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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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sagte der Lordmaster düster. Er blickte auf das Grubenfeuer vor ihm und schüttelte langsam den Kopf. »Unsere Entscheidungen sind manchmal seltsam und erst im Nachhinein erkennen wir ihre ganze Tragweite. Vielleicht gibt es kein Richtig oder Falsch. Vielleicht gibt es einfach nur unsere Entscheidungen. Damit müssen wir leben. Ein Zurück ist ausgeschlossen«, grübelte Madhrab tiefsinnig weiter. Er blickte Renlasol lange und nachdenklich an. Dann zwang er sich zu einem Lächeln. »Ruh dich jetzt aus und komm nachher zu mir in mein Zelt. Wir müssen Entscheidungen treffen«, sagte Madhrab sanft.
    »Ja, Herr«, antwortete Renlasol. Er blickte dem Lordmaster hinterher, als dieser mit großen und schweren Schritten durch die langen Zeltreihen zügig in Richtung des Kommandozeltes davonmarschierte. Ein Stück Maisbrot mit warmem Käse aus dem Küchenzelt, einige gebratene Gemüsezwiebeln, Karotten, ein Krug Met und etwas Ruhe würden ihm jetzt bestimmt guttun. Schon bei dem Gedanken an das bevorstehende Abendmahl lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Der Lordmaster hatte wie immer recht. Renlasol löste sich aus seinen Gedanken und schlug den Weg zum Küchenzelt ein.

G EFAHR IM V ERZUG
    A ls Sapius langsam und immer noch völlig benommen aus seinem unfreiwilligen Schlaf erwachte, spürte er nur einen einzigen, pochenden Schmerz in seinem Schädel, der jeden klaren Gedanken unterdrückte. Anhaltend und stark. Je wacher er wurde, desto stärker wurde auch der Schmerz.
    Ein schier unerträgliches Stechen quälte ihn, das sich vom Nacken bis zu den Schläfen und hinter seine Augen zu ziehen schien. Ihm war übel. Er hatte das Gefühl, als könnten ihm jeden Moment die Augen aus dem Gesicht fallen und er müsste sich unversehens übergeben. Schützend hielt er die Hand vor seine Augen, geblendet von einem unangenehmen Licht. Seinen Tod hatte er sich immer ganz anders vorgestellt. Schmerzfrei und nicht mit einem brummenden Schädel wie nach drei durchzechten Nächten. An seiner Hand klebte Blut, wie er erschrocken feststellte. Sein eigenes Blut, das bereits getrocknet war und mit ziemlicher Sicherheit aus einer Kopfwunde stammte.
    Erleichtert stellte er fest, dass er offenbar gar nicht tot war. Doch die Erleichterung über die schnelle Erkenntnis wich gleich dem nächsten Schrecken. Sapius war noch nicht ganz bei sich, dennoch kam die Erinnerung an den unsäglichen Vorfall schnell wieder. Jemand hatte ihn niedergeschlagen, nachdem er einen überraschenden Angriff auf seinen unbekannten Verfolger versucht hatte und dabei kläglich gescheitert war. Er hätte vorsichtiger sein müssen. Er erinnerte sich an das Gesicht einer jungen Frau, kurz bevor er das Bewusstsein verloren hatte. Sie hatte ihn mit brachialer Gewalt niedergestreckt.
    Sapius blinzelte vorsichtig mit den Augen. Langsam nahm er seine nächste Umgebung wahr. Neben ihm brannte ein kleines Feuer. Es brannte seltam hell, gab aber eine angenehme Wärme ab, die er auf der Haut spüren konnte. Eine Wohltat im Vergleich zu den vergangenen Tagen, als ihn der Regen bis auf die Knochen aufgeweicht hatte. Jedenfalls wusste er jetzt, was ihn eben geblendet hatte und immer noch in seinen Augen schmerzte. Sapius versuchte, seinen Kopf anzuheben. Er lag nackt unter einer Wolldecke auf einem Notlager aus getrockneten Blättern und Heu auf steinernem Boden. Das frische Heu verbreitete einen intensiven Geruch, der sich mit dem ungewöhnlicherweise nicht beißenden Rauch des Feuers vermischte.
    Er musste sich in einer Art Höhle befinden, denn der Lichtschein des Feuers spiegelte sich an den ungleich ausgewaschenen steinernen Wänden und von der Decke wider. Der Ort fühlte sich trocken an und die leisen Windgeräusche, die an sein Ohr gelangten, schienen aus einiger Entfernung vom Eingang zu kommen. Sapius fragte sich, wie er hierhergelangt war und vor allem, wer ihn hierhergeschleppt hatte. Jemand musste ihn gefunden, in diese Höhle gebracht, ausgezogen und auf das Lager gebettet haben.
    Auf der anderen Seite des Feuers erblickte er eine Frau, die gedankenverloren in die hell züngelnden Flammen schaute und ihr langes, dunkles Haar mit einem handgeschnitzten und reich verzierten Holzkamm in gleichmäßigen, langsamen Bewegungen kämmte, um es an der Wärme des Feuers zu trocknen. Ein breites, aus dunkelgrüner Seide gefertigtes Haarband, in das einige Goldfäden eingezogen waren und das zusätzlich noch aufwendig mit Perlen verziert war, hatte sie neben sich auf den Boden

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