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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Teil verwundeten und völlig erschöpften Krieger folgen. Renlasol versuchte Gwantharab, so gut es ging, zu stützen, der sein verletztes Bein hinterherzog und deshalb mehr hüpfte als lief.
    Gwantharab fluchte wie ein Minenarbeiter: »Verdammter Mist … warum sind wir ihm überhaupt in die Bresche gefolgt, wenn wir jetzt wieder zurückmüssen? Mehr als die Hälfte unserer tapferen Krieger mussten dran glauben.«
    »Weil ihn die Rachuren sonst im geschwächten Zustand sofort angegriffen hätten. Es wäre sein und unser aller Ende gewesen. Das Opfer musste erbracht werden«, erwiderte Yilassa, die sich schwer atmend die Seite hielt, während sie dem Lordmaster eiligen Schrittes hinterherstolperte.
    Die Rachuren wichen zu ihrer aller Überraschung mit größtmöglichem Abstand aus, als der Bewahrer mit rotierender Klinge auf sie zugerannt kam. Sie sprangen geradezu panisch zur Seite und bildeten so unbeabsichtigt eine breite Gasse für die nachströmenden Krieger. Madhrab flößte ihnen ganz offensichtlich großen Respekt und noch größere Angst ein. Der Weg durch die gegnerischen Horden gestaltete sich auf diese Weise wesentlich leichter und erforderte kaum noch schwere Kampfeinsätze. Dennoch mussten sie sich beeilen, denn das Überraschungsmoment und der furchtsame Zustand der Rachuren würden sich nicht lange halten. Spätestens wenn Grimmgour die Lage erkannt hatte und seine peitschenden Befehle über die Ufer des Rayhin brüllte, würden sie zwangsläufig erneut auf massiven Widerstand stoßen. Sie hatten unverschämtes Glück, denn Grimmgour wurde von etwas anderem abgelenkt.
    Dreimal ertönte aus der Ferne über die Grasebene der dumpfe Ton eines großen Kriegshornes. Tief und langanhaltend wurde jeder Ton des Hornes geblasen, der die Erde unter ihren Füßen erzittern ließ und eine knisternde Spannung über dem Schlachtfeld erzeugte. Als der erste Klang des großen Hornes auf das Schlachtfeld herübergetragen wurde, schien für einen Augenblick die Zeit stillzustehen. Sämtliche Krieger, Freund wie Feind, lauschten wie erstarrt. Als das dritte Hornsignal geendet hatte, erhob sich ein Jubelgeschrei unter den Klan, das selbst den unerschrockenen Grimmgour erschauern ließ.
    Sie alle hatten klar und deutlich das Horn der berüchtigten Eiskrieger des Fürstenhauses Alchovi vernommen. Lange hatten diese auf sich warten lassen, die Klan die Hoffnung auf ihr Eintreffen bereits aufgegeben, hatten sie doch am Vorabend der Schlacht eine entsprechende Nachricht durch den Overlord selbst erhalten. Doch nun waren sie endlich in der Nähe, um ihre Klanschwestern und -brüder im Kampf gegen die feindlichen Invasoren zu unterstützen.
    Madhrab hielt genauso wie die anderen Klan inne, als er den Ruf des Hornes vernahm. Er ließ sich rasch Gwantharabs Sehrohr reichen. Seine Gesichtszüge hellten auf, offensichtlich gefiel ihm, was er sah. Tatsächlich – es waren die Eiskrieger der Alchovi, die auf ihren schweren grauen Streitrössern vom Choquai kommend über die Grasebene der Klanlande zum Tareinakorach geritten kamen.
    »Was seht Ihr?«, fragten Renlasol, Gwantharab und Yilassa wie aus einem Mund.
    »Ich sehe Eiskrieger. Sie sind gut beritten auf ihren riesigen grauen Streitrössern. Der Fahnenträger in der Front hält das Banner des Schneetigers. Ein weißer Tigerkopf auf eisblauem Hintergrund. Das Banner der Alchovi. Es sind nicht viele, jedenfalls bei Weitem nicht so viele, wie wir annahmen. Fünfhundert Krieger vielleicht und zehn schwere Streitwagen. Ich frage mich, wie sie über den Choquai-Pass gekommen sind. Sie führen ein großes Rudel Schneetiger an Leinen und teils sogar freilaufend neben sich. Vielleicht dreißig oder mehr Tiere. In dieser Geschwindigkeit werden sie in einer, spätestens aber in zweiHoras auf dem Schlachtfeld eintreffen.« Ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Die Rachuren können sich auf etwas gefasst machen.«
    »Fünfhundert?« Gwantharab wollte die genannte Zahl kaum glauben. Er wirkte plötzlich sehr müde und enttäuscht. »Das sind … verzeiht Herr … wirklich nur … sehr wenige. Zu wenige, wenn Ihr mich fragt. Fast gar nichts angesichts unserer bisherigen Verluste und der Stärke des Feindes. Wir rechneten bei unseren Planungen für die Schlacht einst mit mindestens tausend Eiskriegern. Zweitausend hätten uns wirklich geholfen.«
    Madhrab warf ihm das Sehrohr zu. Gwantharab fing es mit einer Hand geschickt auf und verstaute es an seiner Seite in einem eigens dafür

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