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Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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… ich denke, das wird nicht nötig sein. Ich vertraue Euch und Eurem Reelog. Trotzdem danke ich Euch für das wohlgemeinte Angebot«, antwortete Sapius rasch, dem beim Gedanken an das Rudel gar nicht behaglich zumute war.
    »Werden wir uns denn wiedersehen?«, fragte Baijosto. »Metaha hat mir gegenüber vor einigen Tagen eine Prophezeiung erwähnt, die anscheinend sowohl Euer als auch mein Schicksal betreffen könnte. Sie sprach in diesem Zusammenhang sogar von Belrod.«
    »Dessen bin ich mir sicher, Baijosto«, sagte Sapius voller Überzeugung, »ich glaube fest daran. Belrod? Was meinte sie wohl damit? Hm, das muss ich mir durch den Kopf gehen lassen. Metaha spricht manchmal in Rätseln. Jedenfalls werden wir uns schon sehr bald wiederbegegnen und dann gemeinsam auf eine Suche gehen. Haltet Euch bereit dafür. In der Zwischenzeit achtet gut auf Solras und das ungeborene Kind, das sie in sich trägt. Es ist wichtig, dass ihr und dem Kind kein Leid geschieht.«
    »Habt keine Angst um sie, Sapius«, sagte Baijosto, »Solras und das Kind sind bei uns in sicheren Händen.«
    »Dann ist es gut und ich kann die Weiterreise beruhigt antreten. Unsere Gegner sind stark und der Kampf beginnt erst, vergesst das nicht. Auf ein baldiges Wiedersehen, Baijosto«, verabschiedete sich Sapius.
    »Ich werde daran denken. Taderijmon bringt Euch über die Transportkörbe runter zu unserem Reelog. Gute Reise«, sagte Baijosto und drückte dem Magier zum Abschied beide Hände.
    Sapius hatte seine wenigen Sachen bereits zusammengepackt und verabschiedete sich nun von einigen Naiki, mit denen er in den vergangenen Tagen geplaudert hatte. Er tauschte noch einige Worte mit Metaha aus, bevor er Taderijmon folgte und sich aus der Siedlung nach unten zum Waldboden bringen ließ.
    Als er das riesige Reelog auf ihn warten sah, wusste er sofort, was Baijosto während ihrer Unterredung gemeint hatte. Sapius war beeindruckt und sein Mund stand vor Staunen weit offen. Er hatte ein solches Tier noch nie zuvor gesehen, geschweige denn davon gehört oder gelesen. Dieses Reittier war mehr als nur Furcht einflößend. Es sah groß, stark, wild und gefährlich aus. Wer auch immer unter den Naiki auf die absurde Idee gekommen war, dass sich dieses Tier tatsächlich zähmen und reiten ließ, musste entweder dumm, verrückt oder sehr mutig und von sich überzeugt gewesen sein.
    Die Hörner waren mächtige Waffen, von denen jeder Gegner zwangsläufig eingeschüchtert werden musste. Der ganze Körper war mit einem kurzhaarigen grauen Fell überzogen, auf dem Rücken zeichneten sich dunkler gefärbte Streifen ab. Die Beine bestanden bis zu den Hufen ausschließlich aus mehreren dicken Muskelsträngen und Sehnen. Die sechs Augen schimmerten grünlich bis gelb im fahlen Licht des Waldes. Das Reelog stand laut schnaubend und mit scharrenden Hufen ungeduldig zwischen den Bäumen. Sapius würde eine Leiter brauchen, um auf seinen Rücken zu gelangen.
    Respektvoll näherte sich der Magier seinem neuen Reisebegleiter, indem er sich eisern hinter Taderijmon hielt. Der Jäger kletterte ohne Mühe auf den Rücken des Reelog, das diesen anfangs nicht zu bemerken schien, und brachte es schließlich mit einigen Worten dazu, sich auf den Boden zu legen. Sapius konnte dadurch aufsteigen. Taderijmon half ihm, sich mit den bereits vorher angebrachten Seilen auf dem Rücken des Reelog festzubinden und eine einigermaßen bequeme und zumindest gefühlte sichere Sitzposition auf dem leicht überdimensionierten Sattel aus gehärtetem Leder einzunehmen.
    »Lebt wohl, Sapius«, verabschiedete sich Taderijmon, nachdem er elegant abgesprungen war und herzhaft über das furchtbar unglückliche Gesicht lachen musste, das Sapius auf dem Rücken des Reelog angesichts des ihm bevorstehenden Rittes machte, »Ihr seid bei den Naiki stets willkommen. Ich wünsche Euch Glück.«
    »Danke, Taderijmon«, brachte Sapius mit vor Ehrfurcht belegter Stimme hervor, »auf Wiedersehen.«
    Taderijmon zwinkerte dem Magier noch einmal schelmisch zu und gab dem Reelog dann einen kräftigen Klaps auf das Hinterteil.
    Plötzlich sprang das Reelog auf und raste mit Sapius auf dem Rücken ohne Vorwarnung los. Sapius erschrak, verlor beinahe den Halt und schrie sogleich auf, doch da war das Tier mit ihm bereits zwischen den Bäumen verschwunden.
    Taderijmon konnte seine hellen Schreie nicht mehr hören.
    *
    Solras erholte sich zusehends. Ihre Kräfte kehrten allmählich zurück. Sie wurde verwöhnt wie nie zuvor

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