Kryson 04 - Das verlorene Volk
dass er abgestiegen war.
»Wartet!«, rief er ihr hinterher.
Sie drehte sich auf dem Rücken ihres Pferdes um, sah Renlasol verdutzt stehen und lachte.
»Also doch! Ich wusste es. Etwa jetzt gleich?«
Renlasol trieb es die Schamesröte ins Gesicht. Obwohl er ein attraktiver Mann war – mächtig und in einer herausragenden Stellung als Fürst und Berater am Hofe des Regenten – und auch schon einige Erfahrungen mit Frauen sammeln konnte, schaffte es Nihara, ihn zu verunsichern. Das war ihm seit Langem nicht mehr passiert. »Wie peinlich. Sie lacht mich aus«, dachte er. » Du hast dich zum Narren gemacht. Die ganze Burg und die Krieger werden es bald wissen.« Die Fürstin zog die Zügel straff nach rechts, wendete ihr Pferd und ließ es zu Renlasol zurücktraben. Dicht neben ihm brachte sie es zum Stehen, er konnte die Wärme des Tieres auf der Haut spüren, während ihn der intensive Pferdegeruch in der Nase kitzelte.
»Seid Ihr es wert?«, wollte sie wissen.
»Nein«, antwortete Renlasol mit gesenktem Kopf.
»Gut«, sagte Nihara, »dann kann mir nichts passieren.«
Sie schwang ihr Bein über den Rücken ihres Pferdes und ließ sich fallen. Renlasol fing sie in seinen Armen auf, bevor sie auf dem Boden aufkam. Er trug sie zu einer Grasmulde in der Nähe, stellte sie vor sich hin, nahm ihren Kopf zwischen seine Hände und küsste sie.
Nihara öffnete ihre Lippen für ihn und erwiderte seinen Kuss. Ihre Zungen berührten sich, erkundeten sich gegenseitig in einem zärtlichen Spiel. Nihara ließ sich, langsam undeng an ihn gepresst, entlang seines Körpers hinabgleiten, ging auf die Knie und öffnete geschickt die Schnüre seiner Hose. Mit einem Ruck zog sie das hinderliche Leder nach unten. Sie umschloss sein Glied mit der Hand und rieb es sanft zwischen den Fingern, bis es sich vollends aufgerichtet hatte. Renlasol schloss die Augen und genoss den Augenblick. Er vergaß die Welt um sich herum, vergaß das schwarze Mal; das Blut pulsierte durch seine Männlichkeit, und ihn durchströmte das heiße Verlangen, sich mit Nihara zu vereinen.
Nihara. Ihr Name schoss ihm wieder und wieder durch den Kopf. Er wollte sie spüren, ihre Wärme, ihre Haut auf der seinen, wollte ihren Duft atmen. Vorsichtig nahm sie seine geschwollene Männlichkeit zwischen ihre Lippen, spielte neckisch mit der Zunge an der empfindlichen Spitze. Niharas Zärtlichkeiten brachten ihn beinahe um den Verstand und steigerten sein Verlangen bis zur Unerträglichkeit. Renlasol glaubte, er müsste jeden Moment vor Erregung platzen.
»Bei allen Kojos, haltet ein«, keuchte er.
Renlasol warf den Kopf in den Nacken. Eigentlich wünschte er sich nicht, dass sie damit aufhörte. Doch er würde bald die Beherrschung verlieren und wollte nicht, dass es zu früh endete. Es fühlte sich so unsagbar gut an.
Als sie nicht nachlassen wollte und ihn stattdessen nur mit einem verschmitzten Lächeln schief von unten ansah, packte er Nihara schließlich grob an den Schultern und zog sie wieder zu sich hoch. Sie hatte eine brennende Leidenschaft in ihm entfacht; er musste Nihara besitzen. Ganz.
Keinen Gedanken verschwendete er daran, dass er sich schon bald von ihr wieder verabschieden musste. Er war von den Sieben gerufen worden und seine Reise würde ihn bald nach Tartatuk führen. Aber das war jetzt bedeutungslos – nur dieser Moment zählte.
Renlasol ließ jede Zurückhaltung fallen. Er küsste sieerneut, leidenschaftlicher und intensiver als zuvor, erkundete mit den Lippen ihren Hals und vergrub seine Zähne darin. Nihara stöhnte auf. Ihr Hals blutete, nicht stark, nur eine kleine Wunde. Doch sie schien sich nicht daran zu stören, liebkoste ebenfalls seinen Hals, knabberte an seinem Ohrläppchen. Ihr Atem auf seiner Haut jagte ihm einen Schauer der Erregung über den Rücken.
Mit fliegenden Händen riss Renlasol ihr die Kleider vom Leib. Nihara tat es ihm gleich. Nackt ließen sie sich auf das weiche Gras unter ihren Füßen sinken. Renlasol drückte ihre Schenkel sanft auseinander und glitt in sie hinein. Nihara empfing ihn mit einem lustvollen Stöhnen, und die beiden gaben sich ihrem Verlangen hin. Über den Liebenden standen die Sonnen von Kryson, um sich zur Tsairu zu treffen und für die Zeit des Mittags in tiefem Rot zu vereinigen.
»Ihr wart es wert«, flüsterte Nihara noch außer Atem.
»Seid Ihr Euch da sicher?«, fragte Renlasol.
»O ja, ganz bestimmt. Und das ist nicht gut für mich«, meinte sie leise. Sie lagen erschöpft
Weitere Kostenlose Bücher