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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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verabreichen und auf schnelle Genesung zu hoffen.
    Grimmgour war außer sich. Er ließ seiner Wut freien Lauf und seinen Zorn auf die Klan an Solras aus. Wiederholt schlug er ihr brutal ins Gesicht, bis sie das Bewusstsein verlor.
    Seine wildesten Chimärenkrieger hatten sich als feige erwiesen und den Lordmaster mitsamt seinem Gefolge nahezu ungehindert zum Hauptheer der Klan zurückkehren lassen. Nutzloses Pack. Ein übles Gezücht seiner Mutter, das vor einem einzelnen Klan Reißaus nahm. Dabei war der Bewahrer bereits von seinen Kriegern abgeschnitten und isoliert gewesen, nachdem er die Todsänger geschlagen hatte, und seine Schwäche unübersehbar. Grimmgour hätte ihn sich wie auf einem Präsentierteller einfach greifen und vernichten können, hätten seine Krieger ihn nicht einfach laufen lassen. Nun war es ungleich schwieriger, wieder an Madhrab heranzukommen. Das machte ihn wütend. Das Fass zum Überlaufen brachten jedoch die herannahenden Eiskrieger. Die hatten ihm gerade noch gefehlt. Bestialische Schneetiger und die Meister der zwei Klingen. Er hatte es stets bedauert, dass es den Rachuren bislang nicht gelungen war, einen Schneetiger einzufangen und zur Zucht einzusetzen. Das wäre bestimmt die perfekte Waffe geworden.
    Grimmgour starrte auf die bewusstlose Solras. »Weck sie gefälligst auf, Tromzaar. Sie hat sich mir nicht zu entziehen!«, befahl er.
    Tromzaar nahm einen Eimer kaltes Wasser und kippte ihn ungerührt über Solras’ Kopf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schreckte Solras aus ihrer Bewusstlosigkeit auf und wurde erneut der Folterknechte gewahr, in deren Hand allein die Fortdauer ihrer Qualen liegen würde.
    Zynisch prustete Grimmgour nach einem eisigen Blick in ihre Augen los: »Die Klanweiber sind schwache Kreaturen. Seht nur, welcher Tränenfluss mir das Lager überschwemmt. Und aus ihren schwachen Leibern gebären sie Klankrieger. Krieger! Ha, welch ein Hohn … allesamt Memmen, vor Angst gelähmt, schwache, willenlose Lämmer.«
    Tromzaar und Kroldaar lachten laut auf und hielten sich die wackelnden Bäuche. Die beiden Leibwächter waren jeder für sich genommen beinahe so stark wie Grimmgour selbst. Zusammen jedoch waren sie nahezu unschlagbar. Wenig verwunderlich, dass sich Grimmgour ausgerechnet diese beiden Rachuren als Leibwächter ausgesucht hatte, mit denen er bereits in seinen Kindestagen unter den strengen Augen Rajurus gespielt und den Kampf geübt hatte. Wie er selbst waren sie Rachuren und keine herangezüchteten Kriegschimären seiner Mutter.
    Langsam verlor der Befehlshaber der Rachuren die Geduld. Die Schlacht langweilte ihn zusehends. Ein ständiges Hin und Her. Weder die Rachuren noch die Klan hatten sich bislang einen entscheidenden Vorteil erkämpfen können. Die Verluste waren auf beiden Seiten hoch. Mehr als die Hälfte der Rachuren und der Klan waren im Kampf gefallen. Ihr Blut tränkte die Erde, verdickte das Wasser und färbte den Fluss rot.
    Grimmgour konnte es kaum erwarten, Lordmaster Madhrab endlich gegenüberzutreten und eine endgültige Entscheidung ihres Kräftemessens zu suchen. Es machte in Grimmgours Augen keinen Sinn, die Entscheidung länger aufzuschieben, schon gar nicht, nachdem die Eiskrieger ihr Ankommen lautstark angekündigt hatten.
    Grimmgour packte Solras an ihrem verbliebenen Haarschopf und hielt sie mit einer Hand baumelnd über dem Boden. »Sieh, was ich hier habe, Bastard. Eine verbrauchte Klanhure. Ich nehme an, du möchtest sie unversehrt zurückbekommen? Das kannst du beinahe haben. Ihr fehlen nur ein paar Haare und ihre Jungfräulichkeit. Komm und hol sie dir, bevor ich das, was von ihr übrig ist, meinen Kriegern überlasse. Komm endlich her, Bastard, und stell dich mir. Bist du zu feige, mir in die Augen zu blicken, während ich dich töte?«, brüllte Grimmgour aus voller Lungenkraft.
    Seine Provokation war überall auf dem Schlachtfeld deutlich zu vernehmen.
    Zyagral konnte kaum glauben, was er sah. Sprachlos und mit offenem Mund stand er einfach nur da, hörte Grimmgours Worte über das Schlachtfeld gellen. Wie Schwerthiebe zerschnitten die Worte die Luft und nahmen ihm den Atem. Seine Beine gaben nach. Sein Herz durchfuhr ein Schmerz, als hätten ihm die Bilder klaffende Wunden geschlagen. Solras war in der Gewalt des Schänders gefangen. Dieser hatte ihr übel zugesetzt. Schlimmer noch, als Zyagral sich dies in seinen dunkelsten Gedanken ausgemalt hatte. Ein einziger Albtraum, aus dem es kein Erwachen gab.
    Er ballte seine

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