abwartend und untätig dasaß. »Sein Tarsalla hat all seine Kräfte aufgebraucht. Madhrab muss warten, bis sich seine Kräfte wieder einigermaßen eingestellt haben, sonst stirbt er.«
    Gwantharab stieß sein Schwert in den Rücken eines Rachuren, der vor ihm und Renlasol gestrauchelt war und gerade versucht hatte, wieder aufzustehen. »Aye, das war dumm von mir. Ich vergaß die Wirkung des Tarsalla im Eifer unseres Gefechts«, entschuldigte sich der Kaptan.
    Er sah zu Yilassa hinüber, seine Augen weiteten sich vor Schreck. Er wollte sie warnen, doch es war bereits zu spät. »Nein! Pass auf!«, schrie er verzweifelt.
    Yilassa hatte den heranrauschenden Speer, der sie hart zu Boden warf, zu spät gesehen. Der Speer hatte ihre Rüstung und die Wattierung an einer schwachen Stelle an der Seite durchschlagen und war knapp über ihrer Hüfte in ihren Leib eingedrungen und dort stecken geblieben.
    »Lasst mich einfach hier liegen … verdammt … es tut so weh … seht zu, dass ihr zu Madhrab aufschließt. Ah, verflucht … ich bin am Ende... ich … ich kann nicht mehr«, stöhnte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    Einige der Kampfgefährten hatten sich sofort schützend im Kreis um ihren weiblichen Kaptan gestellt, als sie verletzt zu Boden gegangen war.
    »Kommt nicht in Frage! Wenn ein alter Knochen wie ich, verletzt bis zum Umfallen, weiterkämpfen kann, dann kannst du als junges Ding das allemal. Aufgeben gibt es nicht. Wir kämpfen bis zum letzten Atemzug. Wenn wir sterben, sterben wir gemeinsam. Nonjal! Hilf ihr«, entrüstete sich Gwantharab.
    Nonjal machte sich mithilfe vier weiterer Kampfgefährten von einem Gegner

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