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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Knochen gehauen hatte. Er wurde ihrer daher schnell überdrüssig. Unzählige Pfeile spickten seinen Körper vorne wie hinten wie ein Nadelkissen. Sie waren höchstens wie lästige Mückenstiche für Grimmgour, störten ihn nur geringfügig. Er zog die Pfeile wieder heraus und zerbrach sie zwischen zwei Fingern.
    Freund wie Feind wurden mit kräftig rudernden Armbewegungen beiseite geschoben, während er zu seinem ursprünglichen Platz zurückkehrte, um den weiteren Verlauf der Schlacht zu beobachten und auf die Ankunft des Bewahrers zu warten. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie hier aufeinandertreffen würden.
    Nachdem Tsairu den Sonnenstrahlen gewichen war und die Sonnen von Kryson am Nachmittag gnadenlos auf das Schlachtfeld brannten, fühlte der Lordmaster seine Kräfte ganz allmählich wieder zurückkehren. Ungeduldig hatte er darauf gewartet, war zur Untätigkeit verdammt gewesen und hatte zusehen müssen, wie viele seiner Krieger durch die Hand des Feindes gefallen waren. Das Warten war ihm endlos erschienen und hätte ihn beinahe verrückt gemacht. Immer wieder war es ihm heiß und kalt geworden, immer wieder hatte es ihm das Herz zerrissen, wenn einer seiner Kameraden fiel. Noch bereitete es ihm Schwierigkeiten, aufzustehen und er stützte sich daher auf sein Schwert Solatar, um auf die Beine zu kommen. Schwindel überkam ihn, die Bilder vor seinen Augen schienen sich zu drehen. Der Lordmaster stand für eine Weile schwankend auf wackeligen Beinen und suchte nach Orientierung. Mental gegen das Schwindelgefühl ankämpfend, verschwand es endlich wieder. Madhrab setzte sich im Laufschritt in Bewegung, um Gwantharab und Yilassa aus ihrer Misere zu befreien.
    Der Lordmaster war zurück. Die Zeit der Rache war gekommen.
    Die Rachurenkrieger hatten sich in Erwartung der von Yilassa und Gwantharab angeführten feindlichen Klantruppen nach vorne ausgerichtet. Sie sahen daher den Bewahrer nicht kommen, der ihnen überraschend in den Rücken fiel und sich erneut unaufhaltsam seinen Weg durch die gegnerischen Reihen bahnte. Sie hatten nicht mehr mit seiner Rückkehr gerechnet und angenommen, Nalkaar hätte ihn erledigt. Das war Madhrabs großer Vorteil. Er war noch lange nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte. Doch sein erster Durchbruch zu den Todsängern mithilfe seines Tarsalla hatte Spuren in den Köpfen der Rachuren hinterlassen. Manche von ihnen, die ihm nun im Kampf begegneten, gerieten in Panik und suchten ihr Heil in der Flucht. Andere versuchten, einen möglichst weiten Abstand einzuhalten, um nicht in die Reichweite seiner tödlichen Klinge zu geraten.
    Solatar sang sein ganz eigenes, blutiges Todeslied.
    Madhrab erledigte zwei unvorsichtige Rachuren, die nicht rechtzeitig vor seinem Schwert ausgewichen waren, mit einem Schwertstreich und stand plötzlich vor seinen Freunden.
    Sie starrten ihn entgeistert an. Wie Madhrab in seiner ganzen Größe breitbeinig vor ihnen stand, sah er aus wie ein Kojos der Rache. Blut tropfte von der Spitze seines Schwertes und verschmutzte die Erde vor ihm. Das Gesicht wirkte unter der Schlammschicht bleich und angespannt. Verbitterung, Erschöpfung und dennoch harte Entschlossenheit standen in seinen Gesichtszügen. Blutunterlaufene, mit roten Rändern und dunklen Ringen versehene Augen blickten regungslos auf die Gefährten. Das Blut der Feinde rann triefend an seiner Rüstung herab. Es gab keine einzige Stelle an seiner Rüstung oder an seinem Körper, die nicht vor Blut und Schmutz gestarrt hätte.
    »Was macht Renlasol hier? Hatte ich nicht ausdrücklich Anweisung erteilt, dass sich der Junge aus der Schlacht heraushalten soll?«, fragte Madhrab verärgert.
    Gwantharab und Yilassa blickten sich erst gegenseitig verwundert an, dann wanderten ihre Augen auf Renlasol, der den Kopf einzog und in diesem Moment am liebsten unsichtbar in der Erde versunken wäre.
    Gwantharab rettete die Situation: »Er hat mir das Leben gerettet, Herr. Er ist ein tapferer Kämpfer geworden. Wir können jede Hand brauchen, die eine Waffe führen kann.«
    »Darüber reden wir noch«, schloss der Lordmaster die kurze Diskussion. Madhrab verlor nicht mehr viele Worte: »Folgt mir, so schnell ihr könnt. Bevor sich die Rachuren eines Besseren besinnen, müssen wir uns unseren Kameraden, die den Hauptangriff führen, angeschlossen haben. Im Schutz des großen Verbandes werden wir eure Wunden versorgen können.«
    Der Lordmaster rannte los. Nur mit viel Mühe konnten ihm die zum größten

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