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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Schlacht, die wir gerade erleben«, meinte Sapius. Er legte seine Stirn in Falten. Eine Lösung schien in seinem Kopf herumzuschwirren, greifbar nahe. Dann lächelte er sein schiefes Lächeln. »Aber so weit werden wir es dieses Mal nicht mehr kommen lassen. Ich werde Euch helfen«, sagte Sapius schließlich und erhob sich prompt.
    Die über viele Sonnenwenden andauernde Ausbildung zum Saijkalsan half Sapius enorm im Umgang mit der Magie. Das hatte er sehr schnell festgestellt. Er konnte gebrauchen, was er gelernt hatte. Die Sprüche, die Bewegungen, kleine wie große, das Einbeziehen seiner Umgebung und der Elemente – alles eben, was er sich mühsam angeeignet hatte. Es war nicht umsonst gewesen und stimmte ihn froh. Im Grunde verhielt sich die Magie nicht anders, als er es erwartet hatte. Es gab nur einen Unterschied, der sich für Sapius anfangs noch merkwürdig anfühlte. Offenbar existierten keinerlei Beschränkungen außer den eigenen körperlichen Grenzen, die es während der Anwendung zu kontrollieren galt. Er würde lernen müssen, damit umzugehen und sich seine Kräfte besser einzuteilen. Übungen würden ihn im Laufe der Zeit kräftigen und längere Anstrengungen zulassen.
    Angesichts dieser Erkenntnis, die ihm während der Ruhepause gekommen war, hatte Sapius eine Idee, die er Elischa sogleich eröffnete: Ein todesähnlicher, tiefer Schlaf sollte den fortschreitenden Prozess der Vergiftung bei den Verwundeten aufhalten. Die Körperfunktionen wurden dabei auf ein absolutes Minimum reduziert. Das Herz der auf diese Weise Schlafenden schlug nur noch in einem sehr langsamen Rhythmus, was eine weitere Verbreitung des Giftes im Körper stark verlangsamen konnte. Einen weiteren Vorteil sah Sapius darin, dass die Verwundeten, solange sie tief schliefen, keine weiteren Kameraden anstecken konnten, indem sie in ihrer unsteuerbaren, willenlosen Aggression über andere herfielen. Elischa würde auf diese Weise Zeit gewinnen, um ein Gegenmittel in ausreichenden Mengen herzustellen. Ein kleiner Trupp war bereits auf die Suche geschickt worden, die Zutaten für das Mittel nach Elischas Vorgaben zu suchen. Glücklicherweise war alles Notwendige dafür zu dieser Zeit der Sonnenwende in den fruchtbaren Grasebenen der Klanlande zu finden, wenn der Suchende nur wusste, wonach genau er Ausschau halten musste. Elischa hatte beschriftete Zeichnungen angefertigt und sie an den Suchtrupp verteilt.
    Sapius’ Vorschlag machte ihr Hoffnung. Seine Idee könnte funktionieren!
    Zusammen mit Elischa und Madhrab sah sich Sapius das Notlager der Verwundeten an. Die ersten verletzten Krieger, auf die sie trafen, zeigten bereits deutliche Merkmale des kommenden Wahnsinns. Als Sapius an einen der auf der Erde liegenden Krieger herantrat, um ihn sich näher anzusehen, schlug dieser die vom Fieber milchig getrübten Augen auf und gebärdete sich bereits wie ein Wahnsinniger. Schaum trat vor den Mund des Verletzten, er bäumte sich auf, schrie und wollte Sapius zu sich herabziehen. Sein Mund vollzog dabei schnelle Beißbewegungen, wie bei einem kranken Tier, das nach allem schnappt, was sich ihm nähert. Eine in der Nähe untergebrachte, der hiesigen Welt inzwischen völlig entrückte Kriegerin nagte sich das eigene Fleisch von ihrem Handrücken. Andere zuckten und schlugen im Fieberwahn wild um sich.
    Madhrab zog sofort sein Schwert Solatar und wollte der Qual am liebsten gleich ein Ende bereiten. Aber Sapius konnte den Bewahrer noch zurückhalten. Der Magier murmelte leise zwei Worte und legte seinen Stab auf die Stirn eines Betroffenen, der sich in einem weit fortgeschrittenen Stadium der Vergiftung befand. Augenblicklich fiel der Mann ruhend in sich zusammen und in einen tiefen, bewegungslosen Schlaf. Eine Starre, wie sie ansonsten nur bei einigen Tierarten im Winterschlaf anzutreffen war.
    Mit der Erlaubnis des Lordmasters versetzte Sapius die Verwundeten einen nach dem anderen in den todesähnlichen Schlaf und machte auch vor Yilassa nicht halt. Sie sträubte sich massiv dagegen und wollte lieber weiter an Madhrabs und Gwantharabs Seite gegen die Rachuren kämpfen. Jederzeit hätte sie einen Tod in der Schlacht der von Sapius verordneten todesähnlichen Ruhe vorgezogen. Bevor sie sich der Behandlung allerdings entziehen konnte, hatte Sapius den Stab an ihre Stirn gesetzt und sie in den Schlaf versetzt.
    Die Gefahr war vorerst gebannt. Nun lag es einzig und alleine an Elischa, das Gegenmittel herzustellen, den Schlafenden zu

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