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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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garantierte die Fruchtbarkeit der angrenzenden Ländereien, führte ausreichend frisches Wasser, zahlreiche schmackhafte Süßwasserfische tummelten sich darin und die Felder warfen bestens versorgt regelmäßig gute Ernte ab, mit Ausnahme der unwirtlichen Grenzlande. Darüber hinaus wurde ihm nachgesagt, dass er für ein gutes Klima sorgte. Die Nno-bei-Klan würden es nicht zulassen, dass die Rachuren den Fluss überschritten und ihren Zerstörungsfeldzug fortsetzten. Jedenfalls nicht freiwillig. Der erbitterte Kampf um das Herzstück der Klanlande war unvermeidlich.
    Die Sicht war ausgezeichnet. In der Ferne konnten Elischa und Sapius sogar das noch gut sieben Tagesmärsche entfernte Riesengebirge erkennen, dessen unermesslich hohe, stets mit Schnee und Eis bedeckten Gipfel frei von Wolken waren. Der Choquai sah mit seinen steil in den Himmel ragenden schwarzgrauen Felswänden selbst aus dieser Entfernung mächtig beeindruckend aus. Er war mit über neuntausend Metern der höchste Berg des Riesengebirges. Für einen kurzen Moment waren die beiden Reisegefährten überwältigt von der Schönheit der Natur. Nur das Rauschen des Flusses war zu hören, während sich die Strahlen der beiden Sonnen glitzernd in bunten Regenbogenfarben auf den sich schnell bewegenden Wellen der Strömung widerspiegelten. Ab und an sprang ein Fisch aus dem Wasser und schnappte sich eine Fliege, die unvorsichtig knapp über der Wasseroberfläche geflogen war. Weiter unten am Flussufer beobachteten sie ein kleines Rudel Waldböcke, bestehend aus sieben Tieren, die ihren Durst stillten. Für einen kurzen Moment durften sie von einer friedlichen, unberührten, von einer besseren Welt träumen, bis ihnen der beißende Rauchgestank des Vormittags wieder in die Nase kroch. Intensiver noch als zuvor.
    »Lasst uns den Übergang finden, den Takk für uns ausfindig gemacht hat«, durchbrach Elischa die erholsame Stille.
    Der Weg führte die Orna und ihren ungewöhnlichen Begleiter ein Stück in Richtung Südwesten. Die Stelle war nicht schwer zu finden. Sapius hatte sie dank einer seltsamen Anordnung von Steinen gleich wieder erkannt. Fünf große flache Steinquader lagen wie von Hand übereinandergestapelt. Sapius vermutete, dass die Klan die Stelle absichtlich markiert hatten. Das Ufer war hier weit flacher als an anderen Stellen, an denen sie vorbeigekommen waren, und bis zum Wasser des Flusses sehr gut begehbar. Wachen waren weit und breit nicht zu sehen, weder jene der Klan noch jene der Rachuren. Sapius ging zum Fluss und bemerkte, dass er durch das kristallklare Wasser bis auf den Grund sehen konnte. Die Strömung war erträglich langsam und das Wasser schien nicht sonderlich tief zu sein. Eine gute Stelle für eine Flussüberquerung, stellte Sapius mit Genugtuung fest. Elischas kundschaftende Käfer hatten sich als durchaus nützlich erwiesen. Sapius winkte Elischa heran. Sie nahm das Pferd am Halfter und führte es zum Wasser. Elischa und Sapius stiegen gemeinsam auf, um nicht nass zu werden. Sapius lenkte das treue Tier in den Fluss.
    Kaum waren sie in dessen Mitte angekommen, vernahmen sie hinter sich die erregten Schreie einiger Rachurenkrieger, die sich aus dem Wald kommend rasch dem Flussufer näherten. Sie schienen wütend zu sein, schwangen ihre Waffen, gestikulierten und schrien laut. Sapius versuchte sein Pferd zu größerer Eile anzutreiben, aber das Tier hatte auf den rutschigen Flusskieseln keinen sicheren Tritt, scheute heftig und warf beide Reiter ab, die mit einem lauten Klatschen in den Rayhin fielen. Befreit von seiner Last lief das Pferd schnell zum rettenden Ufer auf der anderen Seite und stellte sich grasend unter einen Baum in den Schatten. Sapius fluchte lauthals, während sich Elischa aufrichtete und sich sofort nervös nach ihren Verfolgern umblickte. Zwölf Rachurenkrieger hatten das Flussufer bereits erreicht und rannten ohne zu zögern in das Wasser.
    »Lauft, wenn Euch Euer Leben lieb ist!«, schrie Sapius plötzlich.
    Elischa drehte sich um und lief, so schnell sie konnte, in Richtung des anderen Flussufers. Das war leichter gesagt als getan, denn das Wasser reichte ihr und Sapius bis über die Hüfte. Sie kam nur langsam voran, während sich die Rachuren durch das flachere Wasser immer schneller näherten. Die Orna und der Saijkalsan würden schon bald in Reichweite ihrer Waffen geraten. Elischa überkam ein Gefühl der Panik. Die Erinnerung an die letzte Begegnung zur Zeit der Tsairu war noch frisch und saß

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