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Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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wieder sehen. Jedenfalls nicht als den guten Freund, mit dem er aufgewachsen war und den er gekannt hatte. Das Wissen um den Verlust schmerzte den Waldläufer.
    *
    Die Tage vergingen und der Schatten, der sich auf einer der beiden Sonnen Krysons gebildet hatte, dehnte sich aus. Einige Monde noch und eine Sonne würde sich vollständig verdunkeln.
    »Ich muss weiterreisen und mich auf den Weg in meine Heimat machen«, sagte Sapius an Baijosto gerichtet, »so schwer es mir auch fällt, die Naiki und ihre Gastfreundschaft zu verlassen. Aber ich habe eine Aufgabe zu erfüllen. Ich danke Euch für alles, was Ihr für mich getan habt.«
    »Sehr freundlich von Euch. Wir wissen, Ihr müsst zu Eurem Ältestenrat, Sapius«, antwortete Baijosto, »… und …ich schulde Euch noch ein Reittier. Tut mir leid, dass ich damals Euer treues Pferd für den Hunger der Baumwölfe opfern musste.«
    »Es war ein gutes Tier«, meinte Sapius, »aber bemüht Euch nicht um mich. Ihr habt mir bereits geholfen, indem Ihr mein Leben verschont und mir eine Zeit lang Unterschlupf und Sicherheit vor den Leibwächtern des dunklen Hirten gewährt habt. Mein Aufenthalt bei Euch war zudem äußerst lehrreich für mich. Insbesondere meine Konversationen mit der weisen Metaha möchte ich keinesfalls missen.«
    »Das kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber wenn Ihr meint«, erwiderte Baijosto überrascht, der Diskussionen mit Metaha meist nicht als angenehm oder bereichernd empfand. »Wir Naiki reiten zwar nicht«, fuhr er fort, »weil wir uns zu Fuß schneller und sicherer durch die Wälder bewegen können als auf dem Rücken eines Pferdes, dennoch gibt es ein sehr nützliches und wunderbares Tier, das sich nur von den Naiki zähmen lässt. Wir setzen das sehr seltene Wesen manchmal ein, wenn wir frisch geschlagenes Holz oder, im Fall einer erfolgreichen Jagd, unsere Beute transportieren müssen. Ich habe Euch ein ausgewachsenes Reelog besorgt. Es steht Euch für Eure Weiterreise zur Verfügung. Wenn Ihr Euer Ziel erreicht habt, lasst es einfach frei. Es findet den Weg alleine zurück.«
    »Erzählt mir mehr über das Reelog, Baijosto«, antwortete Sapius, »ich habe noch nie davon gehört.«
    »Gerne«, begann Baijosto seine Erklärung, »wie ich schon sagte, das Reelog ist in den Wäldern des Faraghad nur noch sehr selten zu finden. Bedauerlich, denn der Rückgang des Bestandes deutet darauf hin, dass die Art vom Aussterben bedroht ist. Das Reelog ist wesentlich größer als ein Pferd und trägt acht gewundene Hörner auf seinem mächtigen Schädel. Ihr solltet Euch gut daran festhalten, denn der Ritt ist durch den breiten Rücken und die holprige Gangart alles andere als komfortabel. Dafür ist das Reelog um ein Vielfaches schneller, wendiger und ausdauernder als alle anderen Reittiere auf Ell. Es besitzt drei Augenpaare. Eines davon ist nach vorne gerichtet, das zweite nach hinten und das dritte befindet sich links und rechts auf den Seiten des Schädels. Dadurch hat das Tier ein hohes Reaktionsvermögen. Ihr werdet es erleben, wie es Hindernissen ausweicht. Sucht Euch gleich zu Beginn Eures Ausrittes einen sicheren Halt oder noch besser, bindet Euch auf dem Rücken fest, damit Ihr nicht abgeworfen werdet. Glaubt mir, Ihr erreicht Eure Heimat im Nu.«
    »Denkt Ihr, ich werde die Reise auf dem Reelog ohne Schaden überstehen?«, fragte Sapius skeptisch nach. »Ich habe ein steifes Bein, das meinen Halt beeinträchtigt, wie Ihr wisst.«
    »Aber ja«, antwortete Baijosto zuversichtlich, »das Reelog wird sich auf Euch einstellen. Wenn Ihr den rasenden Galopp nur ein klein wenig zügelt und dabei nicht herunterfallt, wird Euch nichts geschehen.«
    »Wie kann ich das Reelog in die Richtung lenken, in die ich möchte?«, wollte Sapius wissen.
    »Sprecht einfach mit ihm. Es wird Euch schon verstehen. Außerdem kennt das Reelog den Weg nach Tartyk«, antwortete Baijosto und schmunzelte dabei.
    »Und was ist mit den Baumwölfen, die in dieser Gegend überall in den Bäumen lauern?«, hakte Sapius nach.
    »Keine Sorge. Von den Baumwölfen droht Euch mit einem Reelog keine Gefahr. Sie wagen sich nicht an das wehrhafte Tier heran. Es ist zu groß und zu stark und braucht keinen Gegner zu fürchten. Sobald Ihr es gesehen habt, werdet Ihr keine Zweifel mehr haben. Wenn Ihr allerdings möchtet, werden ich und das Rudel Euch ein Stück des Weges bis zu den südlichen Waldrändern des Faraghad begleiten«, zerstreute der Waldläufer Sapius’ Befürchtungen.
    »Oh

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