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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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musste uralt sein. Sapius war überwältigt, vor so einem Baum hatte er noch nie zuvor gestanden. Er konnte den Wanderer nicht mehr sehen, vernahm allerdings dessen Stimme klar und deutlich, als ob dieser direkt neben ihm stünde: »Das ist Farghlafat, Sapius. Der Baum des Lebens. Ich überschreite meine Grenzen, indem ich Euch diesen Baum zeige. Findet auch ihn, das wird nicht leicht werden, denn er ist nicht von dieser Welt. Das Holz des Baumes ist von unschätzbarem Wert. Ein herabgefallener Ast kann ein höchst nützlicher Schatz für Euch sein. Er hilft Euch gegen die Saijkalrae.«
    Sapius staunte. Der knorrige Baum wirkte mächtig auf ihn und flößte ihm gehörig Respekt ein. Ein tiefer, gleichmäßiger und beruhigender Brummton ging von dem Baum aus. »Wo soll ich nach Farghlafat suchen?«, fragte er überwältigt von dem riesigen Antlitz des Baumes.
    »Das dürfen wir Euch nicht sagen. Ihr müsst von selbst darauf kommen. Schlagt einen anderen Weg ein, geht in die entgegengesetzte Richtung, das ist alles, was wir Euch sagen können«, erwiderte der Wanderer, dessen Stimme im Nichts verhalte und Sapius rätselnd zurückließ.

L ETZTE V ORBEREITUNGEN
    G rimmgour tobte. Die Nachricht vom Verlust einer Patrouille und einem Dutzend weiterer guter Krieger machte ihn rasend vor Wut. Schnaubend packte er den Überbringer der Botschaft am Kragen und schrie ihn lauthals an: »Wie? Ich frage dich, wie konnte das geschehen?«
    Der Bote blickte verschreckt in das zornig gerötete Gesicht Grimmgours, das sich nur einen Finger breit entfernt von seinem eigenen befand. Er fasste sich ein Herz und begann zögernd mit seinem Bericht: »Wir wissen nicht genau, was geschehen ist, Grimmgour. Wir fanden die Leichen in der Nähe einer Lichtung unweit des Flussufers. Alle Krieger der Patrouille starben offenbar auf dieselbe Weise. Sie wurden von etwas sehr Giftigem gebissen. Ihr Tod kam schnell. Wir glauben nicht, dass sie sich noch wehren konnten. Die anderen Krieger am Fluss sind in einen Hinterhalt der Klan geraten. Die Bogenschützen der Klan haben sie aus sicherer Entfernung von der anderen Seite des Flussufers erledigt.«
    Grimmgour ließ den Boten los und stampfte schweren Schrittes unruhig in seinem Zelt auf und ab. Er warf einen Stuhl um, der ihm im Weg stand. Er zerbrach einen Krug mit einem Fußtritt. Als er zum Tisch in der Mitte des Zeltes kam, schlug er mit der Faust darauf ein. Der Tisch zerbrach krachend in zwei Teile.
    »Bringt mir sofort einen neuen Tisch«, befahl Grimmgour den beiden anwesenden Kroldaar und Tromzaar, »und räumt das Gerümpel weg.« Der Befehlshaber der Rachuren zeigte auf den zerbrochenen Tisch. »Und wenn ihr schon dabei seid, dann schleppt mir diesen hässlichen Barden herbei.« Grimmgour meinte natürlich Nalkaar, den ersten Todsänger und engsten Vertrauten Rajurus.
    Der Bote, ein unterwürfiger Chimäre, der aussah wie eine Mischung aus einem zu groß geratenen Vogel und einem Klan, duckte sich rasch, als Grimmgour wieder in seine Nähe kam.
    »Raus hier, verschwinde aus meinen Augen, du wirst nicht mehr gebraucht«, wandte sich Grimmgour barsch an den Boten.
    Dieser war froh, das Zelt so schnell wie möglich verlassen zu können, und entfernte sich rasch. Nur wenig später brachte Tromzaar einen neuen Tisch und stellte ihn an seinen Platz in der Mitte des Zeltes.
    »Kroldaar hat sich bereits auf die Suche nach Nalkaar gemacht, Herr. Er wird bald wieder hier sein«, sagte Tromzaar.
    Gedankenverloren kratzte sich Grimmgour am nackten Hintern, dabei lugte er in die Ecke mit den beiden Sklavinnen, die angsterfüllt ihr auswegloses Martyrium erwarteten.
    »Die beiden langweilen mich, Tromzaar. Taugen nichts mehr und sind verbraucht. Sollen sich die Krieger mit ihnen vergnügen. Schaff sie weg«, meinte Grimmgour mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck.
    »Ich besorge dir frisches Fleisch, wenn du es brauchst, unsere Patrouillen haben einige neue Gefangene gemacht.« Tromzaar hatte das Funkeln in den Augen des Befehlshabers gleich verstanden.
    »Dann her damit! Ich will für dich hoffen, dass mein Vorrecht von keinem von euch Affen angetastet wurde«, drohte Grimmgour seinem Leibwächter.
    »Nein, Gebieter, aus allen Gefangenen haben wir dir eine ganz besondere gewählt. Sie ist makellos und unberührt. Dafür haben Kroldaar und ich gesorgt«, antwortete Tromzaar. Er verließ das Zelt und brachte kurz darauf eine junge Klan herein, die sich heftig gegen seinen festen Griff

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