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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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hineinreden. Madhrab würde sich ihrer Behandlung widerstandslos fügen müssen.
    Er lehnte allerdings die Einnahme der die Sinne betäubenden und schmerzstillenden Kräuter strikt ab, die Elischa ihm für die bevorstehende Behandlung angeboten hatte.
    »Fangt endlich an, uns bleibt nicht viel Zeit. Ich werde Euch schon nicht schlagen, auch wenn es furchtbar schmerzen sollte. Wenn Ihr mit mir fertig seid, dann seht Euch gleich Gwantharab und Yilassa an. Die beiden hat es wesentlich schwerer erwischt als mich. Nonjal wird Euch inzwischen bei den anderen Verwundeten zur Hand gehen«, sagte Madhrab.
    »Ich glaube, es gibt in dieser Schlacht bald niemanden mehr, der nicht irgendeine Verwundung davonträgt. Hat dieses fürchterliche Abschlachten denn nicht irgendwann ein Ende?«, fragte Elischa, obwohl sie mit keiner positiven Antwort rechnete.
    »Die Schlacht wird erst zu Ende sein, wenn entweder ich oder Grimmgour geschlagen sind«, presste Madhrab angestrengt zwischen seinen Zähnen hervor, während Elischa das Geschoss nach kurzer Suche mit einem Messer aus seiner Schulter pulte, die Wunden an Hand und Schulter anschließend reinigte, die Blutung mit einer brennenden Salbe stoppte und frische Verbände anlegte. Madhrab verzog währenddessen keine Miene und ließ sich von Renlasol beim erneuten Anlegen seiner Brustpanzerung helfen.
    Elischa behandelte danach zuerst Yilassa. Die vielen kleinen, im Grunde harmlosen Schnittwunden und Risse machten ihr größere Sorgen als die in der Seite steckende Speerspitze, die sie schnell entfernt hatte, die darunterliegende Wunde war ebenfalls bald versorgt. Sie sagte nichts, denn sie sah Yilassa an, dass diese wusste, was auf sie zukam. Das Fieber hatte Yilassa mittlerweile schon erfasst. Sie konnte ihr nicht helfen. Stattdessen wandte sich Elischa, während sie nunmehr Gwantharabs Bein mit Holzpflöcken schiente, mit deprimiert klingender Stimme wieder an Madhrab: »Das Fieber, Madhrab. Ich bekomme das Fieber nicht in den Griff. Die vergifteten Klingen der Rachuren setzen sich durch. Es kann nicht mehr lange dauern, bis die ersten unserer Gefährten dem Wahnsinn verfallen und ihren Kameraden in ihrer unersättlichen Gier nach Fleisch in den Rücken fallen.«.
    Madhrab kniff die Augen zusammen. Die böse Erinnerung an vergangene Nächte stieg in ihm hoch. Die Entscheidung, die er getroffen hatte, lastete immer noch schwer auf seinem Gewissen. Würde das Grauen denn niemals enden? Verlangte seine Stellung denn wirklich immer wieder diese Entscheidungen, die niemand sonst zu treffen wagte? Offenbar war dies Teil seines Schicksals. Der Preis der Macht.
    »Dann muss es eben sein. Ein weiteres Mal. Als ob meine Seele nicht schon verloren genug wäre. Diese verdammten Rachuren und ihre fürchterliche Schlacht fordern weitere Opfer«, antwortete Madhrab entschlossen.
    Elischa schwieg betroffen. Sie wusste, was der Lordmaster in diesem Augenblick kompromisslos entschieden hatte. Die Verwundeten mussten sterben und ihre vergifteten Körper verbrannt werden, wenn sie nicht schnell eine andere Lösung fand. Ihre letzte Hoffnung war Sapius. Wieder der Saijkalsan, der ihr nun schon zweimal das Leben gerettet hatte. Sie wagte kaum, ihn noch einmal um Hilfe zu bitten, aber er hatte das Fieber immerhin bei sich selbst überwunden, und das, obwohl es schon sehr weit fortgeschritten war. Vielleicht wusste er, was zu tun war.
    Nachdem sie die schlimmsten Wunden gut versorgt hatte, ließ sie sich neben Sapius nieder und tat so, als wolle sie eine kurze Rast machen.
    Sapius schien zu träumen, hatte ihr Kommen aber gleich bemerkt. »Ihr habt Sorgen, Elischa?«, fragte er in einer vagen Vorahnung ihres Ansinnens.
    »Das Gift der Fjoll. Ich habe kein Mittel mehr dagegen. Zu viele sind betroffen. Eine Katastrophe bahnt sich an.«
    »Der Lordmaster wird die Verwundeten töten, nicht wahr?«, stellte Sapius fragend fest.
    »Ja, das wird er. Er hat es schon einmal getan. Eine harte, aber im Zweifel unumgängliche Entscheidung.« Ihre Stimme klang verzweifelt.
    »Hart? Es ist weit mehr als das. Vielleicht sogar verrückt. Die Tragweite seiner Entscheidung kann noch nicht einmal ich im Ganzen erkennen. Ich weiß nur, dass sie dem dunklen Hirten der Saijkalrae durchaus gefallen wird, genauso wie dieses unsägliche Schlachten am Tareinakorach. Jeder Tropfen Blut, der den Rayhin hinabfließt und auf die Erde tropft, wird den dunklen Hirten stärken. Die Gefahr, die dadurch entsteht, ist weit schlimmer als die

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